Lieber Mario,
in diesen Zeiten braucht Europa Männer mit Führungsstärke und dem Mut, voranzugehen und unangenehme Dinge, die keine Mehrheiten finden, auzusprechen. Wenn der absolute Schuldenstand einzelner EU-Schuldenstaaten mit 5% wächst, die nominale Wirtschaftsleistung aber nur unter 3% zulegt, führt das rein mathematisch zum Bankrott. Nur die EZB kann mit Zuckerbrot und Peitsche dort für Vernunft sorgen, wo reiner Populismus und ökonomische Ahnungslosigkeit regiert. Darum, lieber Mario, solltest Du sehr schnell folgendes EZB-Statement veröffentlichen:
“Die EZB wird sich solange mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen und insbesondere Anleihekäufen zurückhalten, bis der EU-Fiskalpakt von allen 17 Euro-Ländern in den jeweiligen Landesverfassungen fest verankert wurde. Ein EU-Land, das gegen den Fiskalpakt verstößt, muss entweder aus der Euro-Zone austreten oder den nationalen Haushalt unter die Obhut eines Gremiums aus IWF und EZB stellen. Sobald der EU-Fikalpakt in den Verfassungen der 17 Euro-Länder fest verankert wurde, erkärt sich die EZB bereit, bis 2017 ein Zinsniveau von 4% bei Anleihen zehnjähriger Laufzeit sicherzustellen, sowie ein einmaliges Konjunktur-Stimulationsprogramm in Höhe von 1 Billion Euro zu finanzieren, dessen genaue Ausgestaltung derzeit erarbeitet wird.”
So könnte eine Lösung der EU-Schuldenkrise aussehen.