Liebe Leser,
viele Trading-Bücher werden von Scharlatanen geschrieben. Die Autoren stellen sich als erfolgreiche Trader dar, haben aber in Wirklichkeit nie wirklich an der Börse selbst ihr Geld verdient. Weil es mein Beruf ist, habe ich mittlerweile eine Bilbiothek mit fast 200 Büchern zum Thema Trading. In 90% dieser Bücher steht nichts neues drin. Sie werden sehr schnell erkennen, wenn der Autor eines Trading-Buches selbst keine Ahnung von diesem Thema. Er verbringt einen Großteil des Buches über Psychologie zu labern. Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben wie sehr mir dieses Psychogequatsche auf den Geist geht. Ich habe keine Lust mehr ein Buch aufzuschlagen und zu lesen, dass ich meine Emotionen unter Kontrolle haben muss, um ein erfolgreicher Trader zu werden. Ich wil klar formuliere Trading-Strategien!
Sie sehen also, dass ich vorbelastet und abgehärtet bin, was schlechte Börsenliteratur betrifft. Doch heute hat es mich vom Stuhl gehauen angesichts solcher Dreistigkeit:
Ein Zitat aus dem Buch
Die besten Trendfolgestrategien
von Michael Proffe
hatte mich neugierig gemacht, denn ich las folgendes Zitat aus dem Buch:
“Nachdem ich feststellen musste, dass ein einzelner Indikator mir keine nachhaltige Aussage über den primären Verlauf einer Aktie liefern konnte, suchte ich nach einer Lösung, wiederkehrende Fehlsignale zu erkennen. Ich suchte also nach Indikatoren, die es mir ermöglichten, bestehende primäre Trendverläufe zu erkennen. Sehr schnell wurde mir klar, dass es nur mit einer Kombination verschiedener Indikatoren möglich, die Treffergenauigkeit zu erhöhen.Nach sehr vielen Versuchen, über einen langen Zeitraum, fand ich schließlich eine geeignete Kombination von Indikatoren. Diese Indikatoren fasste ich zu einem Bewertungsmodell zusammen, welches mir ermöglicht, bestehende primäre Trends zu erkennen, sowie einen kurzfristigen weiteren Verlauf zu prognostizieren. Weiterhin ermöglich mir das Modell einen primären Trendbruch zu erkennen.
In meiner Diplomarbeit überprüfte ich diese neue Methodik anhand von Vergangenheitszahlen an über 400 Aktien auf ihre Effizienz. Meine Arbeit bestätigt meine Annahme. Es gibt ein Verfahren, mit dem Sie einen überdurchschnitllichen Erfolg, mit leicht zu beschaffenden Daten, erzielen können. Die Trefferquote dieses Erfolgsmodell liegt bei 90%.”
Wunderbar, dachte ich! Da hat jemand eine Diplomarbeit geschrieben und systematisch Trendfolgemodelle getestet. Genau das suche ich. So ein Buch muss ich kaufen, dachte ich mir. Ich kaufte das Buch und werde es nachher ins Altpapier werfen, denn nachdem die Standardindikatoren MACD, RSI und Co erklärt wurden, schreibt Proffe:
“Wie meine optimale Zusammensetzung der Indikatoren mit ihren unterschiedlichen Laufvariablen aussieht, bleibt selbstverständlich mein kleines Geheimnis. Es stecken viele Jahre Arbeit in meinen Prognosemodellen und auch in Zukunft wird es immer wieder Anpassungen an die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen geben.”