Ein Artikel im Spiegel zeichnet ein Zukunftsszenario, das schon bald Realität werden könnte. Ich zitiere die wichtigsten Passagen:
Riesiges Biogasnetz unter der Erde: Energie vom Acker – sinnvoll eingesetzt: In Niedersachsen entsteht das erste Biogasnetz Deutschlands. So soll die Öko-Energie endlich effizienter genutzt werden. Bisher gehen wegen der lokalen Verwertung oft bis zu 40 Prozent verloren. Oberirdisch ist von der Pipeline nichts zu sehen, nur eine Reihe von gelb gestrichenen, etwa einen Meter hohen Metallpfählen kennzeichnet ihren Verlauf. Entlang der von ihnen gebildeten Linie verläuft die Röhre unter Maisfeldern, Schienen und einem Kanal. Voraussichtlich von diesem Oktober an wird sie Biogas aus einer neuen Anlage nahe dem niedersächsischen Örtchen Hillerse zu einem 20 Kilometer entfernten, ebenfalls neuen Blockheizkraftwerk in Braunschweig-Ölper befördern, das daraus Strom und Wärme produziert. Diese Partnerschaft könnte zum Modellprojekt werden, denn sie bietet zwei Vorteile. Zum einen macht sie das Erzeugen und Verbrennen von Biogas wirtschaftlicher: Bei der Verstromung vor Ort können etwa 40 Prozent der im Gas enthaltenen Energie als Abwärme verloren gehen, weil es im ländlichen Raum häufig keine Möglichkeit für ihre Verwertung in einem Wärmenetz gibt. Das per Pipeline belieferte Kraftwerk von BS Energy dagegen ist nahe genug an den Abnehmern, so dass sich die Wärmeenergie in das bestehende Fern- und Nahwärmenetz einspeisen lässt. Der zweite Vorteil: Auch Landwirte, die nahe der Pipeline angesiedelt sind, können ihr Gas in das neue Bionetz einspeisen.´ In frühestens fünf Jahren – je nach der Entwicklung des Strompreises – könnte das Biogasnetz-Projekt erstmals Gewinn abwerfen, rechnet Wagner vorsichtig vor. Und quasi nebenbei schließt sich mit der Pipeline ein regionaler Wasser- und Energiekreislauf: Die Biomasselieferanten im Umland beziehen für ihre Felder seit Jahrzehnten mit nährstoffreichem Klärschlamm versetztes Wasser. Geliefert wird es vom Klärwerk Steinhof, das vom AVBS betrieben wird und auch Abwasser aus der Stadt Braunschweig aufbereitet. Bernhard Teiser, Geschäftsführer des Verbands, hat unterdessen schon einen weiteren Ringschluss im Blick: Die Zukunft gehöre der Aufwertung von Biogas auf Erdgasqualität, das sich dann ohne den Bau spezieller Biogas-Pipelines in die bereits existierenden Erdgasleitungen einspeisen ließe.Fazit: Die Biogas-Story findet auch an der Börse immer stärkeren Anklang. Bei Schmack Biogas, Biogas Nord und Envitec Biogas waren in den letzten Wochen gezielte Eindeckungskäufe zu beobachten. Institutionelle Anleger nehmen sich des Themas an.