Der DAX scheint einen neuen Rekord im Seitwärtslaufen aufstellen zu wollen. Schon seit 4 Wochen quält der Markt uns Börsianer mit einer langweiligen Seitwärtsspanne. Die ganz großen Bewegungen nach oben bleiben bleiben aus – auch bei Einzelwerten. Aus kleinen Gewinnen werden keine größeren, weil es dann auch schon wieder in die andere Richtung geht. Eines finde ich jedoch beachtlich. Angesichts der dramatisch schlechten Konjunkturdaten verhalten sich vor allem die amerikanischen Märkte sehr stabil. Ich will jetzt nicht die Flamme des Optimismus in die Welt hinaustragen, aber es scheint doch so, als ob ein hoher Grad Rezessionserwartung in den Kursen bereits eingepreist ist. Darauf deuten die Stimmungsindikatoren hin. Der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe erlitt letzte Woche den stärksten Einbruch überhaupt. Den Aktienmarkt tangierte das wenig. Nicht mal zu Zeiten des Internet-Crashs war der plötzliche Pessimismus so hoch.
Ein knallhartes Argument für die US-Märkte hat jeder Bulle zur Hand. Der niedrige Dollar-Kurs schafft für die amerikanische Exportindustrie ein Schlaraffenland. Bei diesen Wechselkursverhältnissen lässt sich fast jeder europäische Konkurrent im Preis ausstechen. Waren es die Exporte, die die deutsche Wirtschaft im Zeitraum 2003 bis 2006 beflügelten, dürfte der selbe Faktor nun auch der US-Konjunktur auf die Beine helfen und die Binnenmarktschwäche ausgleichen.