Immer wenn es an den Märkten steil nach unten geht, weckt das ein wenig Nostalgie in mir. In der Neue Markt Baisse nach der Jahrtausendwende bin ich als Trader sozusagen groß geworden.
Ich habe viel Lehrgeld bezahlt, um zu lernen wann genau der richtige Zeitpunkt ist, um auf Reboundbewegungen zu spekulieren. Denn eigentlich ist das ganze Problem bei fallenden Märkten nur, dass man ständig ungeduldig wird und in ein fallendes Messer nach dem anderen greift, anstatt einfach mal lieber gar nichts zu machen. Letztendlich hat eine ganz einfache Regel, die ich Ihnen unten im Chart eingezeichnet habe, sehr gute Resultate gebracht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rebound overnight Erfolg hat, steigt sehr stark an wenn sich der Leitindex auf einem neuen lokalen Tief befindet. Heute war nach dieser Regel demnach kein guter Tag um Rebounds über Nacht zu halten, weil der DAX immer noch über seinem letzten Tief notierte, was darauf hindeutet, dass die Panik noch “ausbaufähig” ist. Panik bzw. emotionale Preisbildung ist die Voraussetzung für ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis wenn man in ein fallendes Messer greift. Man sollte wirklich nur zugreifen, wenn der Kurs in wenigen Minuten um 5% oder mehr schlagartig nach unten durchgereicht wird. Dieses Kursmuster bezeichne ich oft als “Panik-Peak”.
Sollte es morgen erneut zu panikartigen Abgaben von 8% oder mehr in liquiden Titeln kommen, werde ich vermutlich einige Positionen auch über Nacht halten.