Liebe Leser,
Anfang August als der DAX so enorm einbrach, kritisiere ich Marktmeinungen, die diesen Einbruch als “irrational” abtaten und verwies auf die Prognosequalität des Aktienmarktes, zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen vorauszusehen. Lesen Sie hierzu meinen Beitrag von Anfang August:
“Der angekündigte Crash. DAX -400 Punkte. Ich bin jetzt erstmal bärisch!”
Vor knapp zwei Wochen schrieb ich:
Aber die Zeit vergeht und ich komme nicht darum herum festzustellen, dass die EZB nicht ausreichend reagiert. Diese Krise wird sich nicht mehr von allein lösen. Das ist ausgeschlosen. Die wirtschaftliche Dynamik zeigt nach unten, die Staatsschuldenkrise erreicht die Vorstandsetagen und sorgt bei den Investitionsplanungen für Vernunsicherung. Italien kommt bei einem wirtschaftlichen Nullwachstum nicht mehr von dem 120%BIP-Schuldenberg herunter, wenn die Zinsen über 5% stehen. Das ist eine mathematische Prognose.
Die EZB hat noch ein kurzes Zeitfenster von Schätzungsweiser maximal drei bis vier Wochen, um die Rezession zu verhindern, indem sie die Staatsbankrottängste ausschaltet. Tut sie das nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann wird es extrem düster, zumal auch von einer anderen Seite Gefahr droht.
Mitten in dieser Phase der wirtschaftlichen Abkühlung, schießt der Ölpreis in die Höhe. Das ist brandgefährlich und weckt schreckliche Erinnerungen an das Stagflationsszenario der 1970er Jahre.