Liebe Abonnenten,
der Dow Jones befindet sich wieder im freien Fall. Wer will es den Investoren auch verdenken, wenn sie bei den neuen Schreckenszahlen ihre Aktien aus den Depots werfen. US-Finanzminister Timothy Geithner hatte angekündigt das Finanzsystem mit bis zu 2 Billionen US-Dollar stabilisieren zu wollen. Bei diesen Summen kann man doch nur noch mit den Ohren schlackern. Ich stelle mir langsam die Frage, ob US-Finanzinstitute eigentlich überhaupt ein einziges werthaltiges Investment getätigt haben. Mir geht das alles einfach nicht mehr in den Kopf. Wie können sämtliche Aktiva von Banken auf einmal nahezu wertlos sein? Wurden in ganz Amerika nur noch ohne Sinn und Verstand investiert?
Wenn der Dow Jones sein jüngstes Abwärtsmomentum aufrecht erhält, dann wird er schon bald unter die Crashtiefs von 2003 rasseln. Das für unmöglich gehaltene Schreckensszenario wird dann Wirklichkeit.
Dass diese Finanzkrise jede Vorstellungskraft sprengt, zeigt zum Beispiel das Vorgehen von Warren Buffett bei der Bank of America. Buffett erhöhte den Anteil an der Bank of America bereits Ende 2007, als der Kurs wegen der Hypothekenkrise unter Druck kam, auf 4,6%. Seitdem ist die Aktie von 40 auf nur noch 5 USD gefallen. Allein heute geht es weitere 20% nach unten.
Das größte Rätsel geben die Devisenmärkte auf. Warum gewinnt der Euro nach den neuen US-Horrorzahlen nicht Wert? Ein 2 Billionen schweres Rettungspaket muss doch fast zwangsläufig zu einer Ausweitung der Bilanzsumme der FED führen und damit mittelfristig für Inflationsdruck sorgen.