Liebe Leser,
in den vergangenen beiden Jahren haben die Notenbanken ihr Handwerk nach allen Regeln der Kunst einzusetzen gewusst. Ben Bernanke, der sich mit der Weltwirtschaftskrise 1930 bis 1933 intensiv beschäftigt und mehrere Forschungsarbeiten darüber veröffentlicht hatte, wählte die einzige richtige Antwort auf die Finanzmarktkrise. Er öffnete die Geldschleusen. Der Erfolg gibt ihm Recht. Obwohl nahezu das gesamte weltweite Finanz-und Bankensystem vor dem Kollaps stand, konnten die realwirtschaftlichen Auswirkungen gedämpft werden, statt in eine tiefe Depression mit einer Arbeitslosenquote von 35% im Jahr 1932 abzurutschen, scheint die US-Wirtschaft bei einer Arbeitlosenquote von 10% nun wieder den Aufwärtstrend gefunden zu haben. Ein ganz großes Dankeschön müssen wir deshalb an die Notenbank und insbesondere die FED schicken.
Die Vervielfachung der Geldbasis führt in der Bevölkerung zu Inflationsängsten, die allerdings weitgehend unbegründet sind. Entscheidend für die Inflation ist nicht die Geldbasis, sondern die gesamte umlaufende Geldmenge, die von den Geschäftsbanken über die Kreditvergabe bestimmt wird. Vor allem im Finanzsektor war die Finanzkrise begleitet mit einem dramatischen Verlust der Lombardwerte. Kredite wurden wieder eingefordert und die gesamte Wirtschaft befand sich in einem Autodeflationsprozess, der ohne die Intervention der Notenbanken in einer selbstzerstörerischen Spirale mit abnormalen Liquidationen und großem Wohlstandsverlust geendet wäre. Es wird für die Notenbanken ein leichtes sein, die Geldbasis über Offenmarkt-Operationen wieder zu reduzieren, sobald die Geschäftsbanken ihre Kreditvergabe wieder erhöhen.
Inflationsgefahr besteht also keine, Sie dürfen mich gerne an meinen Worten messen. Die Zinsen werden nur langsam ansteigen und das wird die Wirtschaft 2010 beflügeln. Denn was machen private Unternehmen wenn sie in der Zukunft steigende Zinsen erwarten? Sie ziehen ihre Investitionen vor, um die möglichen Finanzierungskondidationen noch zu nutzen. Ich erwarte deshalb für 2010 eine massive Investitionswelle der Privatwirtschaft.
Das ist wirtschaftliche Ausblick für 2010 und es darf kein Zweifel darüber bestehen wie die Aktienmärkte darauf reagieren werden! Der DAX wird 2010 einen Sturmlauf in Richtung seines Allzeithochs starten und ob die 8000 Punkte erreicht werden, ist keine Frage der Ungewissheit, sondern nur eine Frage der Zeit. Die einzige große Gefahr, die über den Märkten schwebt, ist nicht die Inflation, sondern eine andere. Darauf werde ich nächste Woche eingehen…
Fazit: Die Aktienmärkte werden auch 2010 weiter steigen. Dass es zwischendurch zu heftigen Korrekturen kommen wird, ist selbstverständlich und muss hier nicht extra ausgeführt werden. Investieren Sie allerdings nicht in Aktien, die als “Sklaven des Marktes” mit Wellen der großen Indizes bewegen. Kaufen Sie Aktien, die das Potenzial einer Neubewertung besitzen. Neubewertungspotenziale entstehen immer dann, wenn eine neue technologische Errungenschaft die Tragweite hat, die gesamten Kostenstrukturen einer Branchen zu revolutionieren. Dieser Impuls der Neubewertung wird nicht von allen Marktteilnehmern gleichzeitig realisiert. Die Aktien beginnen zu haussieren und nur langsam enttarnen sich die Umrisse der neuen Gewinnpotenziale, die das Unternehmen mit der neuen Technologie verdienen kann.
Lesen Sie dazu heute bitte unbedingt meinen Premium-Blog: Ich habe Ihnen eine Übersicht der Aktien erstellt, die meiner Meinung nach Neubewertungswellen durchlaufen oder noch davor stehen.
Was für den DAX einen Sturmlauf auf die 8000 Punkte bedeutet, entspricht für den Dow Jones einem Sturmlauf auf die 14.000 Punkte. Ohnehin dürfte das kommende Jahrzehnt der Jahrzehnt der USA werden, was weitreichende Schlussfolgerungen nach sich zieht. Mehr dazu im nächsten Blog-Beitrag…
Wie sich der Impuls einer Neubewertung im Börsenorganismus ausbreitet, zeigt die Aktie von Verbio. Das Unternehmen ist drauf und dran mit einer neuen Technologie die Kostenstrukturen der Branche zu revolutionieren und sämtliche alten Kalkulationsgrundlagen außer Kraft zu setzen. Aus einem Abfallprodukt der Biospritproduktion wird zukünftig ein wertvoller Rohstoff für die Biogasproduktion. Aus einem Kostenfaktor wird ein Gewinntreiber. Das stellt natürlich sämtliche Erwartungen, die Marktteilnehmer mit dieser Aktie verbanden, von heute auf morgen auf den Kopf, was sich auch eindrucksvoll im Kursverlauf widerspiegelt. Unter einem massiven Anstieg des Handelsvolumens wird die Aktie nach oben katapultiert. Eine neue Zeitrechnung beginnt und ihre Konsequenz manifestieren sich an der Börse in dem, was wir eine Königswelle nennen.