Liebe Leser,
als drittgrößte Wirtschaftsnation steuert Japan etwa 7% zum weltweiten BIP bei. Die Haushaltslage ist mit einer Verschuldung von 200% zum BIP ist sehr angespannt. Da über 90% der japanischen Staatsschulden in inländischer Hand sind, würde es im Finanzsystem vermutlich nicht zu einem Dominoeffekt kommen, wenn Japan seine Schuldentilgung aussetzt, aber eine tiefe Rezession würde die restliche Weltwirtschaft deutlich beeinträchtigen. Die schwachen Aktienmärkte, die auch in den USA und Europa eine Wirtschaftseintrübung vorwegnehmen, tragen die Krise dann in die Finanzsysteme weltweit.
Folgende Ereigniskette kann nicht mehr ausgeschlossen werden:
1. Tiefe Rezession in Japan.
2. Rezessive Tendenzen in Europa und den USA.
3. Eskalation der Schuldenkrise in Europa, die dann nur noch über Haircuts gelöst werden kann.
Ich kenne die Zukunft nicht, niemand kennt sie, aber angesichts einer plausiblen Negativereigniskette ist es eindeutig, wie man sich als Börsianer verhalten sollten: Keine Experimente, Kapitalerhalt hat oberste Priorität. Jeder Trade muss abgesichert sein und bei Kursverlusten muss die Reißleine gezogen werden. Das Aussitzen von Verlustpositionen kann extrem teuer und langwierig werden, darüber sollte sich jeder im Klaren sein.