In welchem Marktumfeld man sich gerade befindet, lässt sich 100%ig korrekt immer erst ex post feststellen. Mittlerweile ist es schon ein Jahr her, dass die breite Masse der Nebenwerte ihre Hochpunkte markierten. Der MAX markierte sein Hoch im Juli 2007. Damals stand der Index noch über 11100 Punkten.
Von da an ging es mit den meisten Aktien deutlich bergab. Kurshalbierungen sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Der Juli 2007 markierte somit den Beginn eines Bärenmarktes, genau auf dem Höhepunkt der Globalisierungseuphorie als Stahlhersteller, Bauunternehmen und andere – normalerweise zyklische Branchen – in den Himmel gelobt wurden. Kloeckner & Co steht stellvertrend für die extremen Stimmungsschwankungen der Börsianer. Noch vor einem Jahr hatte sich die Meinung etabliert, dass der Stahlhändler seine Gewinne wie ein Wachstumsunternehmen würde steigern können. Mittlerweile bewertet der Markt die Aktie mit einem KGV zwischen 5 und 6. Nun scheinen alle davon auszugehen, dass mit Stahlhandel auf Jahre hinweg kein Geld mehr zu verdienen sei.
An der Börse werden immer Extreme gespielt. Tiefer Pessimismus im Bärenmarkt und unbändiger Optimismus im Bullenmarkt. Einen gesunden Mittelweg scheint es nicht zu geben…