Liebe Leser,
die Märkte schießen nach oben und zwar gewaltig. Inmitten einer Stimmung, die man nur als tiefe Depression beschreiben kann, geht die amerikanische Technologiebörse mit einem Plus von 7,07% aus dem Handel. Was war passiert? Die weltgrößte Bank, die Citigroup, schreibt nach den Worten ihres Vorstandes Vikram Pandit wieder schwarze Zahlen. Wie der CEO in einem Brief mitteilte, konnte die Citigroup in den Monaten Januar und Februar ein positives Ergebnis einfahren. Diese Meldung passt natürlich überhaupt nicht in das Weltbild der Massen, die von Weltuntergangssehnsüchten geleitet werden.
Einer der prominenten Weltuntergangspropheten der heutigen Zeit heißt Dirk Müller. Es ist schon erstaunlich, dass sich sein Buch so gut verkauft, obwohl es einen intellektuellen Mehrwert von Null bietet. Dirk Müller schreibt das, was alle Untergangspropheten in wirtschaftlichen Schwächephasen schreiben. Ich wusste was mich in seinem Buch “Crashkurs” erwarten würde, bevor ich die erste Seite überhaupt aufgeschlagen hatte. Staatsverschuldung, falsche Statistiken und Manipulation. Simple things amuse simple minds. Das Volk braucht Brot und Spiele. Dirk Müller beliefert die Ängstlichen und Verunsicherten unserer Gesellschaft und diese benutzen ihn als Ventil ihrer eigenen Sehnsüchte. Es ist die Sehnsucht endlich im Jammertal versinken zu dürfen, ohne dabei gegen die gesellschaftliche Norm zu verstoßen. Denn wenn es allen schlecht geht, dann fühlt sich der Einzelne besser, ohne dass sich sein eigenes Leben verändert hätte.
Durch das ganze Weltungergangsgerede laufen wir Gefahr, dass die wirklichen Probleme unserer Zeit im Nebel unerkannbar werden. Das erste Problem ist, dass der Staat die Eigentumsrechte seiner Bürger nicht mehr respektiert. Der Staatstyrann hindert die Menschen durch Bürokratie und Steuern daran, ihre kreativen Kräfte zu entfalten. Ein Mann, der morgens aus dem Haus geht, um seine Familie zu ernähren, wird immer dann zu wirtschaftlicher Wertschöpfung beitragen, wenn der Lohn großteils seiner Familie zu Gute kommt. Fehlende Eigentumsrechte sind auch dafür verantwortlich, dass Bankvorstände für ihr Versagen millionenschwere Abfindungen bekommen. Könnten die Aktionäre in einer demokratischen Direktabstimmung über die Vergütungssysteme entscheiden, würden die Gehalteskapaden garantiert nicht stattfinden. Das führt uns direkt zum zweiten Problem. Die grundlegende Regel der Kapitalismus lautet: Ohne Risiko kein Ertrag. Wer viel verdienen will, muss auch für das Risiko seiner Handlungen gerade stehen. Die aktuellen Bonus- und Vergütungsysteme widersprechen dieser Regeln. Und hier zeige ich mich kompromisslos. Es müssen entweder Gesetze her, die exorbitant hohe Gehälter unweigerlich mit dem Verlust verknüpfen, der entsteht, wenn das Geschäftsmodell scheitert oder jeder dieser Vergütungssysteme muss von der Mehrheit der Eigentümer legimiert worden sein.
Nun zurück zur aktuellen Börsenentwicklung. Dass viele der genannten Weltuntergangsszenarien rein faktisch unwahrscheinlich sind, hatte ich Ihnen im letzen Newsletter von “Der Börsenspekulant: Der große Streit zwischen Neokeynesianern und Monetaristen“ geschildert.
Der heutige Tag besitzt das Potenzial für einen Pivotal Day im Sinne des großen Jesse Livermore. Eine Bärenmarktrally könnte bei vielen Aktien Kursgewinne von 50% bis 150% bescheren. Wie Sie jetzt vorgehen müssen, beschreibe ich Ihnen morgen im Premium-Blog.