Liebe Leser,
häufig muss ich in diesen Tagen lesen: “Die Börsen fallen aus Angst vor einer Rezession”! Das ist kompletter Unsinn. Die Aktienpreise beinhalten bereits eine Rezession. Kurs-Umsatz-Verhältnisse von 0,2 und tiefer bei etablierten Unternehmen aus zyklischen Branchen entsprechen historischen Rezessionsbewertungen. Die Aktienmärkte stehe aus folgenden Gründen unter Druck:
De-Leveraging: Investoren, Hedge-Fonds, Private Equity Häuser und alle Marktakteure, die mit hohen Kreditquoten agiert haben, müssen ihre Eigenkapitalquoten erhöhen und sind deshalb zum Verkauf von Aktiva gezwungen. Es herrscht Angst, dass es zu keinem neuen Wirtschaftsaufschwung kommen wird, sondern dass die Wirtschaft stattdessen in einer tiefen Depression versinkt. In der Presse wird auf unverantwortliche Weise Panik geschürt. Ständige lese ich wirre Aussagen zu einem möglichen Zusammenbruch des gesamten SystemsDie Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 wird in den letzten Wochen häufig zitiert. Was ist damals passiert?
Die Industrieproduktion der USA brach in den Jahren 1929 bis 1932 um fast 40% ein Die Arbeitslosenquote betrug in den USA bis zu 25%, in Deutschland gar bis zu 44% Es herrschte eine schwere Deflation. Die Großhandelspreise für Agrarprodukte fielen um 50%Eine der Hauptursachen, dass aus einer anfänglichen Wirtschaftsabkühlung eine tiefe Depression wurde, ist in der Geldpolitik der Zentralbanken zu sehen. Damals wollten die Notenbanken auf Teufel komm raus den Goldstandard verteidigen. Somit war es unmöglich die Geldmenge auszuweiten, um einen Zusammenbruch des Bankensystems zu verhindern. Die Geldmenge reduzierte sich während der großen Depression um über 30% wie der Nobelpreisträger Milton Friedman in seinem berühmten Werk “A Monetary History of the United States” analysiert. Gott sei dank wurde der Goldstand abgeschafft. Unser Zentralbanksystem garantiert, dass die größte Bankenkrise seit 80 Jahren, mit leichten Blessuren abgefangen werden kann.
Halten wir als vorläufiges Fazit fest, dass eine Weltwirtschaftskrise wie in der Jahren nach 1929 absolut unrealistisch ist. Die Kernfrage, um eine Strategie für die Aktienmärkte zu formulieren, muss sich mit dem De-Leveraging-Effekt beschäftigen, der eine normale und faire Preisbildung noch verhindert.
Den Abzug amerikanischen Kapitals aus der gesamten Welt, kann man am besten über die Währungsentwicklung verfolgen. Der Euro-Höhenflug wurde prompt gestoppt, als die Finanzkrise in den USA die “dramatische Phase” einläutete. Ein Anstieg des Euros wird uns demnach wertvolle Hinweise geben, dass der immense Kapitalfluss in den Dollar-Raum zum Erliegen kommt und ein Ende des “De-Leveraging-Prozesses” abzusehen ist.
Die Dummheit der Massen (ich spreche hier vor allem Fondsmanager, Banker und Insitutionelle in ihrer Gesamtheit an) war schon immer die Grundlage für exorbitante Börsengewinne. Nur wenn etwas deutlich unter Wert verkauft wird, kann es im Anschluss zu dynamischen Kursrallys kommen.
Die stärksten Kursgewinne in der kommende Hausse versprechen Aktien mit niedrigen KUVs, die aufgrund zyklischer Gewinnschwäche extrem abverkauf werden. Betrachten Sie in etwas die Aktie von Leoni, die aufgrund der Krise im Automobilsektor, nur noch mit einem KUV von 0,11 gehandelt wird. Im nächsten Aufschung wird Leoni 150 Millionen Euro EBIT einfahren gegenüber 330 Millionen Euro Börsenwert. Es liegen bei solchen Aktien dann KGVs unter 5 vor bei gleichzeitig positiver Gewinndynamik.
Wichtig: Man darf die Bodenbildung nicht vorwegnehmen. Einzelne Aktien haben erst dann ihr Tief erreicht, wenn Gewinnrevisionen zu steigenden Kursen führen, weil die Erwartungshaltung bereits das Schlimmste eingepreist hat. Wenn das der Fall ist, wird uns die Börse wieder extrem viel Spass machen, liebe Leser. Das garantierte ich Ihnen. Wir werden Unternehmen mit extremen Gewinnhebeln zum Börsenwert kaufen, die eine positive Geschäftsdynamik zeigen (Umsatzzuwächse und Margenausweitung) und deren Aktien bereits Aufwärtstrends ausbilden.
Diese Zeit kann schneller kommen als man derzeit zu glauben geneigt ist. Wichtige Konjunkturindikatoren drehen wieder auf grün. Die Inflationsraten lassen nach, die Zinsen fallen und der Ölpreis befindet sich im freien Fall. Das wirkst stützend auf die Konjunktur.
Fazit: Das Geld liegt auf der Straße. Man muss nur Geduld haben, um es dann im richtigen Moment aufzuheben. Wenn man zu früh zugreift, wird vom heranbrausenden Laster überrollt. Die Börse neigen immer zu Übertreibungsphasen, sowohl nach oben also auch nach unten. Es gilt eine einen klaren Erwartungshorizont aufzubauen, was im Anschluss an die irrationale Phase passieren wird. Nur dann sind Sie optimal vorbereitet und können richtig handeln.