Die Aktie von General Motors stürzte gestern in New York um 23% ab. Die Deutsche Bank hatte als Kursziel 0 Euro ausgegeben. Der amerikanische Autobauer blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. GM wurde 1908 gegründet und eroberte sich in den 1930er Jahren die Position als größter Autohersteller der Welt. Der harte Kampf zwischen Ford und General Motors in den 1930er Jahren um Marktanteile findet auch heute noch Platz in jedem Lehrbuch der Unternehmensführung.
Dieses traditionsreiche Unternehmen steht nun also vor dem Konkurs und schon wird überall nach staatlichen Rettungsmaßnahmen gerufen! General Motors hat in den letzten 20 Jahren nahezu alles falsch gemacht was man falsch machen kann. Warum sollte dieses Unternehmen vor dem Konkurs gerettet werden? Naheliegend ist es natürlich auf die Arbeitsplätze zu verweisen, die von einem Konkurs bedroht sind auf die vielen Zulieferer, die ohne General Motors nicht überlebensfähig wären. Aber all diese Argumente für eine staatliche Intervention sind falsch und man ist sie eigentlich nur von Kommunisten gewöhnt.
Als vor 100 Jahren die ersten Autos produziert wurden, gab es eine Branche, die darunter sehr zu leiden hatte. Die Branche der Pferdekutschen. Tausende von kleineren Unternehmen hatten sich auf die Produktion von Pferdekutschen spezialisiert. Das Holz zum Bau der Kutschen wurde wiederum von Zulieferbetrieben bezogen, die viele Holzfäller und andere Arbeiter beschäftigten. Die Pferde wurden auf Höfen gezüchtet und trainiert. Würden unsere Politiker in der damaligen Zeit leben, hätten sie gefordert, die Pferdekutschen-Hersteller mit Staatskrediten am Leben zu erhalten.
Dieses Beispiel der Pferdekutschen veranschaulicht wie absurd es ist, einen wirtschaftlichen Anpassungsprozess aufzuhalten. Die Automobilbranche steht vor ihrem größten Strukturwandel. Autos mit Verbrennungsmotoren werden in 30 Jahren vermutlich kaum noch existieren. Autos mit Elektromotoren werden in wenigen Jahrzehnten das Straßenbild bestimmen.
Wenn das “Geschwulst General Motors“, das offenbar nur noch durch Kredite am Leben erhalten werden kann, durch den Staat gerettet wird, hat das sehr viele schädliche Folgeeffekte. Ein Konkurs von GM würde den anderen Autoherstellern Luft zum Atmen geben. Es könnten sichere Arbeitsplätze geschaffen werden. Die erzielten Gewinne könnten in Forschung und Entwicklung investiert werden, um die Markteinführung von Elektroautos schneller voranzutreiben. Aber vermutlich wird General Motors lange, weitere Jahre vor sich hinsiechen und die bessere Konkurrenz ebenfalls an den Rand des Abgrunds treiben. Es werden auf dieser Welt zu viele Autos produziert. Der Konkurs eine großen Automobilkonzerns ist notwendig, um den Markt zu bereinigen.