Letzte Woche mussten Hedge-Fonds-Anteile, die noch in diesem Quartal ausbezahlt werden sollen, von den Investoren schriftlich gekündigt werden. Ich glaube, dass sehr viele Großinvestoren kalte Füße bekommen haben und auf eine Auszahlung pochen. Es wäre also nicht verwunderlich wenn wir in den nächsten Wochen weitere aggressive Verkäufe an den Aktienmärkten erleben, weil Hedge-Fonds Cash brauchen.
Aufschlussreich ist folgender Artikelausschnitt aus dem Handelsblatt
“Goldman Sachs musste in der Vorwoche einräumen, mit drei Fonds in kurzer Zeit 4,7 Mrd. Dollar verloren zu haben. Zwei Fonds von Sowood Capital büßten innerhalb weniger Wochen gar um mehr als 50 Prozent an Wert ein. „Ein Verlust dieses Ausmaßes in einer so kurzen Zeitspanne ist für uns so verheerend wie für Sie“, schrieb die Hedge-Fonds-Firma aus Boston ihren Investoren.
Chris Mahoney, Vize-Chairman der Ratingagentur Moody’s, warnte in der Vorwoche vor dem Kollaps von Hedge-Fonds oder Institutionen, die groß genug seien, um die Finanzmärkte weiter durchzuschütteln. Das sei eine „mögliche Konsequenz der Neubewertung von Risiken“, sagte Mahoney in einer Telefonkonferenz.
Die Not einiger Hedge-Fonds scheint groß. Von der breiten Verkaufswelle wurden nicht nur die unmittelbar mit der Subprime-Krise in Verbindung gebrachten Aktienmärkte in Europa und den USA, sondern zuletzt auch Asiens Börsen erfasst. Im Aktienhandel war in diesem Zusammenhang von „Notverkäufen“ durch aktivistische Hedge-Fonds die Rede”
Fazit: Die großen Hedge-Fonds-Verluste wundern nicht. Ausgebildete Portfoliomanager kennen nur die Portfoliodiversifikation über die Kovarianzen, mit denen die Korrealtionen der einzelnen Assets berechnet werden. Eine Methode, die in Crashphasen völlig versagt!