George Soros, ein kluger Kopf und grandioser Investor, sieht die US-Wirtschaft am Abgrund. Lesen Sie dazu den verlinkten Spiegel-Artikel. Der gebürtige Ungar spricht von der schwersten Krise seiner Lebzeiten und glaubt, dass “wir das Ende des Weges erreicht haben“. Ich will jetzt gar nicht darauf herumreiten, dass Soros schon zwei schlimme Rezession falsch vorhersagte, dafür habe ich zu großen Respekt vor ihm. Wer die Notenbank von England einst bezwungen hat, hat es verdient, dass man vor ihm auf die Knie fällt und respektvoll seinen Worten lauscht. Lesen Sie auch bitte seine Bücher. Dort drin werden interessante Perspektiven zur Wirtschaft und den Börsen betrachtet.
Aber wie alle andere großen Weltuntergangs-Philosophen machen Soros trotz seiner Brillianz einen riesigen Fehler. Er versteift sich darauf die Welt verkrampft als ein System zu betrachten. Als ein System, das wie ein Ungetüm die Erde regiert und alles unbarmherzig verschlingt. Er betrachtet die Welt in Zahlen. Um Geldmenge, Liquidität, Reflexivität, Verschuldung, Inflation, Rohstoffpreise und Währungseskapaden drehen sich seine Gedanken. Den wirtschaftlichen Untergang zu prophezeien bedarf duchaus eines scharfen Verstandes, der die makroökonomischen Funktionsweisen verstanden hat und daraus eine rationale Spirale der Verdammnis konstruiert.
Die Wirtschaft, liebe Leser, merken Sie sich das, besteht aus den Menschen eines Landes, die Hoffnungen, Träume, Wünsche und Zukunftsvisionen haben. Solange es Menschen gibt, die ihre Lebenssituation verbessern wollen, die neue Produkte erfinden und als Unternehmen der Welt erobern wollen, wird die Wirtschaft langfristig wachsen. Wenn ich dieser Tage die Zeitung aufschlage, lese ich von milliardenschweren Verlusten, von Rezession, von einem dramatischen Dollarverfall und vom Kollaps des Finanzsystemes. Ich betrachte die Welt mit anderen Augen. Ich sehe in den USA fast 300 Millionen Menschen, die ihr Einkommen steigern wollen und bereit sind hart dafür zu arbeiten. Ich sehen innovative Unternehmen, die mit neuen Produkten die Märkte erobern. Ich sehe aufsteigende Branchen, die in der Lage sind, eine neue Wirtschaftsrevolution auszulösen. Und ich sehe einen Dow Jones, der nur 13% von seinem Allzeithoch entfernt ist und der bislang immer in seiner Geschichte nach einigen Jahren wieder neue Hochs erreicht hat. 🙂