Liebe Leser,
den Namen John Maynard Kenyes liest man zur Zeit fast täglich im Zusammenhang mit den staatlichen Konjunkturpaketen. Kenyes gilt als gedanklicher Vorreiter konjunktureller Stabilisierungspolitik. Als Börsenspekulant ist der Ökonom weniger bekannt. Sehr dankbar war ich über einen Artikel in der FAZ, der eine kleine Biographie der Börsenspekulationen von John Manyard Kenyes bietet. Hier sind einige seiner schönsten Zitate:
Kapitalanlage besteht darin, die Erträge eines Vermögensgegenstandes während seiner Laufzeit vorherzusagen. Spekulation besteht darin, die Psychologie des Marktes vorherzusagen Geld ist ein lustiges Ding – es scheint unmöglich zu glauben, dass es unserem gegenwärtigen System erlaubt wird, noch sehr lange so weiterzumachen. Als Frucht eines kleinen Zusatzwissens und einer bestimmten Erfahrung kommt Geld einfach (und in jederlei Hinsicht unverdient) ins Haus geflossen. Der Markt kann sich länger irrational verhalten, als man selbst zahlungsfähig bleibt Ich werde im Laufe der Zeit immer überzeugter, dass die richtige Form der Kapitalanlage darin besteht, recht große Beträge in Unternehmen zu investieren, von denen man denkt, etwas zu verstehen, und deren Management man vollständig vertraut. Es ist ein Fehler, zu denken, man begrenze sein Risiko, indem man sein Geld zu sehr auf Unternehmen verteilt, von denen man wenig weiß und denen man nicht richtig vertraut. Eigenes Wissen und Erfahrung sind definitiv begrenzt, und es gibt selten mehr als zwei oder drei Unternehmen, in die ich zu einem Zeitpunkt volles Vertrauen setze. Die Kapitalanlage ist der eine Bereich im Leben, wo Sieg, Sicherheit und Erfolg immer der Minderheit gehören und nicht der Mehrheit. Wenn Sie jemanden finden, der Ihnen zustimmt, sollten Sie Ihre Meinung ändern. Wenn ich den Vorstand meiner Versicherungsgesellschaft davon überzeugen kann, eine bestimmte Aktie zu kaufen, dann, so weiß ich aus Erfahrung, ist es an der Zeit, sie zu verkaufen. Spekulanten mögen so lange keinen Schaden anrichten, wie sie Blasen auf dem steten Strom des Geschäftslebens gleichen, aber die Angelegenheit wird ernst, wenn das Geschäftsleben sich zur Blase auf einem Strudel der Spekulation entwickelt. Wenn die Kapitalbildung eines Landes zum Nebenprodukt der Geschäfte eines Kasinos wird, droht die Sache schiefzugehen.Ich bedanke mich Gerald Braunberger, dem Autoren der FAZ, für diesen wunderbaren Artikel! Insbesondere das letzte Zitat past perfekt zu den Entwicklungen der Finanzkrise 2008.