Liebe Leser,
die letzte Woche war anders als die vergangenen Monate. Bei meiner täglichen Lektüre der wichtigsten Tageszeitungen sprangen mir ungewohnt optimistische Schlagzeilen ins Auge. Auf einmal wird über ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt spekuliert. Das Handelsblatt schreibt etwa: “Wirtschaftliche Talfahrt geht dem Ende zu“. Und genau das ist der Tenor, in dem auch die anderen Wirtschaftszeitungen mit einstimmen. Das Schlimmste könnte nun überstanden sein.
Ich behaupte einmal, dass den Börsenaufschwung der letzten acht Wochen kaum jemand mitgemacht hat. Darum ist die Frage: Wie reagieren nun die Investoren, die mit hohen Cashpositionen an der Seitenlinie standen, auf den Zusammenbruch des bärischen Weltbildes? Ich vermute, dass dieser Börsenaufschwung noch lange nicht zu Ende ist. Die positiven Nachrichten von der Konjunkturfront werden den Trend nicht kippen. Das heißt, dass Rückschläge weiterhin Kaufkurse sind und dass die meisten Konsolidierungen auf hohen Niveaus stattfinden werden. Ich kann nur immer wieder betonen: Traden Sie solange long bis ein bärischer Pivotal Point die Wende ankündigt. Bis dahin ist die Shortseite tabu und die Chancen sind in steigenden Aktiennotierungen zu suchen.
Das globale Wachstum wird von China und Indien getrieben. Ein Wirtschaftswachstum von 8% in China bedeutet, dass auch die Ölnachfrage früher oder später wieder kräftig anziehen wird. Die aktuellen Ölnotierungen erscheinen mir derzeit günstig, unter dem Gesichtspunkt, was wir letztes Jahr in einer konjunkturellen Hochphase erlebt haben. Seit Anfang 2007 stieg der Ölpreis von 60 auf 150 US-Dollar. Danach ging es wieder steil bergab Richtung 40 US-Dollar. Diese extreme Kursbewegung war für mich noch viel unvorstellbarer als der starke Einbruch der Aktienmärkte. Ich möchte gar nicht wissen, was ich Mitte 2008 auf eine Wette gesetzt hätte, dass der Ölpreis 2009 wieder unter 50 US-Dollar fallen würde.
Wer an die asiatische Wachstumsstory glaubt, sollte sich jetzt ETFs auf den Ölpreis ins Depot legen. der Ölpreis bildet einen stabilen Boden und schon jetzt sind die ersten Zuckungen nicht zu übersehen. Betrachten sie auf dem Chart bitte die Dynamik der letzten Candles. Im nächsten Konjunkturaufschwung rechne ich erneut mit Ölpreisen über 100 US-Dollar je Barrel. Der Zeithorizont dafür liegt vermutlich im kürzeren Zeitfenster als momentan alle glauben – ich stelle 6 Monate als Diskussionsbasis in den Raum.
Mit einem steigenden Ölpreis gewinnt auch die große Turnaround-Story Russland an Kontur. Auf die russischen Öl- und Gasriesen hatte ich Sie jüngst hingewiesen und ich stelle erneut den Chart von Gazprom in den Raum, der zeigt wie tief die Aktie eigentlich noch steht. Steigt der Ölpreis, erblüht Russland!