Liebe Leser,
ich rechne fest damit, dass schon bald der Startschuss für eine Rally im Nebenwerte-Segment fallen wird. Derzeit ist der deutsche Markt noch wie zweigeteilt. Die Werte im DAX und MDAX laufen von einem neuen Hoch zum Nächsten. Ein Großteil der Nebenwerte dümpelt dagegen langweilig vor sich hin. Abgabedruck lastete in den letzten Monaten auf den meisten Titeln. Grund: Die Deutschen haben immer noch keine Lust auf Aktien und liquidieren ihre Fondsanteile. Eine aktuelle Umfrage von JP Morgen Asset liefert genau Zahlen: Fast jeder zweite der Befragten nimmt Abstand von einer Geldanlage an den Aktienmärkten. Die Verunsicherung nach den turbulenten Kursrückgängen im Mai ist demnach immer noch sehr groß.
AUFGEPASST – derzeit ändert sich etwas beim Sentiment für Nebenwerte. Ich bin ganz nah am Ticker und kann Ihnen berichten, dass der Verkaufsdruck auf breiter Front nachlässt. Aggressive Brechstangenverkäufer, die auf Teufel komm raus verkaufen wollen, gibt es immer weniger. Bleibt nur noch die Frage offen, wann auch wieder im großen Stil gekauft wird. Hier haben wir den Zyklus ganz klar auf unserer Seite. Der Privatanleger beschäftigt sich immer in den Wintermonaten mit Aktien. Danach kann man die Uhr stellen. Wir merken es spürbar an den Neubestellungen für unseren Börsenbrief. Im Sommer hat kaum jemand Interesse an den Aktienmärkten, im Winter geht die Post ab. Erinnern Sie sich wie es 2005 war? Ach damals herrscht bis Ende des Jahres fast eine kleine Nebenwerte-Baisse. Erst Anfang 2006 kam dann wieder explosionsartig Kaufinteresse in
den Markt.
Neue Vorstände werden von Börsianern und Presse erst einmal gelobt. Das war bei Kai-Uwe Ricke auch nicht anders, als er Ron Sommer als Telekom-Chef ablöse. Jetzt werden auf René Obermann Lobeshymnen gesungen. Das wird alles nichts nützen. Viele Möglichkeiten hat die Deutsche Telekom nicht. Will sie ihre Kunden behalten, müssen die Preise drastisch gesenkt werden. Die Gewinne brechen ein. Senkt der neue CEO die Preise nicht, dann wandern die Kunden ab, und die Gewinn sinken ebenfalls. Ein dumme Situation und ich bin wirklich froh, dass ich nicht Chef dieses Konzerns bin. Obwohl – bei einem stattlichen Jahresgehalt von einigen Millionen Euro würde ich die Schmach nach dem Scheitern gerne ertragen.
Viele Grüße
Simon Betschinger