Liebe Leser,
was ist das für eine Logik, die der Markt da spielt? Nachdem der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark nun wohl endgültig den Weg für massive EZB-Anleihenaufkäufe freimacht, dürften Insolvenzen von Italien oder Spanien eigentlich nahezu ausgeschlossen sein. Warum wird der Versicherungskonzern Allianz derart stark verprügelt? Auf Basis der Konsensschätzungen wird die Aktie mit einem 2012er KGV von 4,7 und einer Dividendenrendite von 8,4% bewertet. Es ist klar, dass diese Konsensschätzungen nach den jüngsten Marktverwerfungen nicht eintreten dürften, weil zum Beispiel außerordentliche Abschreibungen das Ergebnis belasten könnten, ABER: Die Gewinnschätzungen zeigen das Gewinnpotenzial des Allianz-Konzerns für die Zeit nach der Krise. Griechenland wird höchstwahrscheinlich Bankrott gehen, aber dieser Anleiheausfall ist für den Finanzsektor durchaus zu verkraften. Spanien und Italien werden nicht fallen gelassen, dessen bin ich mir sicher, im Notfall kauft die EZB sämtliche Staatsanleihen auf und heizt die Inflation ein.
Fazit: Die Allianz-Aktie notiert bereits 46% unter ihrem 52-Wochenhoch. Der Markt trifft eine Risikobewertung, die mir mittlerweile überzogen erscheint.