Eine Meldung von letztem Freitag hat mich aufhorchen lassen. Die chinesische Regierung möchte drei Milliarden Dollar aus ihren Währungsreserven in einen Fonds des Private-Equity-Unternehmens Blackstone investieren. Diese Transaktion besitzt politische Sprengkraft und mich wundert, dass sich US-Regierungsvertreter bislang noch nicht lautstark zu Wort gemeldet haben. Der Kurs des Yuan gegenüber dem US-Dollar wird von der chinesischen Zentralbank seit Jahren niedrig gehalten. Um eine Aufwertung zu verhindern, kauft die Zentralbank Dollar an und gibt den Verkäufern im Gegenzug quasi frisch gedruckt Yuan-Scheine. Dieses ungezügelte Geldrucken ist möglich, weil die explosiv – mit zweistelligen Wachstumsraten – empor schnellende Konjunktur, ohnehin eine Geldmengenausweitung benötigt.
Indem die Notenbank einen Deckel auf die eigene Währung legt, lässt sich diese Geldmengenausweitung bequem mit der Anhäufung ausländischer Devisenreserven verbinden. Bislang hatte sich China darauf beschränkt amerikanische Obligationen zu kaufen. Das kann der US-Regierung willkommen sein, schließlich wird durch die hohe Nachfrage nach Staatsanleihen der langfristige „Investitions-Zinssatz“ niedrig gehalten und das Außenbilanzdefizit problemlos finanziert. Anders sieht es aus wenn die Chinesen auf einmal amerikanische Aktiva akkumulieren. Ich rechne damit, dass die amerikanische Politik hier schon bald rigoros einen Riegel vorschieben und mit drastischen Wirtschaftssanktionen drohen wird. Es ist gut möglich, dass uns ein Handelskrieg droht, schließlich kann es keine Regierung tolerieren, dass ausländische Staaten einheimische Vermögenswerte ankaufen – ganz Frech finanziert durch die eigene Druckerpresse.