Bwin ist deutlich überhitzt, lese ich gerade oft. Das mag einem auch so vorkommen, wenn man sich vor Augen hält, dass die Aktie jetzt innerhalb weniger Wochen einen Verdoppler hingelegt hat. Wenn ich mir hingegen den Jahreschart anschaue, sieht es gleich ganz anders aus. Alles ist noch im grünen Bereich. Die Aktie wurde von 100 Euro nach unten geprügelt, weil Zweifel aufkamen, ob Wett- und Glücksspielangebote überhaupt legal seien. Der EUGH vertritt in dieser Frage eine sehr liberale Auffassung. Die rechtlichen Zweifel scheinen beseitigt, jetzt konzentrieren sich die Börsianer wieder auf die Story:
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Der Wettanbieter bwin will bis 2010
der weltweite Branchenführer werden. “Mit einer bedachten Wachstums- und
Übernahmestrategie wollen wir weiter zweistellig wachsen und bis 2010 zum
Weltmarktführer aufsteigen”, sagte bwin-Vorstandsvorsitzende Norbert
Teufelberger dem Magazin “Focus Money”. Dabei will bwin mit dem Kauf des
zweitgrößten britischen Glücksspielkonzerns Sportingbet
seinen Marktanteil in Großbritannien deutlich ausbauen. “Mit Sportingbet würden
wir unsere Präsenz in England auf einen Schlag deutlich verbessern und am
Marktführer Partygaming vorbeiziehen“, sagte Teufelberger.
Nachdem das sogenannte Placanica-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH)
die europäischen Wettmonopole ins Wanken brachte, geht der bwin-Vorstandschef
davon aus, dass die Öffnung des europäischen Glücksspielmarkts nur eine Frage
der Zeit sei. “Das Urteil bestätigt unsere Einschätzung, dass staatliche
Monopole, die bisher schon nicht gemeinschaftskonform waren, in der heutigen
Zeit nicht mehr zu halten sind”, sagte er