…dann werden die Börsenumsätze massiv zurückgehen und wir werden ein Phänomen erleben, das in den letzten Jahren in den osteuropäischen Märkten gut zu beobachten war, aber auch an den Börsenplätzen Wien und Zürich. Der Aussagegehalt von Aktiencharts wird sich spürbar erhöhen. In einem Markt, der von Tradern dominiert ist, haben charttechnische Breakouts auf neue Hochs oft nur einen spekulativen Hintergrund. Trader wollen ein paar Prozentpunkt mitnehmen und gehen dann sofort wieder raus. Wenn der reale Verkaufsüberhang zu hoch ist, wird der Chartausbruch gnadenlos abverkauft. In einem Markt, der es durch Transaktionssteuern Tradern unmöglich macht, kurzfristig zu agieren, werden sich in Chartbildern viel stärker fundamentale Informationen widerspiegeln. Die Aktienkurse werden der Spur des besser informierten Kapitals folgen und dem aufmerksamen Spekulanten, der das Treiben verfolgt, wird das nicht entgehen.
Das ist der Grund warum die Trendverläufe in unterentwickelten und nicht effizienten Märkten gleichmäßiger sind und den Chartlehrbüchern des frühen 20. Jahrhunderts entsprechen. Das Prinzip von Konsolidierung und Trendfortsetzung ergibt sich gerade dadurch, dass es wenige Trader gibt, die versuchen nach diesen charttechnischen Informationen zu handeln. Ich schaue deshalb einer Finanzmarkttransaktionssteuer, die unserer – von sozialistischen Motiven verseuchten – politischen Führungsspitze durchaus zuzutrauen ist, gelassen entgegen. Ich glaube sogar, eine solche Steuer würde meine Arbeit erleichtern und ruhiger machen. Wir könnten ganz bequem, liebe Leser, mit großen Sizes die relevanten Breakouts kaufen und einige Wochen liegen lassen!