Liebe Abonnenten,
Politiker sind seltsame Wesen, die meist nur bis zur nächsten Wahl denken und diese Welt regelmäßig ins Chaos stürzen. Heute gab es mal wieder ein paar Aussagen von Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, die das Potenzial haben, einen Bank-Run auszulösen. Ich zitiere von Spiegel Online: “Zum ersten Mal seit Beginn der Finanzkrise im Euro-Raum müssen bei der Rettung des Bankensektors in Zypern auch Gläubiger und Kunden der Institute Verluste hinnehmen – für Jeroen Dijsselbloem ein Modell für die Zukunft: Der Euro-Gruppen-Chef hält das Vorgehen auf Zypern für einen Wendepunkt im Kampf gegen die Schulden- und Bankenkrise im Währungsraum. Kämen Institute künftig ins Trudeln, sei die Hilfe der Euro-Partner nicht automatisch garantiert, sagte Dijsselbloem in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Stattdessen müssten Aktionäre, Gläubiger und Kunden der Institute ihren Teil beitragen.”
Die Kunden von Banken an Bankenrettungen zu beteiligen, ist ein politisches Vorhaben, das man einfach nur als irr bezeichnen kann. Es gibt nur eine logische Konseqenz für alle wohlhabenden EU-Bürger, die noch höhere Geldbeträge bei den Banken von Problemstaaten deponiert haben: Das Geld abziehen und zwar so schnell wie möglich. In Zypern wurden alle Vermögen von 100.000€ über Nacht quasi mit 30% enteignet. Wenn Spanier, Grieche, Portugiese oder gar Italiener wäre, würde ich mein Geld auf keinen Fall mehr bei einer Bank in meinem Land deponieren, sondern mir Banken in sicheren Ländern wie Deutschland oder gar in einem anderen Währungsraum wie in den USA suchen. Der Euro ist heute bereits schwach und ich würde das folgendermaßen interpretieren: Die Kapitalflucht hat begonnen!