Liebe Leser,
gestern habe ich mich von diesem Bericht von Stefan Wolff aus dem ARD Börsenstudio persönlich angesprochen gefühlt. Ich fühlte mich als Depp und Komasaufer beschimpft, weil ich zu denjenigen gehöre, die voller Zuversicht Aktien kaufen. Aber lesen Sie selbst. Hier ist die entscheidende Passage aus dem Artikel:
“Dabei kann man gute Nachrichten weitgehend mit der Lupe suchen. Das Auslaufen der Abwrackprämie beispielsweise spült nun die hässliche Seite der Staatshilfe nach oben: Vor allem kleine Autos verkaufen sich schlecht. Auch die Konjunkturseite sieht nicht viel besser aus.Die Deppenrally
Trotzdem ist Komakaufen angesagt gewesen. Analyst Conrad Mattern spricht nicht ganz zu Unrecht davon, dass Anleger “ohne Überzeugung kaufen, in der Hoffnung, dass es später einen noch größeren Dummkopf gibt, an den man die Papiere mit Gewinn weiterverkaufen kann”. Eine solche Deppenrally kann natürlich nicht endlos laufen.
Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Arbeitsmarktdaten in den USA machen deutlich, wie holperig der Weg in Richtung Aufschwung sein wird. Zunehmend sorgen sich auch die US-Verbraucher um ihre finanzielle Situation, die Angst vor Jobverlust näht die Taschen zu.”
Natürlich möchte ich darauf anworten. Ich werfe dem Autor, der diese Aktienrally als Deppenrally bezeichnet, dreifache Ahnungslosigkeit vor:
– Der Autor versteht nichts von Wirtschaft
– Der Autor versteht nichts vom kapitalistischen Wachstumsprozess
– Der Autor versteht nichts von Börse
Solange es Innovationen und Veränderungen gibt, entsteht im kapitalistischen System Wachstum. Heute morgen las ich zum Beispiel, dass Dow Chemical Dachziegel mit integrierten Solarzellen auf den Markt bringen wird. Der öknomische Fachbegriff dafür ist “Wachstum durch Product Variety”. Ein einfaches Produkt wird durch ein komplexeres Produkt ersetzt, das in der Wirtschafts in höheren Grad an Spezialisierung und Arbeitsteilung voraussetzt. Im kommenden Jahrzehnt werden die ersten Häuser mit solchen Solardachziegeln selbst Strom produzieren, diese Energie teilweise speichern und bei guten Strompreisen wieder ins Netz abgegeben. Eine völllig neue Industriestruktur entsteht. Anbieter von “Smard Grids” und Energiespeicherlösungen machen boomende Geschäfte. Die etablierten Energieversorger werden in ihrem Kernsegment anegriffen und reagieren auf diesen Innovationsdruck mit Milliardeninvestionen. Die Wirtschaft kommt dadurch erst Recht in Schwung.
Innovationen und Veränderungen, die es zur Zeit massenweisen gibt, bedeuten Wachstum. Der Autor des ARD Börsenstudios hat das alles nicht verstanden, wenn er uns Aktienkäufer als Deppen bezeichnet. Dass es kaum ein besseres wirtschaftliches Umfeld geben kann, hat der Autor ebenfalls nicht verstanden. Ich nenne die wichtigsten Punkte:
– Die Zinsen sind niedrig. Neue Investitionsprojekte können einfach durchgeführt werden.
– Die Geldmenge ist hoch, die Preise reagieren kurzfristig starr, das treibt die Wirtschaft
– Die hohen Arbeitslosenzahlen in den USA ermöglichen Firmen Wachstumspläne problemlos durchzuführen. Es gibt kein Fachkräftemangel
Fazit: Wer nicht kauft, ist der Depp, Herr Wolff! Ich bekräftige mein DAX-Kursziel von 8000 Punkten im kommenden Jahr!