Liebe Leser,
als ich NVIDIA am 18. Februar 2015 zu 29,93 USD kaufte, war meine Intention, vom Durchbruch der Virtual Reality zu profitieren. Die Konsenserwartungen sahen lediglich ein Umsatzwachstum von 6 % voraus. Mir schien das nach der Veröffentlichung der Oculus Rift deutlich zu wenig. Die Gamer der Welt würden viel Geld in schnelle NVIDIA-Grafikkarten stecken, um neue Virtual Reality Spiele ruckel- und schwindelfrei spielen zu können, lautete mein Szenario.
An der Börse treten dann Neubewertungsphasen auf, wenn sich Umsatz und Gewinn von Unternehmen deutlich besser entwickeln als ursprünglich erwartet wurde. Dann durchlaufen die betroffenen Aktien meist starke Rallyphasen. Als Trader, der Neubewertungsphasen handelt, muss ich also ein gutes Gespür dafür entwickeln, wo die Konsenserwartungen zu niedrig liegen könnten. Ich mache das, indem ich mir überlege, welche neuen Technologien und Produktinnovationen eine starke Nachfrage auslösen werden. Bei neuen Produkten und Technologien sind Analysten oft vorsichtig und legen eine abwartende Haltung an den Tag. Ein systematischer Verhaltensfehler, von dem wir private Trader profitieren können.
Das tatsächliche Umsatzwachstum von NVIDIA zum Halbjahr 2016 lag bei 24 %. Das war 18 Prozentpunkte höher als die Konsenserwartungen im Februar. Ich lag mit meiner Zukunftseinschätzung richtig. Die ganzen Experten von renommierten Banken und Analystenhäusern lagen eher falsch. Genau das macht Trading so reizvoll. Es ist ein geistiger Wettstreit, bei dem man sich mit klugen und kapitalstarken Gegnern messen darf. Als Belohnung für meine richtige Einschätzung verbuche ich bei NVIDIA mittlerweile einen Kursgewinn von 130 %.
Mein ursprüngliches Szenario sah vor, dass Virtual Reality 2017 in den Massenmarkt eintritt. VR-Kinofilme und neue Spiele werden den Absatz von Hardware ankurbeln. Darum wollte ich NVIDIA unbedingt bis mindestens zum 1. Quartal 2017 halten. Ich setzte mit NVIDIA rein auf die Karte Virtual Reality.
Mein neues Szenario sieht vor, dass es vermutlich die Technologien rund um Deep Learning und autonomes Fahren sein werden, die den NVIDIA-Umsatz in den nächsten Monaten nach vorne treiben werden. Für NVIDIA tut sich mit der Automobilindustrie ein gigantischer Markt auf.
Die Deep Learning Technologie von NVIDIA ermöglich es selbstfahrende Autos zu entwickeln. Ein menschlicher Fahrer setzt sich ans Steuer. Sämtliche Kamera- und Sensorinformationen werden dem Deep Learning Algorithmus bereitgestellt und dieser lernt selbstständig zu fahren. Eine Art künstliche Inteligenz, die wie ein kleines Kind zu lernen beginnt und Wissen sammelt. Folgendes Video zeigt wie das funktioniert.
NVIDIA bietet nicht nur die Software und die GPU-Chips, die für Deep Learning notwendig sind, sondern hat mit dem “Drive PX 2” auch ein System zum Einbau in Autos im Angebot, das das komplette 360 ° Umfeld um das Auto herum auswerten kann. Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn Autohersteller, autonom fahrende Autos auf den Markt bringen wollen, oder zumindest Autos, die darauf technisch vorbereitet sind, werden vermutlich NVIDIA Chipsätze zum Einsatz kommen.
Fazit: In 10 Jahren wird es vermutlich Millionen von selbstfahrende PKWs und LKWs auf den Straßen geben. NVIDIA stellt derzeit Schlüsseltechnologien für autonomes Fahren bereit. Ich sehe gute Chancen für eine Fortsetzung der starken Rallybewegung. Verfolgen Sie mein Vorgehen im Premium-Blog “Der MasterTrader”, wo ich meine Trades poste.