Liebe Leser,
Porsche könnte 2009 in sehr unruhige Fahrwasser geraten. Das Kerngeschäft mit Sportwagen verzeichnet dramatische Einbrüche. Durch die hohen Gewinne im Zuge der Volkswagen-Aktienkäufe drohen gewaltige Mittelabflüsse. Das mag auf den ersten Blick merkwürdig klingen, ist aber eine Nebenwirkung der Steuergesetze und Bonisysteme. Beim Kauf jeder Volkswagen-Aktien musste Porsche Bares auf den Tisch legen. Der exorbitante Kursanstieg des Titels sorgte dafür, dass in der Porsche-Bilanz riesige Gewinne verbucht wurden. Diese Gewinne sind jedoch nur buchhalterischer Natur. Damit ist kein Mittelzufluss verbunden. Die Steuerbehörden interessiert das relativ wenig. Auf Gewinne müssen Steuern bezahlt werden, genau so wie Mitarbeiter, deren Gehalt an den Gewinn gekoppelt ist, hohe Sonderausschüttungen erhalten.
Die Porsche-Aktie fällt seit Wochen wie ein Stein vom Himmel, fast ohne jede Gegenwehr. Die Börsianer befürchten offenbar bereits das Schlimmste und man muss es laut aussprechen: Massive Liquiditätsprobleme.
Wenn Porsche Liquiditätsprobleme bekommen sollte, dann wäre die Volkswagen Stammaktie eine grandiose Shortspekulation Wert. Dass die Aktie massiv überbewertet ist, bestreitet niemand. Bislang wurde der Kurs oben gehalten, weil die Möglichkeit weiterer Anteilskäufe von Porsche im Raum stand. Porsche hatte sich den Zugriff auf weitere Aktienpakete über Kaufoptionen gesichert. Doch was wird passieren, liebe Leser, wenn Porsche wirklich Bares braucht? Der Gedanke liegt Nahe, dass Porsche eine Teil der VW-Kaufoptionen verkaufen muss. Dadurch würde die Free float steigen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Titel fair gepreist wird.
Fazit: Mit Volkswagen Shorts konnte man sich letztes Jahr wunderbar die Finger verbrennen. Mein Spekulationsgedanke ist plausibel – finde ich. Die Aktie bleibt trotzdem nur etwas für Profi-Trader