Gestern wurde von SES Research eine neue Studie zum Biogas-Markt veröffentlicht. Sie liegt auf meinem Schreibtisch. Ich zitiere für Sie die wichtigsten Passagen:
Der deutsche Biogasmarkt ist der führende nationale Markt weltweit mit einem Weltmarktanteil von ca. 90%. Die frühe Förderung durch das EEG hat deutsche Unternehmen zu den Technologieführern in diesem Bereich gemacht. Andere europäische Märkte befinden sich noch in der „Emerging Market“-Phase, sollten aber schnell wachsen. Insbesondere Länder mit großagrarischen Strukturen bieten ein großes Exportpotenzial für deutsche Unternehmen. Die Flächenproduktivität sollte in den nächsten 10 Jahren kontinuierlich steigen. Dazu tragen neben Zuchterfolgen auch schnellere Fruchtfolgen bei. So geht einer der führenden Saatguthersteller, KWS, an guten Standorten von einer Verdoppelung des Flächenertrags pro ha in den nächsten 10 Jahren aus. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von ca. 7%. Gegenwärtig sind deutschlandweit noch genügend potenzielle Standorte für weitere Anlagen vorhanden, so dass von dieser Seite in den nächsten Jahren keine Beschränkung des Wachstums droht(kumulierte Anlagenanzahl gemäß Fachverband Biogas 2006: ca. 3.300, 2010e: 8.000, vgl. auch Tab.: Anzahl Biogasanlagen in Deutschland). Der Markt sollte daher über die nächsten Jahre ein Verkäufermarkt bleiben. Biogas wird netzfähig und leistet einen Beitrag zur deutschen Gasversorgung. Zur Zeit benötigt Deutschland ca. 950 TWh Erdgas. Bis zu 160 TWh könnten durch Biogas erzeugt werden. In 2006 wurden ca. 12,5 TWh aus Biogas gewonnen; dies sind 8% des maximal möglichen Potenzials. Die Veränderung der Nachfragestruktur beschleunigt den Trend hin zu größeren und effizienteren Biogasanlagen. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die steigenden Preise für Maissilage…..Dies würde den Anreiz, noch größere Anlagen zu bauen, die aufgrund von Skaleneffekten preiswerteren Strom produzieren können, erhöhen. Allerdings ist die Anlagentechnologie für ein, 2 oder 4 MW-Anlagen noch nicht so weit entwickelt wie bei 500 kW-Anlagen, außerdem ist die Anlagensteuerung komplexer.Trotzdem ist der Trend zu deutlich größeren Anlagengrößen unübersehbar.Fazit: Ganz eindeutig wurde hervorgehoben, dass große Biogasanlagen effizient und profitabel arbeiten können. Im Biogasmarkt findet derzeit eine Verschiebung von kleineren Anlagen, die von einzelnen Landwirten betrieben wurden, hin zu Großanlagen statt. Die beiden größten Biogasunternehmen in Deutschland Schmack Biogas und Envitec Biogas investieren in genau diese Technologie für Großanlagen. Man tut falsch daran diese Aktien nach den jüngsten Kurseinbrüchen komplett abzuschreiben. Wenn die Technologie für Großprojekte ausgereift ist, können die Umsatz- und Ertragsziffern deutlich nach oben schnellen!