Durch die Explosion der Agrarpreise wurden Produzenten von Biogasanlagen in den letzten Monaten stark gebeutelt. Landwirte, die ihre pflanzlichen Erzeugnisse teuer auf den Weltmärkten verkaufen können, haben keinen Anreiz Biogas zu produzieren. Langfristig bleibt die Situation im Biogassektor umso spannender. Denn an der Attraktivität Erdgas durch Biogas zu substitutieren, hat sich nichts geändert. Einmal aus Kostengründen, wenn die Rohstoffpreise weiter nach oben marschieren und das andere Mal, um die Abhängigkeit gegenüber den meist sehr “vertragsstrengen” Erdgasexporteuren wie Russland zu verringern. Gerade osteuropäische Staaten dürfte daran sehr gelegen sein. Nicht umsonst investieren Versorger hohe Millionenbeträge in große Biogasanlagen. Einen Großauftrag hat erneut Envitec Biogas an Land gezogen:
Der Auftrag umfasst die gesamte Technik und Hardware der Aufbereitungsanlage. Künftig werden hier 10.000 Kubikmeter Biogas pro Stunde erzeugt, zu Erdgasqualität aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. Das entspricht einer installierten elektrischen Anschlussleistung von rund 22 Megawattel pro Stunde. Es handelt sich um die bisher größte Biogas-Aufbereitungsanlage zur Einspeisung ins Erdgasnetz. Auftraggeber ist die Leipziger NAWARO Engineering GmbH, für die EnviTec bereits den weltweit größten Biogaspark in Penkun in Mecklenburg-Vorpommern errichtet. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 42 Millionen Euro.
Ein solches Projekt zeigt einmal mehr die vielen Vorteile von Biogas“, erklärt Olaf von Lehmden, CEO der EnviTec Biogas AG. „Biogas ist speicherfähig, lässt sich in Tanks abfüllen und durch das vorhandene Erdgasnetz transportieren. Wir können es in Güstrow produzieren, wo wir optimale Rahmenbedingungen vorfinden, es aber deutschlandweit nutzen. Das ermöglicht langfristig eine hohe Effizienz und Entlastung der Stromnetze.“ Biogas steht sowohl für die so genannte Grund- als auch für die Spitzenlastversorgung (Netzbelastung, die während eines Tages im Stromnetz nicht unterschritten wird beziehungsweise eine kurzzeitig auftretende hohe Energienachfrage im Stromnetz) zur Verfügung. Von Lehmden: „Wir sind davon überzeugt, dass sich Biogas schnell zu einer echten Alternative zu fossilen Energieträgern entwickelt, wenn verlässliche politische Rahmenbedingungen auch künftig gewährleistet sind.“
Trading-Setup: Für mich als Trader ist bei solch bedeutsamen Nachrichten die Handlungsweise klar. Sofort nach der Nachricht kaufen und Absicherung direkt auf Kaufkursniveau, allerdings Schlusskursbasis. Die Chance, dass der Großauftrag zu Anschlussgewinnen führt, ist sehr hoch. Wenn die Aktie ihr Kursniveau, zum Zeitpunkt als die ad-hoc-Mitteilung über den Ticker lief, wieder unterschreitet, wäre das ein klares Zeichen, dass der Titel noch nicht reif für einen neuen Aufwärtstrend ist. News-Trades sind generell sehr einfach – wenn man als Trader über genug fundamentales Hintergrundwissen verfügt, um neue Meldungen blitzschnell zu beurteilen.