Liebe Leser,
die Amerikaner versprühen gerade einen Gründeroptimismus, von dem wir in Deutschland nur träumen können. Vor einem Jahr dachte ich die Amis wären auf dem Gebiet der Batterietechnologie uneinholbar weit abgeschlagen. Die Voraussetzungen für die asiatischen Produzenten, die seit Jahren Erfahrungen in der Verbesserung von Notebook-Akkus sammeln konnten, waren eindeutig besser. Doch die Amerikaner haben etwas was kaum ein anderes Land der Welt besitzt, einen funktionierenden Kapitalmarkt. Es wäre in Deutschland unvorstellbar, dass Wissenschaftler 500 Millionen Euro einsammeln, um an einer fortschrittlichen Batterietechnologie zu forschen. Alles was mit Börse und Aktien zu tun hat, wird in Deutschland momentan leider verteufelt. So werden die Marktführer für Batterietechnologie in 10 Jahren vermutlich in den USA angesiedelt sein.
A123 Systems konnte am Freitag in den USA um weitere 14% zulegen. Wenige Tage nach meinem Einstieg bin ich damit schon 30% im Plus. Der amerikaniche Optimismus ist ansteckend. Ich werde mich wohl verstärkt auf US-Aktien konzentrieren müssen, denn am deutschen Aktienmarkt gibt es so etwas nicht…
Ich setze die Zusammenfassung des Blogs von John Peterson heute fort. Peterson unterteilt die börsennotierten Batteriehersteller in zwei Hauptklassen
– “cool devices” wie zum Beispiel Lithium-Ionen Batterien, die eine ausgezeichnete Leistung versprechen, aber momentan noch sehr teuer sind. Eine Kilowattstunde kostet im Schnitt etwa 1333 USD bei Lithium Ionen Batterien (weitere Infos auf dem Blog von Peterson).
– “chead devices” wie zum Beispiel Bleibatterien, die eine schlechtere Leistung habe, aber dafür sehr günstig herzustellen sind. Bei Bleibatterien kostet eine Kilowattstunde im Schnitt etwas zwischen 150 bis 300 USD (weitere Infos auf dem Blog von Peterson).
Die börsennotierten Gesellschaften ordnet Peterson folgedermaßen ein:
Cool Emerging
Das sind aufstrebende Unternehmen mit dünner Kapitaldecke, die sich auf Hochleistungs-Batterietechnologie spezialisiert haben, die momentan noch sehr teuer ist. Vermutlich werden die meisten dieser Firmen noch weitere Kapitalsprizen benötigen.
Valence, VLNC
Altair Nanotechnologies, ALTI
Beacon Power, BCON
Cool Sustainable
Diese Klasse beinhaltet Batterieunternehmen mit guter Kapitalausstattung von relativ teuren Speichertechnologien. Die jährlichen Verluste, die noch anfallen, sind relativ klein im Vergleich zur Kapitalausstattung.
Maxell Technologies, MXWL
Ultralife Corporation
Cheap Emerging
In dieser Klasse sind Gesellschaften enthalten, die sich auf sehr günstige Energiespeicher-Technologien spezialisiert haben. Die jährlichen Verluste sind noch relativ hoch im Vergleich zur Kapitalausstattung. Zusätzliche Kapitalspritzen werden notwendig sein.
ZBB Energy, ZBB
Cheap Sustainable
Diese Firmen produzieren günste Energiespreicher-Technologien und verfügen über eine solide Kapitalausstattung sowie über eine breite Kundenbasis.
Exide Technologies, XIDE
C&D Technologies, CHP
Active Power, ACPW
Chinese Companies
In dieser Klasse sind chinesische Firmen vertreten, die an der US-Börse notiert sind. Diese Unternehmen sind teilweise profitabel und exportieren ihre Produkte in die USA. Peterson geht nicht davon aus, dass diese Gesellschaften zukünftig eine Schlüsselrolle einnehmen werden.
China BAK Battery, CBAK
China Ratar Power, CRTP
Hong Kong Highpower, HPJ
Mein Fazit: Für die Elektroauto-Revolution dürften überwiegend die Unternehmen interessant sein, die sich auf Hochtechnologie-Batterien konzentrieren. Das sind zum Beispiel Ener1 und A123 Systems. Die Hersteller von günstiger Stromspeicher-Technologie wie Enersys und Axxion Power haben ihre klare Stärken bei der Dezentralisierung der Energieversorung. Wenn zum Beispiel jeder Haushalt Solarmodule auf dem Dach hat und überschüssige Energie selbst speichert, um sie dann bei hohen Stromtagespreisen gezielt ins Netz einzuspeisen.