Liebe Leser,
die Zahlungsunfähigkeit von Irland hat der Markt noch gut verdaut. Was jedoch wird passieren, wenn mit Spanien der erste europäische Gigant umzufallen droht? Der Renditeaufschlag zehnjähriger spanischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Rentenpapieren stieg gestern auf 2,33% Prozentpunkte. 10jährige spanische Staatsanleihen brachten 5,03% Rendite, portugiesische Anleihen gar 6,79%. Bei solchen Zinskonditionen ist es fast ausgeschlossen, dass sich Spanien und Portugal selbst refinanzieren können.
Nahezu jede deutsche Bank ist in Spanien, Irland, Portugal, Italien und anderen Schwellenländern investiert. Die Aktienkurse der Finanzwerte zeigen eine völlig andere Problembeurteilung bezüglich der Ausfallrisiken als der restliche Aktienmarkt. Betrachten Sie in etwa den Kursverlauf der Deutsche Bank Aktie. Es liegt ein astreiner Abwärtstrend vor!
Ich stelle zwei Thesen auf:
– Erstens dürfte Spanien in den nächsten Monaten an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gelangen.
– Zweitens ist es nicht realistisch davon auszugehen, dass der Aktienmarkt dieses Problem ignoriert.
Wie geht man als Trader mit einer solchen Situation um? Ich fahre im Trading Channel derzeit einen sehr aggressiven Hit and Run Trading Stil. Ich kaufe Ausbrüche oder Rebounds, gehe dann aber ein oder zwei Tage später meistens schon wieder raus und gebe mich im Erfolgsfall mit Renditen zwischen 5% und 10% zufrieden. Ich möchte nicht die Gefahr laufen, in einen möglichen Spanien-Crash hineinzulaufen, der viele Aktien zwischen 20% und 30% herunter prügeln dürfte. Der Spanien-Crash, sofern er denn kommt, wird diese Hausse nicht beenden. Er ist vielmehr ein bereinigendes Gewitter. Die europäischen Staaten werden mithilfe der EZB die Lage stabilisieren können. Ich rechne mit Anleihekäufen der EZB im dreistelligen Milliardenbereich.