Liebe Leser,
Sie kennen meine klare Haltung zu deutschen Aktionären und insbesondere auch deutschen Fondsmanagern. Ein Haufen unwissender Narren, die ein Wachstumsunternehmen nicht einmal dann erkennen, wenn es offensichtlich ist. Ich bin heute noch sauer auf die ehemaligen REpower-Aktionäre, die letztes Jahr ihre Aktien an Areva und Suzlon andienten. Die Energie der Zukunft liegt auf den Meeren dieser Welt. Das war schon vor zwei Jahren offensichtlich und jetzt zieht REpower Milliardenaufträge an Land und wird das Wachstum der Offshore-Windenergie mitbestimmen. Als wir die REpower-Aktie damals bei 45 Euro in das TradeCentre Musterdepot aufnahmen, wurden wir verspottet. REpower seit mit einem KGV von 40 doch überteuert, hieß es. Jetzt steht REpower auf dem Sprung zum Milliardenunternehmen und kein deutscher Aktionär kann mehr davon profitieren. Weil es genug unwissende deutsche Fondsmanager gab, die deutsche Spitzentechnologie ins Ausland verkauften.
Wiederholt sich die Geschichte? Ich denke ja. Die Deutschen sind ein Volk von Zukunftspessimisten und Angsthasen. 2003 ließen sie den DAX auf 2200 Punkte fallen und auch gerade werden Weltmarktführer wieder auf absurd niedrige Bewertungsniveau gesprügelt. Lesen Sie zu diesem Thema bitte ein Warnung des Nordex-Chefs. Der Mann hat Recht! Ich zitiere einen DPA-Artikel
Nordex-Chef warnt vor Übernahmen deutscher Umwelttechnik-UnternehmenHAMBURG (dpa-AFX) – Deutsche Umwelttechnik-Unternehmen sehen sich nach
Ansicht von Nordex-Chef Thomas Richterich zunehmend der Gefahr eines
Technologietransfers ins Ausland ausgesetzt. “Das Risiko ist groß, dass wir
technologische Errungenschaften verlieren“, sagte der Chef des Hamburger
Windanlagenbauers in einem Gespräch mit der “Financial Times Deutschland” (FTD –
Donnerstagausgabe). Deutsche Firmen aus der noch jungen Greentech-Branche
könnten ihr enormes Wachstumspotenzial nicht ausschöpfen, wenn sie ihre
Eigenständigkeit verlören.
Die Ökoindustrie gilt laut FTD als eine der wenigen Zukunftsbranchen, in
denen deutsche Unternehmen zu den Weltmarktführern gehören. Branchenkenner
rechneten daher mit verstärkten Übernahmen in Deutschland. Immer wieder
kursierten Spekulationen, wonach sich der US-Elektrotechnikkonzern General
Electric für den Solarzellenhersteller Solarworld
interessieren könnte.
Im Zuge der Übernahme des Nordex-Konkurrenten REpower soll der
indische Konzern Suzlon nach Informationen der Zeitung versucht haben, auch ohne
eine vollständige Übernahme Technologie nach Indien zu transferieren, um eigene
Qualitätsprobleme zu lösen. REpower gilt etwa bei der zukunftsträchtigen
Offshoretechnologie (Windparks auf dem Meer) als einer der weltweit führenden
Hersteller
Betrachten Sie den Chart von Nordex. Heute zieht das Unternehmen erneut einen 500 Millionen Euro Auftrag an Land. Der Auftragsbestand dürfte damit bei knapp 4 Milliarden Euro liegen. An der Börse wird Nordex immer noch für 1,4 Milliarden Euro verschenkt. Wir stehen hier mit dem TradeCentre-Musterdepot (das ist ein Realgeld-Depot, in dem wir unser eigenes Geld riskieren) antizyklisch auf der Käuferseite.