Liebe Leser,
zwei Jahre nach mir haben es nun auch die anderen kapiert. Die Financial Times schreibt heute einen Verriss über die deutschen Solaraktien: “Solarindustrie droht der Kollaps“. Erschreckend ist im Nachhinein allerdings die lange Leitung der gesamten institutionellen Investorengemeinschaft, die wieder einmal bewiesen hat, einfachste ökonomische Gesetzmäßigkeiten nicht zu begreifen. Was jetzt im Solarsektor passiert, war logisch unausweichlich, war für jeden intelligenten Menschen vorhersehbar und war nur eine Frage der Zeit. Lesen Sie hierzu auch meine zahlreichen Artikel hier im Blog. Ich zitiere Ihnen einige Passagen aus dem Artikel der Financial Times:
Der noch jungen deutschen Solarindustrie steht eine beispiellose Pleitewelle bevor. Nachdem zahlreiche Zellenhersteller im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht sind, fürchten Branchenexperten einen Niedergang vieler Unternehmen. “Ein großer Teil der deutschen Solarzellen- und -modulhersteller wird nicht überleben”, sagt etwa UBS-Analyst Patrick Hummel. Obwohl Deutschland der weltweit größte Wachstumsmarkt für Solaranlagen ist, brechen der Branche Umsätze und Gewinne weg. Die Situation ist paradox: Üppige staatliche Einspeisevergütungen sorgen für einen Nachfrageboom nach Solaranlagen in Deutschland. Die deutschen Zell- und Modulhersteller stecken in der Kostenfalle: Ihre asiatischen Rivalen können immer günstiger produzieren – nach Berechnungen der Investmentbank UBS mittlerweile um durchschnittlich ein Drittel. Zudem fördert die chinesische Regierung eine aggressive Preispolitik. Die Preise fallen daher rapide. Und während die asiatischen Hersteller ihre Fertigungskapazitäten wieder fast voll auslasten, herrscht bei Q-Cells und Ersol Kurzarbeit.Fazit: Widerstehen Sie jetzt bitte der Versuchung in chinesische Solaraktien zu investieren, denen Wettbewerbsvorteile nachgesagt werden. Die chinesischen Solarfirmen wird das gleiche Schicksal ereilen wie den deutschen. Im Solarsektor lassen sich maximal die Kapitalkosten verdienen, aber keine ökonomische Renten. Die Aktienkurse der chinesischen Firmen beinhalten allerdings viel höhere Renditeerwartungen.
Dieser Chart des einst so gelobten deutschen Marktführers Q-Cells sagt doch eigentlich alles