Liebe Leser,
ich fasse die Situation der US-Ökonomie zusammen. Das erste Mal seit zwei Jahrzehnten haben die US-Bürger ihr Konsumverhalten geändert. Statt auf Pump zu konsumieren, haben sie ihre Sparquote deutlich erhöht und beginnen private Kredite zurückzuzahlen. Diese Erhöhung der Sparquote schwächt die gesatmwirtschaftliche Nachfrage. Wie kann der Rückgang der aggregierten Nachfrage ausgeglichen werden? Der Staat hat kaum noch fiskalpolitische Spielräume, zu hoch lastet das Budgetdefizit. Der entscheidende Akteur in dieser Phase ist die amerikanische Zentralbank, die FED. Nur sie kann die Nachfragelücke in kurzer Zeit schließen, indem sie neues Geld dem Wirtschaftskreislauf zuführt. Der besondere Reiz von rezessiven Phasen ist, dass sie die Geldbasis ohne Inflationsrisiken ausweiten kann. Denn jeder Kredit, den ein US-Bürger zurückzahlt, vermindert die umlaufende Geldmenge. Die höhere Geldbasis der FED steuert diesen Deflationsprozessen lediglich entgegen.
Somit ist es kein Wunder, dass die Statements von FED-Chef Bernanke die Märkte bewegen. Als vor drei Wochen die FED beschloss die monetäre Basis nicht auszuweiten, markierte das einen oberen Wendepunkt der Trading-Range. Über diese FED-Fehlentscheidung hatte ich hier im Blog berichtet: Oh je – die FED hat eine fatale Fehlentscheidung getroffen. Die Ankündigung von FED-Chef Bernanke am Freitag, auf keinen Fall Deflation oder eine Konjunkturabschwächung zulassen zu wollen, könnte dementsprechend einen unteren Wendepunkt in der DAX Trading-Range markieren.
Fazit: Im “Live Trading Ticker” konnten Sie meine Vorgehensweise am Freitag live mitverfolgen. Ich habe wieder Positionen aufgebaut, um das meiner Ansicht nach sehr plausible Szenario zu testen, dass letzte Woche ein unterer Wendepunkt markiert wurde. Jetzt gilt es abzuwarten wie sich Mr. Market entscheidet…