6200. Das ist eine Zahl, die alles aussagt. Über 8000 Punkte stand der DAX noch vor wenigen Monaten. Mittlerweile haben sich die Preise vieler Unternehmen dramatisch reduziert. Das ist doch eine gute Ausgangslage, um wieder optimistischer zu werden – sollte man meinen. Aber wieder einmal kann man hautnah erleben, dass die Börsianer in einer eigenen Welt leben. Es ist wieder genau so wie in Börsenbüchern schon seit über 100 Jahren beschrieben wird. Je tiefer die Kurse gehen, desto pessimistischer wird das Börsianervolk. Bei 8000 Punkten schrieen noch alle Hurra und jetzt soll plötzlich auf einmal alles schlecht sein? Woher kommen diese absurden Stimmungsschwankungen? Es liegt daran, dass Menschen meistens immer nur den Moment betrachten. Mit dem Kauf eines Unternehmens kauft man als Investor genau genommen eine Cashflow-Reihe. Für den Wert einer Aktie ist entscheidend wie das Unternehmen in zehn Jahren dasteht. Diese langfristige Denkweise verfolgt kaum jemand. Bei guten Unternehmensnachrichten wird die gute Wirtschaftslage bis ein alle Ewigkeit fortgeschrieben. Bei schlechten Unternehmensnachrichten denkt auf einmal jeder die Welt würde in eine tiefe Dauerrezession abrutschen und sich niemals erholen…