Liebe Leser,
wie Sie gestern an meiner Depotübersicht erkennen konnten, musste ich meine aggressive Hausse-Spekulation abbrechen, aber immerhin verblieb ein ganz ordentlicher Gewinn, nur die Big-Money-Trades blieben aus. Jetzt muss ich neu disponieren. Ich schildere Ihnen meine Gedanken: Die ersten Quartalsberichte der Earnings Season haben die Probleme offengelegt: Hohe Rohstoffkosten drücken auf die Gewinne der Konzerne und schmälern den Geldbeutel des Konsumenten. Der Weg zur Tankstelle wird für viele Bürger zur kaum noch bezahlbaren Tortur.
Damit wird eines offensichtlich: Der Preisanstieg des Öls verläuft zu schnell. Die Wirtschaft kann sich dieser Geschwindigkeit nicht anpassen. Langfristig ist ein Ölpreis über 100 USD kein Problem. Der Benzinverbrauch von Autos wird jährlich gesenkt. Automobilkonzerne arbeiten mit Hochdruck an Elektroautos oder Hybridmotoren. Kurzfristig würgt der hohe Ölpreis jedoch die Konjunktur ab, wenn es weiter in diesem atemberaubenden Tempo nach oben geht.
Fazit: Nur wenn man die Probleme der Firmen erkannt hat, kann man rechtzeitig nach Entspannungssignalen Ausschau halten. Nach der Finanzkrise werden die steigenden Rohstoffpreise bald zum beherrschenden Thema in der Presse – davon gehe ich fest aus. Für mich als Trader kommt es darauf an aus diesen Entwicklungen neue Branchen- und Aktientrends abzuleiten. Zwei davon könnten zum Beispiel Elektrorautos und Metallrecyler sein.