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EQS-News: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
/ Schlagwort(e): Halbjahresergebnis/Prognose
AT&S setzt Aufwärtstrend fort und übertrifft Prognose Umsatz steigt im 1. Halbjahr 2025/26 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 % auf 846 Mio. € EBITDA von 175 Mio. € entspricht einer Marge von 20,6 % Umsatz, Ergebnis und Eigenkapital stark von Wechselkursentwicklungen betroffen Prognose für Geschäftsjahr 2025/26: 1,7 Mrd. € Umsatz und 23 % EBITDA-Marge Ausblick für GJ 2026/27 bestätigt
Leoben – „Trotz massiven Wechselkurs-Gegenwinds und eines herausfordernden Marktumfelds ist es uns gelungen, Umsatz und EBITDA zu steigern und die Halbjahresprognose zu übertreffen“, sagt AT&S-CEO Michael Mertin. „Wir haben unsere Kundenbasis bereits erfolgreich diversifiziert und stehen heute in engem Austausch mit weiteren Schlüsselakteuren der globalen KI-Chipindustrie. Mit dem Anlauf unserer neuen Werke in Kulim, Malaysia, sowie Leoben, Österreich, planen wir den Umsatz auf 1,7 Mrd. € zu steigern und das, obwohl wir uns von unserem Werk in Ansan, Korea, getrennt haben und uns die Wechselkurseffekte vermutlich auch in der zweiten Jahreshälfte bremsen werden.“
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich der Konzernumsatz des 1. Halbjahres 2025/26 um 6 % auf 846 Mio. € (VJ: 800 Mio. €). Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz um 11 %. Im Berichtszeitraum konnte AT&S durch eine positive Volumenentwicklung sowohl dem nach wie vor im Raum stehenden Preisdruck als auch negativen Wechselkurseffekten erfolgreich entgegenwirken.
Das EBITDA verbesserte sich um 11 % von 157 Mio. € auf 175 Mio. € ‒ währungsbereinigt betrug der Anstieg 18 %. Die Ergebniserhöhung ist vorrangig auf die gestiegenen Volumina zurückzuführen. Trotz der positiven Entwicklung führt AT&S sein umfassendes Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm intensiv fort, um den aus dem weiterhin schwierigen Marktumfeld resultierenden Effekten wie Preisdruck und Inflation gegenzusteuern. Zusätzlich zum Preisdruck wirkten sich auch Anlaufkosten in Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, negativ auf das Ergebnis aus. Die EBITDA-Marge lag bei 20,6 % und damit über dem Vorjahresniveau von 19,6 %.
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 24 Mio. € auf 175 Mio. € (21 % vom Umsatz). Das EBIT fiel von 7 Mio. € auf 0 Mio. €; ohne Wechselkurseffekte wäre das EBIT bereits zum ersten Halbjahr positiv gewesen. Die EBIT-Marge lag bei 0 % (VJ: 0,9 %). Das Finanzergebnis reduzierte sich vor allem durch negative Wechselkurseffekte von -50 Mio. € im Vorjahr auf aktuell -67 Mio. €. Das Konzernergebnis blieb mit -63 Mio. € konstant. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem leichten Rückgang um 0,02 € von -1,84 € auf -1,86 €.
Der operative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 209 Mio. € und lag um 300 Mio. € über dem Wert des Vorjahres. Wesentliche Treiber waren die Wiederaufnahme des internationalen Factoring-Programms, welches neu aufgestellt wurde, und eine Verbesserung bei Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten.
Die Bilanzsumme verringerte sich im ersten Halbjahr 2025/26 gegenüber dem Bilanzstichtag um 1 % auf 4.562 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund negativer Wechselkurseffekte im ‚Sonstigen Ergebnis‘ (OCI, other comprehensive income) sowie des negativen Konzernergebnisses um 4,0 Prozentpunkte auf 19,2 %.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhte sich auf 793 Mio. € (31. März 2025: 485 Mio. €). Die nicht genutzten Kreditlinien beliefen sich auf 18 Mio. €. Das Verhältnis Nettoverschuldung zum EBITDA der letzten zwölf Monate hat sich von 2,5 (per 31. März 2025) auf 2,2 reduziert.
Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm Im Geschäftsjahr 2025/26 werden die Maßnahmen zur Kostensenkung weiter verstärkt. Sämtliche Investitionen werden genau geprüft. Nach einer Reduktion der Kostenbasis um 120 Mio. € im Vorjahr wird diese nun nachhaltig um mindestens weitere 150 Mio. € gesenkt. Ziel ist es, die Auswirkungen des weiterhin herausfordernden Marktumfelds sowie die Anlaufkosten der zusätzlichen Produktionslinien in Kulim auszugleichen.
Erwartetes Marktumfeld Trotz mehrfacher Ankündigungen von Zöllen, die seit Anfang des Jahres ein wichtiges Thema waren, blieb der Einfluss auf den Markt bisher gering. Die unsichere Situation führte dazu, dass manche Unternehmen Lagerbestände aufgebaut oder frühzeitig Bestellungen getätigt haben. Insgesamt hatten diese Effekte keinen Einfluss auf die allgemeine Marktlage, welche sich gegenüber dem letzten Quartal verbessert hat.
Treiber bleiben im Bereich Rechenzentren und Server: Hier herrscht weiter stabile Nachfrage. Besonders gefragt sind hochwertige Produkte, die für Künstliche Intelligenz entwickelt worden sind. Hier setzt sich auch der Trend zu hochwertigen IC-Substraten fort, von dem AT&S weiterhin profitieren wird.
Trotz der anhaltenden geopolitischen Spannungen hat sich die Nachfrage in den meisten anderen Märkten positiv entwickelt. Notebooks zeigen ein positives Bild, das zum Teil auf Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz und Erneuerungszyklen, aber auch auf eine verschobene Saisonalität aus Angst vor möglichen Zöllen zurückzuführen ist. Gleichsam zeigt sich der Smartphonemarkt stark.
In den Bereichen Industrial und Automotive wird für 2025 weiterhin nur ein leichtes Wachstum erwartet. Ein Grund dafür sind Lagerbestände, die noch nicht vollständig abgebaut wurden. Besonders herausfordernd ist die Lage bei der E-Mobilität: Hier schwächt die aktuell geringe Nachfrage das Marktumfeld. Außerdem sorgen Zölle sowie politische und gesetzliche Hürden in den USA und der EU für weitere Belastungen.
Ausblick 2025/26 AT&S geht davon aus, im Geschäftsjahr 2025/26 einen Jahresumsatz von rund 1,7 Mrd. € zu erzielen (2024/25: 1.590 Mio. €), was einem operativen Wachstum – bereinigt um Währungseffekte und das verkaufte Werk in Ansan – gegenüber dem Vorjahr von rund 20 % entspricht. Die erwartete EBITDA-Marge wird mit etwa 23 % die Anlaufkosten der weiteren Linien in Kulim noch widerspiegeln (2024/25 inkl. Erlös aus dem Verkauf des Werkes in Ansan, Korea: 38,1 %; bereinigt um den Erlös: 17,7 %). Das Management plant ein Investitionsvolumen von etwa 250 Mio. € (2024/25: 415 Mio. €). Der überwiegende Teil dieser Investitionen wird in den Ausbau der IC-Substrat-Produktion im neuen Werk in Kulim fließen. AT&S erwartet, dass das EBIT sowie der Operative Free-Cashflow positiv sein werden.
Ausblick 2026/27 AT&S rechnet mit einer anhaltend starken und wachsenden Nachfrage nach Produkten mit hoher Wertschöpfung, vor allem für generative Künstliche Intelligenz. Aber auch die etablierten Märkte wie Server für Unternehmen, PCs & Notebooks haben sich erholt. AT&S hat zudem entschieden, künftig auch den Defense-Sektor stärker zu bedienen. Vor diesem positiven Markthintergrund geht AT&S aktuell davon aus, dass im Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von rund 2,1 bis 2,4 Mrd. € und eine EBITDA-Marge von 24 bis 28 % erzielt wird.
AT&S erwirtschaftet mehr als dreiviertel seines Umsatzes mit US-amerikanischen Unternehmen und generiert den Großteil seiner Umsätze in US-Dollar. Die Produktionskosten fallen zu einem Großteil in asiatischen Währungen an, während die Berichterstattung in Euro erfolgt. Seit der Veröffentlichung der Prognose 2026/27 im Dezember 2024 ist der US-Dollarkurs gegenüber dem Euro von 1,07 US-Dollar pro Euro auf ca. 1,17 US-Dollar pro Euro gefallen, was einem Rückgang von ca. 10 % entspricht. Dies führte dazu, dass sich die Umsatzerwartungen des Managements vom oberen Ende der Umsatzerwartung an das untere Ende verschoben haben. Weitere Änderungen der Wechselkurse – positive wie negative – hätten entsprechend Einfluss auf den prognostizierten Umsatz.
Neben diesen allgemeinen Marktdynamiken könnte ein Rohstoff-Engpass eine Herausforderung darstellen. Fiberglasmatten – insbesondere E-Glas und das technisch anspruchsvollere T-Glas – sind essenzielle Komponenten im Aufbau von Leiterplatten und IC-Substraten. Für großformatige und komplexe IC-Substrate ist T-Glas unverzichtbar. Bereits im vergangenen Jahr gab es im Markt Hinweise auf mögliche Engpässe in der Lieferkette, insbesondere aufgrund der Abhängigkeit von einem zentralen Zulieferer. AT&S hat frühzeitig reagiert und gemeinsam mit seinen Kunden zusätzliche Lieferanten qualifiziert, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Einige dieser neuen Partner befinden sich im Aufbau ihrer Produktionskapazitäten und können derzeit noch nicht die vollständigen benötigten Mengen liefern. Daher besteht ein gewisses Risiko, dass AT&S, wie auch Mitbewerber, in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2026/27 nicht alle Kundenbedarfe vollständig decken kann. Ein solcher Engpass würde zwar das Produktionsvolumen begrenzen, könnte jedoch gleichzeitig den Preisdruck auf IC-Substrate verringern.
In der Prognose ist eine mögliche Eskalation im aktuell schwelenden Handelsstreit, ein signifikanter Fiberglasmatten-Engpass sowie eine weitere Abwertung des US-Dollars nicht enthalten. Das Management beobachtet die derzeit angespannte geopolitische Lage mit höchster Aufmerksamkeit, um jederzeit auf Entwicklungen reagieren und strategische Anpassungen vornehmen zu können.
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft – Advanced Technologies & Solutions AT&S ist ein global führender Anbieter von hochwertigen IC-Substraten und Leiterplatten. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative Verbindungstechnologien für digitale Schlüsselindustrien: mobile Endgeräte, Automotive & Aerospace, Industrial, Medical sowie High-Performance Computing für KI-Anwendungen. Mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring), China (Shanghai, Chongqing), Malaysia (Kulim) und Indien (Nanjangud) sowie einem europäischen Kompetenzzentrum für R&D und IC-Substrat-Produktion in Leoben gestaltet AT&S den digitalen Wandel aktiv mit – durch zukunftsweisende Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 13.000 Mitarbeiter:innen. Weitere Infos auch unter www.ats.net
04.11.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group. www.eqs.com |
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