Liebe Leser,
mein Jahresausblick für 2010 lautete: Sturmlauf auf die 8000! Auf dieses sehr ambitionierte Szenario bot ich sogar eine Champagner-Wette an. Zu meiner Argumentation für dieses Bullenszenario zitiere ich einen kleinen Absatz aus meinem Blog-Beitrag:
Ist das 8000 Punkte Kursziel im DAX unrealistisch? Nein, nicht wenn meine Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklung eintreffen. Schon während des gesamten letzten Jahres habe ich die Meinung vertreten, dass auf das Krisengeschwätz der anderen Medien nichts zu geben ist. Die meisten Pessimisten haben nicht erkannt, dass eine neue Zeitrechnung der Globalisierung schon längst begonnen hat. In Asien trat zu Jahresbeginn die größte Freihandelszone der Welt offiziell in Kraft. China und sechs weitere umliegende Staaten haben sich darauf geinigt, 90% aller Schutzzölle zu streichen. Mit Indien zusammen entsteht ein Wirtschaftsraum, der über 2 Milliarden Menschen umfasst. Zum Vergleich: Europa und die USA zusammen kommen auf nur etwa ein Drittel dieser Größe. In rasenden Schritten schließt China an die westlichen Volkswirtschaften an was die absolute wirtschaftliche Stärke betrifft. Bereits 2009 wurden in China 7,4 Millionen PKWs verkauf, um ein Beispiel zu nennen. Im Jahr 2010 wird Chinas Wirtschaft vermutlich um 12% bis 13% zulegen.Ein Meldung, die meine Einschätzung betätigt, dass eine neue Zeitrechnung der Globalisierung begonnen hat, kommt heute von Audi. Ich zitiere die Nachrichtenagentur Dow Jones: “FRANKFURT (Dow Jones)–Der Luxusautohersteller Audi hat auch im März den Absatz deutlich gesteigert. Die Zahl der verkauften Wagen sei um 22,2% auf 110.400 gestiegen, teilte die Volkswagen-Tochter am Donnerstag mit. Im abgelaufenen ersten Quartal setzten die Ingolstädter damit 264.100 Premiumautos ab, ein Plus von 25,9%. Erfolgsgarant war vor allem der chinesische Wachstumsmarkt, wo Audi im Auftaktquartal so viele Fahrzeuge verkaufte wie noch nie. Insgesamt brachte die Ertragsperle des VW-Konzerns 51.449 Modelle mit den vier Ringen (+77%) an die Kunden im Reich der Mitte. Aber auch in den anderen Vertriebsregionen, also in Westeuropa und den USA, verbuchten die Ingolstädter zweistellige prozentuale Wachstumsraten!”
Ein weiteres bullisches Argument, das für eine starke Aktienmarkt-Rally spricht, ist in den letzten Wochen hinzugekommen: Das hohe Risiko einer Griechenlandpleite wird die Aktienmärkte langfristig beflügeln. Das ist meine neue These, die Ihnen auf den ersten Moment vielleicht merkwürdig vorkommen wird, aber ich denke sie ist richtig. Der Markt für Staatsanleihen in Europa hat ein Volumen von mehreren Billionen Euro. Durch die unverantwortliche sozialistische Umverteilungspolitik in Griechenland und anderen europäischen Staaten stehen deren Staatshaushalte vor dem Kollaps, was nicht anderes bedeutet, als dass der Bankrott einzelner Staaten nun auf einmal zu einer realistischen Option wird, die von institutionellen Großinvestoren berücksichtigt wird. Europäische Staatsanleihen verlieren ihren Nimbus einer 100%ig sicheren Anlage. Aktien von Großkonzernen, die weltweit opererieren, versprechen attraktivere Rendite und – dieser Punkt ist neu – auch eine höhere Sicherheit, abseits der dramatischen Schieflagen der Staatshaushalte.
Fazit: Die Konkursgefahr europäischer Staaten macht Blue Chips gegenüber Staatsanleihen deutlich attraktiver. Die Chancen für eine ausgeprägte DAX-Hausse stehen ausgezeichnet.