Liebe Leser,
ein Spiegel-Artikel schildert in eindrucksvoller Weise die griechischen Zustände wie sie schon seit Jahrzehnten herrschen: “Griechenland ächzt unter der Trucker-Blockade“. Kleine Gruppen privilegierter Minderheiten tyrannisieren ein gesamtes Volk. Weil die Lizenzbesitzer von Lastwagen an dem staatlichen Protektionismus ihrer Branche festhalten wollen, stürzen sie die Tourismusbranche in ein Chaos und Bauern müssen ihre Ernten wegwerfen, weil der Abtransport der Ware nicht möglich ist. Zur Zeiten der französischen Revolution hätte man solche Tyrannen kurzerhand unter die Guillotine gelegt, aber in einer sozialistischen Gesellschaft wird sogar solches asoziales Verhalten toleriert – zumindest kurzzeitig, denn mittlerweile regt sich auch in der griechischen Bevölkerung eine Stimmung für kapitalistische Reformen, die Wohlstand und Prosperität in das Land bringen würden.
Angesichts dieser Zustände mag es verwunderlich erscheinen, warum ich in Griechenland investiere, aber genau diese Zustandsbeschreibung macht mich immer bullischer für meine Griechenland-Engagements. Stellen Sie sich vor, liebe Leser, wie die Wirtschaft in Griechenland in etwa zwei Jahren funktionieren wird, sobald die marktliberalen Reformen abgeschlossen sind. Ich zitiere nochmal aus dem Spiegel-Artikel: “Wie griechische Medien immer wieder vorrechnen, ist es momentan teurer, eine Lkw-Ladung von Athen nach Thessaloniki zu schicken, als einen Container aus Fernost nach Piräus zu verschiffen. Im Herbst sollen außerdem sämtliche “geschlossenen Berufszweige” wie die der Taxiunternehmer, Anwälte oder Architekten liberalisiert werden.”
Fazit: In drei Jahren wird Griechenland, dank liberaler Marktreformen, besser dastehen als jemals zuvor in seiner Geschichte. Für den griechischen Aktienmarkt bedeutet das die Aussicht auf neue Allzeithochs. Betrachten Sie am untenstehenden Chart der Piraeus Bank wie weit unten die Kurse momentan liegen. Übertreibe ich mit meiner Potenzialeinschätzung? Nein, ich denke nicht. Nach der Asienkrise 1998 lagen die Aktienmärkte in Russland und Südkorea, um eindrucksvolle Beispiele zu nennen, komplett am Boden. Marktführer wie Samsung und LG Electronics wurden an der Börse verschenkt. Innerhalb weniger Jahre stabilisierten sich die dortigen Ökonomien und die Aktienkurse vervielfachten sich.
Ganz wichtig bei solchen Turnaround-Spekulationen ist es, die Engagements ausschließlich prozyklisch zu vergrößern. Die Positionierung darf erst dann ausgebaut werden, wenn der Kursticker grünes Licht gibt und die Erstpositionen deutlich im Gewinn notieren. Im Premium-Blog können Sie anhand meines Depot verfolgen wie ich dabei vorgehe.