Liebe Börsianer,
das Trading-Jahr 2020 nach dem Corona-Crashtief war berauschend. Von niedrigen Basiskursen aus entwickelten sich starke Trendverläufe, die wir als Trader gut nutzen konnten. Im Jahr 2021 habe ich mit meinem Trading-Depot allerdings noch nichts verdient. Schlimmer lief es nur im Jahr 2008 als ich im September noch im Minus war. Kaum eine Story zündet. Positive Nachrichten werden zu Gewinnmitnahmen genutzt. Es ist vergleichbar mit einer Art Dürrephase. Insgesamt läuft der Aktienmarkt aber langsam weiter nach oben. Meine Investment-Depots profitieren von der Low-Vola-Hausse und Kernpositionen wie NVIDIA setzen ihre Rally in unveränderter Dynamik fort.
Auffällig ist auch die hohe Aktivität der Insiderverkäufe. Nachdem sich in den letzten 12 Monaten zahlreiche Aktien vervielfacht hatten, nutzen Insider die hohen Kursniveaus um Kasse zu machen. Dieses Insider-Verkäufe haben mir in den letzten Wochen auch einige Trades verhagelt. Levi Strauss konnte die IPO-Base gerade hinter sich lassen und endlich die 30-USD-Marke in Angriff nehmen als dann die Familie Haas mit Verkäufen im hohen siebenstelligen Bereich die Rally abzuwürgen begann.
Mein Silvergate-Trade setzt heftig zurück, nachdem der CEO für über 16 Mio. USD Aktien abgeladen hat. Ein Insiderverkauf, der nervt und der auch nicht in Ordnung ist. So kurz nach der Durchführung einer Kapitalerhöhung sollte ein CEO keine Stücke verkaufen, sondern mit den Leuten, die ihm Geld gegeben haben, im gleichen Boot sitzen. Ich kaufte den Pivotal-Point , der durch die Nachricht markiert wurde, dass Silvergate der exklusive Emittent der Kryptowährung Diem von Facebook sein wird. Aber die Insidererkäufe des CEOs brachten die Rally erst einmal zum Erliegen.
Fazit: Trading ist keine Einbahnstraße. Manchmal gibt es auch lange Dürrzeiten, in denen Mr. Market schwer zu besiegen ist.
Viele Grüße
Simon Betschinger