Liese Leser,
von Henry Kissinger ist folgendes Zitat überliefert
“Der Kommunismus findet nur dort Zulauf, wo er nicht herrscht.”
Eine kommunistische Weltanschauung zeugt auf den ersten Blick immer von edlen Motiven, auf dem zweiten Blick enttarnt sie sich jedoch als menschenfeindlicher Populismus. Das möchte ich Ihnen anhand der Rettungspläne, die für den Autobauer Opel im Raum stehen, erklären. Als Anfang letzter Woche in der Presse erstmals Gerüchte über eine Schieflage bei Opel die Runde machten, dachte ich: Gott sei dank, endlich findet die notwendige Marktbereinigung in der Automobilindustrie statt: Wenn Opel umfällt, dann haben Daimler, BWM und Volkswagen wieder Luft zum Atmen, können in neue Technologien investieren und mehrere 100.000 Arbeitsplätze sind gesichert. Genau das ist die Stärke unserer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung. Unternehmen, die nicht effizient arbeiten werden aus dem Markt gedrängt. Die bessere Konkurrenz kann expandieren und neue Arbeitsplätze schaffen. Das ist die Grundlage unseres Wohlstandes.
Die Welt könnte so schön sein, wenn das deutsche Volk endlich mal kompetente Politiker in die Regierung wählen würde. Aber leider sind die Parlamente vollgestopft mit Juristen, die von Wirtschaftspolitik recht wenig Ahnung haben (Ich habe wirklich nichts gegen Juristen. Meine Freundin, hat auch Jura studiert, aber Ökonomie und Jura sind nun mal zwei Paar Schuhe). So war es nur eine Frage der Zeit bis unsere Politiker lautstark Bürgschaften für den Autobauer Opel fordern würden – mit der haarsträubenden Begründung die etwa 18.000 Arbeitsplätze bei Opel Deutschland sichern zu wollen. Ich verstehe ich die Welt nicht mehr, ich verstehe nicht die Gerechtigkeitsprinzipien, die einer solchen Forderung nach Bürgschaften für Opel zu Grunde liegen. Damit es 18.000 Menschen besser geht, soll es über 100.000 Menschen schlechter gehen und obendrein der Steuerzahler noch Geld dafür bezahlen? Damit 100 Arbeiter bei Opel an den Bändern stehen dürfen, sollen 1000 andere Arbeiter bei Volkswagen, BMW, Audi, Daimler und anderen Konznern nur noch halbtags arbeiten dürfen? Das ist hochgradig ungerecht. Diese Art der Politik will einfach nicht in meinen Kopf gehen.
Fazit: Bitte helfen Sie mir ein wenig ökonomische Aufklärungsarbeit zu leisten. Eine kommunistische Weltanschauung ist schlichtweg assozial. Damit es wenigen Menschen besser geht, muss es vielen anderen Menschen schlechter gehen. Wenn Politiker eine Rettung von Opel in Aussicht stellen, jubelt das Volk, obwohl sich für viel mehr Menschen die Situation verschlechtert als verbessert. Das darf doch alles nicht mehr wahr sein…