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Information zum Blog
Simon Betschinger
Diplom Volkswirt
Master of Science
Geschäftsführer TraderFox GmbH
Chefredakteur TradeCentre Börsenbrief
Performance
Start: April 2006 mit 100.000 Euro
2006: +58.377 Euro (Bescheinigung)
2007: +367.000 Euro (Bescheinigung)
2008: +140.000 Euro (Bescheinigung)
2009: +362.000 Euro (Bescheinigung)
2010: +236.800 Euro (Bescheinigung)
2011: +70.000€ (Bescheinigung)
2012: 142.898,85€ (Bescheinigung)
2013: 258.586,98€ (Bescheinigung)
2014: +109.136,13€ (Bescheinigung)
Bescheinigungen ab 2015: Der MasterTrader ist erfolgreicher denn je. Zum Beispiel Versiebszehnfachung mit NVIDIA. Oder Verdreifachung im The Bullboard Depot. Aber ich gebe aus privaten Gründen keinen detaillierten Einblick mehr in mein Vermögen.
Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Simon Betschinger handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren. Er klärt zu 100 % transparent über Eigenpositionen auf, wenn er darüber schreibt und hat sich strengen Verhaltensvorschriften verpflichtet.
Neu seit 2020: Der Telegram Trading-Room von Simon Betschinger. Bereits 650 Kunden nutzen diesen Service. Der Trading-Room ist für alle MasterTraders-Kunden zugänglich.
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Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
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Unbedingt lesen:
Simon Betschingers Trading Channel besteht aus einem Trading Tagebuch für mittelfristige Strategiebesprechungen
und einem Live Trading Ticker für neue Käufe, Verkäufe und kurze Marktkommentare.
Simon Betschinger schrieb am
Freitag, 31.12. in seinem Trading Tagebuch:
Liebe Trader,
es war ein seltsames Börsenjahr. Meine Investments-Depots wurden von der allgemeinen Hausse auf neue Hochs getrieben und meine Monster-Position in NVIDIA, die aus meinem fokussierten Investing-Depot-Projekt stammt, das ich hier im ...
Außerdem verfasste er in den letzten Tagen 0 Meldungen in seinem Live Trading Ticker, die unmittelbar an seine Kunden per Mail gesendet wurden:
Live Trading Ticker |
17.10. 19:04 Uhr ******************* |
13.09. 16:55 Uhr ******************* |
12.09. 17:59 Uhr The Bullboard-Depot: Kauf 100 American Express und 90 VISA! |
06.09. 16:32 Uhr 6000 Hims & Hers verkauft zu 13,83 USD an der NYSE |
29.08. 14:26 Uhr Zu Super Micro Computer im ewigen Depot: Diese Reise ist zu Ende! |
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Der MasterTrader
Reales 100.000 € Trading-Depot
Reales 100.000 € Trading-Depot
Kategorie: Allgemein |
6 Kommentare
Freitag, 15. Juli 2011
Big Short Squeeze voraus! Das größere Risiko liegt eindeutig auf der Shortseite...
Liebe Leser,
mit der Staatsschuldenproblematik verhält es sich ein wenig paradox. Staatsschulden schüren Ängste über ein kollabierendes Finanzsystem, Staatsschulden zwingen Regierungen zu harten Sparprogrammen, Bevölkerung und Börsianer machen sich Sorgen. Die Wirtschaft wird jedoch von expansiven Staatshaushalten eher beflügelt, solange keine harten Sparprogramme verabschiedet werden. Jeder Staatsschuld steht in gleicher Höhe ein privates Vermögen gegenüber. Hohe Staatsschulden bedeuten also gleichtzeitig hohe private Kaufkraft, was sich derzeit ja zum Beispiel an dem reißenden Absatz von Premiumautos und Immobilien durchaus bemerkbar macht
Die Unsicherheit, die auf den Märkten lastet, ist nahezu täglich spürbar. Der Pessimismus ist hoch und in den meisten Trader-Foren wird eher "short" gedacht als "long". Mein Eindruck ist, dass viele Trader auf Shortpositionen sitzen. Das gilt sowohl für die Privaten als auch für Insitutionelle. Ich würde mich mit einer Shortpositionierung nicht wohlfühlen, denn die Gefahr (für Shortys), dass die Zentralbanken die Staatsschuldenkrise auf einen Schlag lösen, ist groß und wahrscheinlich.
Der Blogger Henry Littig hat dazu vollkommen richtig geschrieben: "Die gesamte Schuldenkrise könnte man in ein paar Stunden ganz elegant lösen." Das ist vollkommen richtig. Sobald die EZB erklärt zu einem bestimmten Preis beliebig viele, bereit emittierte Staatsanleihen aufzukaufen, hätte die Schuldenkrise mit einem Schlag ihren Schrecken verloren.
Ein solches Szenario würde sich zum Alptraum eines jeden Shortspekulationen entwickeln. Der Markt wäre seine Sorgen los und die aus dem Anleihenkauf resultierende Geldmengenausweitung würde die Aktienmärkte zusätzlich stimulieren. Die EZB mag sich noch so prinzpientreu geben, ich glaube aber nicht, dass sie einen europäischen Staat wirklich wird Pleite gehen lassen wird. Im Notfall wird die EZB ein Aufkaufprogramm starten.
Die BMW-Aktie ist ein Paradebeispiel dafür wie wenig der ausufernde Pessimismus zur tatsächlichen Wirtschaftslage passt.
mit der Staatsschuldenproblematik verhält es sich ein wenig paradox. Staatsschulden schüren Ängste über ein kollabierendes Finanzsystem, Staatsschulden zwingen Regierungen zu harten Sparprogrammen, Bevölkerung und Börsianer machen sich Sorgen. Die Wirtschaft wird jedoch von expansiven Staatshaushalten eher beflügelt, solange keine harten Sparprogramme verabschiedet werden. Jeder Staatsschuld steht in gleicher Höhe ein privates Vermögen gegenüber. Hohe Staatsschulden bedeuten also gleichtzeitig hohe private Kaufkraft, was sich derzeit ja zum Beispiel an dem reißenden Absatz von Premiumautos und Immobilien durchaus bemerkbar macht
Die Unsicherheit, die auf den Märkten lastet, ist nahezu täglich spürbar. Der Pessimismus ist hoch und in den meisten Trader-Foren wird eher "short" gedacht als "long". Mein Eindruck ist, dass viele Trader auf Shortpositionen sitzen. Das gilt sowohl für die Privaten als auch für Insitutionelle. Ich würde mich mit einer Shortpositionierung nicht wohlfühlen, denn die Gefahr (für Shortys), dass die Zentralbanken die Staatsschuldenkrise auf einen Schlag lösen, ist groß und wahrscheinlich.
Der Blogger Henry Littig hat dazu vollkommen richtig geschrieben: "Die gesamte Schuldenkrise könnte man in ein paar Stunden ganz elegant lösen." Das ist vollkommen richtig. Sobald die EZB erklärt zu einem bestimmten Preis beliebig viele, bereit emittierte Staatsanleihen aufzukaufen, hätte die Schuldenkrise mit einem Schlag ihren Schrecken verloren.
Ein solches Szenario würde sich zum Alptraum eines jeden Shortspekulationen entwickeln. Der Markt wäre seine Sorgen los und die aus dem Anleihenkauf resultierende Geldmengenausweitung würde die Aktienmärkte zusätzlich stimulieren. Die EZB mag sich noch so prinzpientreu geben, ich glaube aber nicht, dass sie einen europäischen Staat wirklich wird Pleite gehen lassen wird. Im Notfall wird die EZB ein Aufkaufprogramm starten.
Die BMW-Aktie ist ein Paradebeispiel dafür wie wenig der ausufernde Pessimismus zur tatsächlichen Wirtschaftslage passt.
Kommentar von ohjeeeeeeeee:
Sind dir deine Beiträge nicht manchmal selbst peinlich? Abgesehen davon, dass die EZB deinen Vorschlag nicht realisieren darf, weil er gegen Art 123 AEUV verstoßt, würde dein Vorschlag zu einer Währungskrise führen. Schlechtes Haushalten würde nicht mehr bestraft werden. Einfach immer mehr Schulden machen, die EZB wirds schon richten und die anderen Staaten müssen es mit ausbaden. Aber Hauptsache Herr Betschinger profitiert (zumindest auf dem Papier) von der Liquiditätsschwemme. Was kümmern da die Kollateralschäden, gelle?
Kommentar von Reblaus:
der Art 123 AEUV wurde seit Mitte 2010 schon mehrmals nicht eingehalten.
Kommentar von Reblaus:
man hat dazu einen neuen Paragraphen geschaffen; ob er als rechtliche Grundlage hält, steht noch aus, denn die Grundsätze der stabilitätsorientierten Finanzpolitik gelten nach wie vor:
Die EU-Kommission stützt das geplante Rettungspaket für Griechenland auf Art. 136 AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, ehemals EG-Vertrag). Die Norm steht im 3. Kapitel ("Institutionelle Bestimmungen”) des 8. Titels des Vertrages über die Wirtschafts- und Währungsunion. Der Artikel wurde durch den Vertrag von Lissabon neu in das Vertragswerk aufgenommen. Er gilt nur für die Mitgliedstaaten, welche den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel haben.
Art. 136 ermächtigt den Rat der EU dazu, Maßnahmen zu erlassen, um die Koordinierung und Überwachung der Haushaltsdisziplin der Mitgliedstaaten zu verstärken. Für das Beschlussverfahren verweist die Norm u. a. auf diejenige mit den Maastricht-Kriterien (Netto-Neuverschuldung nicht mehr als 3 Prozent des BIP, Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent des BIP, Art. 126 AEUV).
Kommentar von Yank:
@ohjeeeeeeeee: ist dir dein Benehmen nicht manchmal peinlich? Du versteckst dich wie ein Feigling hinter der Anonymität im Internet, um Leute anzuflamen, anstatt höflich mit denen auseinanderzusetzen. Niemand zwingt dich hier zu lesen. Wenn es dir nicht gefällt, geh wo anders hin mit deinen schlechten Manieren.
Kommentar von elementleader:
@ alle:
Simon sieht die Welt manchmal etwas sehr einfach und trifft - wie viele Vertreter der Finanztheorien - falsche Annahmen.
Dennoch teile ich seine Sicht, dass die Shortseite momentan die gefährlichere ist.
Kommentar von Marko:
@Simon: Guter Beitrag - ein Szenario, das man antizipieren kann. Der politische Wille ist nicht zu unterschätzen. Das Verständnis für den Makro-VWL-Zusammenhang zwischen Unternehmen und Haushalten fällt vielen schwer, da oft pauschal aus der BWL-Mikro-Perspektive gedacht wird.
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Mittwoch, 13. Juli 2011
Kategorie: Allgemein |
4 Kommentare
Monetärer Krieg zwischen China und den USA: Bernanke tauscht virtuelles Geld gegen reale Güter!
Liebe Leser,
der maßgebliche Grund warum die US-Inflationsrate trotz Seignorage (Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) in Billionenhöhe kaum anspringt, ist die chinesische Währungsmanipulation. Die Chinesen betreiben diese in einem erschreckend großen Umfang. Im Juni baute die chinesische Zentralbank ihre Devisenreserven auf insgesamt 3200 Mrd. Dollar aus. Das entspricht in 2011 einer Aufstockung der Devisenreserven um etwa 42 Mrd. US-Dollar monatlich. Ein bedeutender Teil des Geldes, das Bernanke druckt, schwappt quasi direkt über den großen Teich nach China. Für wen ist das jetzt gut oder schlecht? Ich denke mittlerweile die US-Amerikaner lancieren hier ihr Meisterstück. Denn ein Großteil der Dollarschwemme, die nach China strömt, geht in Direktinvestments. Das heißt US-Investoren tauschen (aggregierte Sichtweise) frisch gedrucktes Geld gegen chinesische Vermögenswerte. Das können Firmen oder Immobilien sein. Kann es einen besseren Deal geben als virtuell geschaffenes Geld gegen reale Vermögensgegenstände zu tauschen? Wohl kaum. Auch aus diesem Grund dürfte klar sein, warum Bernanke über Inflationsängste momentan nur müde lächelt.
Die anhaltend starke Währungsmanipulation zeigt letztendlich wie wenig Vertrauen die chinesische Regierung bezüglich der Qualität der eigenen wirtschaftlichen Produktion hat. Die Angst geht um, dass bei einer Yuan-Aufwertung die chinesische Industrie nur schwer konkurrieren könnte. Das Kaufargument für China-Produkte ist der günstige Preis und nicht die Qualität. Diesen preislichen Wettbewerbsvorteil versuchen sich die Chinesen auf Biegen und Brechen zu erhalten. Auch wenn die Geldschwemme die Inflation mittlerweile auf ein ungünstiges Niveau von 6% angehoben hat. Gut und wünschenswert ist dieser "monetäre Krieg", der sich gerade zwischen der FED und der chinesischen Zentralbank abspielt, nicht. Es entstehen enorme Ungleichgewichte, weil sich Geld- und Handelsströme entwickeln, die auf freien Märkten so nicht stattfinden würden. Hauptschuldiger ist die chinesische Zentralbank. Auf der Nebenanklagebank sitzen Politiker aller Staaten, die mit ihrer Schuldenpolitik die Staatshaushalte in den Ruin gewirtschaftet haben. Ben Bernanke ist in diesem Wahnsinn ein kluger Schachspieler, der das beste versucht aus der Situation zu machen. Die EZB-Oberen sollte bei ihm in Schule gehen!
Viele Grüße
Simon Betschinger
der maßgebliche Grund warum die US-Inflationsrate trotz Seignorage (Staatsfinanzierung über die Druckerpresse) in Billionenhöhe kaum anspringt, ist die chinesische Währungsmanipulation. Die Chinesen betreiben diese in einem erschreckend großen Umfang. Im Juni baute die chinesische Zentralbank ihre Devisenreserven auf insgesamt 3200 Mrd. Dollar aus. Das entspricht in 2011 einer Aufstockung der Devisenreserven um etwa 42 Mrd. US-Dollar monatlich. Ein bedeutender Teil des Geldes, das Bernanke druckt, schwappt quasi direkt über den großen Teich nach China. Für wen ist das jetzt gut oder schlecht? Ich denke mittlerweile die US-Amerikaner lancieren hier ihr Meisterstück. Denn ein Großteil der Dollarschwemme, die nach China strömt, geht in Direktinvestments. Das heißt US-Investoren tauschen (aggregierte Sichtweise) frisch gedrucktes Geld gegen chinesische Vermögenswerte. Das können Firmen oder Immobilien sein. Kann es einen besseren Deal geben als virtuell geschaffenes Geld gegen reale Vermögensgegenstände zu tauschen? Wohl kaum. Auch aus diesem Grund dürfte klar sein, warum Bernanke über Inflationsängste momentan nur müde lächelt.
Die anhaltend starke Währungsmanipulation zeigt letztendlich wie wenig Vertrauen die chinesische Regierung bezüglich der Qualität der eigenen wirtschaftlichen Produktion hat. Die Angst geht um, dass bei einer Yuan-Aufwertung die chinesische Industrie nur schwer konkurrieren könnte. Das Kaufargument für China-Produkte ist der günstige Preis und nicht die Qualität. Diesen preislichen Wettbewerbsvorteil versuchen sich die Chinesen auf Biegen und Brechen zu erhalten. Auch wenn die Geldschwemme die Inflation mittlerweile auf ein ungünstiges Niveau von 6% angehoben hat. Gut und wünschenswert ist dieser "monetäre Krieg", der sich gerade zwischen der FED und der chinesischen Zentralbank abspielt, nicht. Es entstehen enorme Ungleichgewichte, weil sich Geld- und Handelsströme entwickeln, die auf freien Märkten so nicht stattfinden würden. Hauptschuldiger ist die chinesische Zentralbank. Auf der Nebenanklagebank sitzen Politiker aller Staaten, die mit ihrer Schuldenpolitik die Staatshaushalte in den Ruin gewirtschaftet haben. Ben Bernanke ist in diesem Wahnsinn ein kluger Schachspieler, der das beste versucht aus der Situation zu machen. Die EZB-Oberen sollte bei ihm in Schule gehen!
Viele Grüße
Simon Betschinger
Kommentar von Stauumfahrer:
es stellt sich die Frage wie diese "Globalen Ungleichgewichte" irgendwann umkehren werden? Nur nur durch eine Aufwertung des Yuan? Muss China nicht gleichzeitig dann die ganzen US-Staatsanleihen verkaufen, was deren Kurse bröckeln lassen würde? Dass Bernanke müde über "Inflation" lächeln kann liegt ja sicherlich auch am späteren "weginflationieren" der Schulden? Naja, wir dürfen gespannt sein. Auf jeden Fall hat aber die Finanzkrise gezeigt "was zuviel billiges" Geld bewirken kann. Selbst die Wirtschaftsdenker sind sich ja nicht eins..
Kommentar von ohjeeeeeeeee:
Abgesehen davon, dass dein Held Bernanke schon wieder einen Rückzieher gemacht hat, ist es für mich - und vermutlich den Rest der Welt - eine Neuheit, dass die Länder, aus denen die Investitionen fließen die Gewinner und die Länder in denen investiert werden die Verlierer sind. Benanke & Co. haben - im Gegensatz zu Dir - kapiert, dass QE1&2 nichts gebracht haben. Bernanke sind die US-Schulden auch völlig egal, sein Anliegen war es, den US-Arbeitsmarkt zu stimulieren und damit ist er völlig gescheitert. Die Chinesen häufen immer mehr Dollar an. Na und? Wo soll da das Problem der Chinesen sein? Selbst wenn der Dollar nichts mehr wert wäre, hätte China kein Problem, die USA aber umso mehr, weil keine Sau mehr der Geld als internationale Handelswährung akzeptieren würde. Und dann hätten die USA tatsächlich ein Problem. Dann kann Bernanke gerne immer mehr Dollar drucken, die keiner haben will. Deutschland ist einst mit deiner "grandiosen" Idee gescheitert.
Kommentar von Wavre:
Das Wachstum Chinas war in den letzten 10 Jahren eine der Säulen auf dem die Weltwirtschaft ruhte. Wenn 1 Milliarde Menschen langsam aber sicher zu Wohlstand kommt hat das seine Auswirkungen auf die Welt, ob man will oder nicht.
Von daher ist es nur logisch wenn überschüssiges Geld seinen Hafen dort sucht. Egal ob amerikanische Dollars oder deutsche Euros (sofern letztere nicht für Transfers oder Hilfspakete draufgehen). Nur was wird passieren wenn China seine erste große Rezession erlebt? Sei es aufgrund der mangelnden Qualität chinesischer Produkte oder aufgrund diverser Spekulationsblasen.
Selbst wenn das Wachstum von 8% auf 3% sinken würde hätte das Auswirkungen auf den gesamten globalen Wirtschaftskreislauf.
Kommentar von Marko:
Ein Großteil der US-Schulden liegen im Ausland. Wenn die USA irgendwann einfach einen Schuldenschnitt machen, sind die Real Assets immer noch da, die Schulden aber nicht. Fiat Money eben. Um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, wurden auch nochmal die Militärinvestitionen aufgestockt (obwohl ja eigentlich "kein Geld" dafür da ist)...
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Dienstag, 12. Juli 2011
Kategorie: Allgemein |
5 Kommentare
Game Over Italien: 10jährige Kreditzinsen steigen heute über 6%!
Liebe Leser,
es ist vorbei, was die Finanzierungsmöglichkeiten von Italien über die internationalen Kapitalmärkte betrifft. Die 10jährigen Kreditzinsen italienischer Staasanleihen steigen heute über 6%. Damit dürfte es für Italien unmöglich werden, die notwendige Kreditneuaufmahme von etwa 200 Mrd. € in den nächsten Monaten selbst zu schultern. Italien braucht jetzt Hilfe! Wie sollte diese Unterstützung aussehen? Was auf keinen Fall passieren darf, ist eine Ausweitung des EU-Rettungsschirms. Dann wäre die Büchse der Pandora geöffnet und deutsche Staatsanleihen würden unter Beschuss beraten, weil jedem vernünftigen Menschen klar ist, dass Deutschland neben Griechenland, Portugal und Irland nun nicht auch noch Italien stützen kann.
Die Italien-Rettung sollte folgendermaßen bewerkstelligt werden:
1. Die EZB muss jetzt aktiv werden. Die Zentralbank sollte zu 5% Rendite für bereits emittierte zehnjährige italienische Staatsanleihen unbegrenzt Geldkurse stellen. Das würde dem Finanzsektor ermöglichen, mit leichten Verlusten und einem blauen Auge aus dem Italien-Engagement rauszukommen. Es muss dabei klar kommuniziert werden, dass der Zeitkorridor der EZB-Intervention auf etwa 4 Wochen eindeutig definiert ist.
2. Das würde die Märkte beruhigen, weil dann kein akutes Risiko mehr besteht. Danach muss der Umschuldungsmechanismus wie ich ihn zuletzt beschrieben habe, durchgeführt werden, um bei überschaubaren Kosten eine nachhaltige Gesundung Italiens zu ermöglichen!
Wo ist das Problem?
Der jüngste Hilferuf der EZB nach externen Beratern deutet darauf hin - man glaubt es kaum - dass in EZB wohl zu viele Beamte mit zu wenig Ahnung sitzen. Es fehlt ein Mann vom Format wie Ben Bernanke, der in seinen wissenschaftlichen Arbeiten Wirtschaftskrisen und die Rolle der Geldpolitik akribisch studiert hat und der deshalb zu einem entschlossenen Handeln fähig ist.
es ist vorbei, was die Finanzierungsmöglichkeiten von Italien über die internationalen Kapitalmärkte betrifft. Die 10jährigen Kreditzinsen italienischer Staasanleihen steigen heute über 6%. Damit dürfte es für Italien unmöglich werden, die notwendige Kreditneuaufmahme von etwa 200 Mrd. € in den nächsten Monaten selbst zu schultern. Italien braucht jetzt Hilfe! Wie sollte diese Unterstützung aussehen? Was auf keinen Fall passieren darf, ist eine Ausweitung des EU-Rettungsschirms. Dann wäre die Büchse der Pandora geöffnet und deutsche Staatsanleihen würden unter Beschuss beraten, weil jedem vernünftigen Menschen klar ist, dass Deutschland neben Griechenland, Portugal und Irland nun nicht auch noch Italien stützen kann.
Die Italien-Rettung sollte folgendermaßen bewerkstelligt werden:
1. Die EZB muss jetzt aktiv werden. Die Zentralbank sollte zu 5% Rendite für bereits emittierte zehnjährige italienische Staatsanleihen unbegrenzt Geldkurse stellen. Das würde dem Finanzsektor ermöglichen, mit leichten Verlusten und einem blauen Auge aus dem Italien-Engagement rauszukommen. Es muss dabei klar kommuniziert werden, dass der Zeitkorridor der EZB-Intervention auf etwa 4 Wochen eindeutig definiert ist.
2. Das würde die Märkte beruhigen, weil dann kein akutes Risiko mehr besteht. Danach muss der Umschuldungsmechanismus wie ich ihn zuletzt beschrieben habe, durchgeführt werden, um bei überschaubaren Kosten eine nachhaltige Gesundung Italiens zu ermöglichen!
Wo ist das Problem?
Der jüngste Hilferuf der EZB nach externen Beratern deutet darauf hin - man glaubt es kaum - dass in EZB wohl zu viele Beamte mit zu wenig Ahnung sitzen. Es fehlt ein Mann vom Format wie Ben Bernanke, der in seinen wissenschaftlichen Arbeiten Wirtschaftskrisen und die Rolle der Geldpolitik akribisch studiert hat und der deshalb zu einem entschlossenen Handeln fähig ist.
Kommentar von BullyBear:
Warum ziehst du nicht die Lösung in Erwägung, die schon vor einem Jahr von Olaf Henkel vorgeschlagen wurde: Die Euro-Nordländer (D, A; LUX, NL, FIN) treten aus der Eurozone aus und bilden eine eigne Währungsunion. Wer will sie daran hindern, außer den Dilettanten wie der Füsikerin und dem rollenden Krüppel, oder den Weicheiern in Österreich, die ebenfalls zu keinem harten Schnitt fähig zu sein scheinen? Sarkozy kann ja nicht wie weiland Napoleon die Kavallerie übern Rhein schicken, um die Bundesbank zu besetzen!
Das gäbe zwar ein Erdbeben an den Finanzmärkten, aber anschließend wäre die Lage klar und sie wird sich wieder beruhigen: Die Mafiosi- und Faulenzer-Staaten können weiterhin die Sonne genießen statt ehrlicher Arbeit nachzugehen und wir hätten unsere Ökonomie und den hart erarbeiteten Wohlstand gesichert.
(Notfalls etabliert jeder Nord-Staat wieder seine eigne Währung, wenns mit der neuen Union nicht klappt.)
Kommentar von Marco:
Alles gut und schön, finde den Vorschlag auch vernünftig, aber wo soll die EZB das Geld dafür her nehmen um die Anleihen aufzukaufen? Ist es denn nicht so, wie schon bereits vorgeschlagen, dass die EZB, um Geld zu bekommen, die EURO Bondes emittieren müsste und wir somit dann endgültig bei der Transferunion angelangt wären...
Kommentar von Simon:
@Marco
Geldschöpfung!
Kommentar von elementleader:
@ Simon: was Du nicht verstehst oder verstehen willst ist, dass das alles kein Zufall ist und z.B. deutsche Staatsanleihen unter Beschuss geraten SOLLEN. Merkst Du denn einfach nicht an den Aktionen der letzten Monate, dass niemand ein ernsthaftes Interesse daran hat, den EUR wieder stark und hart zu machen?
Wenn das Interesse seitens der Politik da wäre, dann wären all die Massnahmen die Du beschreibst ja richtig - aber es will eben keiner, weil es so nicht gedacht ist.
Das politische Projekt EUR ist kein finanzielles - es wurde uns nur als solches verkauft. Das Projekt EUR ist eine europäische Transferunion mit Hilfe einer gemeinsamen Währung. Wer davor die Augen verschliesst und sich wehrt, der handelt auch gegen Trends am Markt und knallt irgendwann vor die Wand.
Die einzige Lösung für D ist aus dem EUR auszutreten und einmal die ganzen Banken zu stützen, die den Club Med Müll auf den Büchern haben - dann kann der Rest vom EURO-Land sehen wo er bleibt und wie er wieder auf die Beine kommt. Nord- und Süd-EUR wären auch denkbar, aber so wie ist läuft ist der EUR zum scheitern verurteilt und die Währungsmärkte zeigen das deutlich in den Währungen außerhalb vom USD und JPY.
Kommentar von elementleader:
@ Marco: Geldschöpfung funktioniert ja so, dass die EZB die StaatsBonds von den Geschäftsbanken als Collateral annimmt und ihnen dafür dann Geld leiht. Diese verleihen es also weiter und so weiter und so fort.
Ist ja quasi wie ein Aufkauf, nur das die Bonds nur "verliehen" sind an die EZB - quasi als Dauerleihgabe oder -verpfändung. Aufkaufen kann die EZB ja nur, in dem sie wirklich neues Geld druckt und das sieht immer doof aus, also einfach mal die Beleihungsrichtlinien ändern (wie gerade geschehen für Portugal) und schon kann man auch Müll als Sicherheit hinterlegen. KLingt, doof, ist aber politisch so gewollt - Stichwort "Transferunion".
Für Stuttgart 21 gehen die Leute auf die Strasse, aber gegen die Enteignung und Inflation durch diesen ganzen Schmuh nicht. Dummes Volk, muss man sagen.
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Montag, 11. Juli 2011
Kategorie: Allgemein |
7 Kommentare
Finanzkrise 2.0: Die EZB muss jetzt intervenieren. Eine Inflationsprognose bei einem 500 Mrd. € Ankaufprogramm!
Liebe Leser,
aus einer kleinen Krise, die vor eineinhalb Jahren noch relativ einfach hätte gelöst werden können, wurde ein Monsterkrise gemacht. Anstatt einfach zu sagen: Griechenland ist Pleite, bekommt kein Geld mehr und jetzt retten wir alle systemrelevanten Banken wurden immer weitere Milliarden in kaputte System gepumpt. Jetzt stehen wir an dem Punkt, an dem eine weitere Ausweitung des Rettungsschirms endgültig eine sozialistische Transfergemeinschaft etablieren würde. Eine Ausweitung des Rettungsschirms würde den Grundstein für eine niedrigere Bonität deutscher Staatsanleihen legen. In ihrer unglaublich Naivität geht die EU-Komission derzeit noch davon aus, dass ein Rettungsschirm über 1,5 Billionen Euro die Renditen spanischer, italienischer Staatsanleihen wieder auf ein akzeptables Niveau absenken würde. Pustekuchen. Nicht die Zinsen der Problemländer würden fallen, sondern deutsche Staatsanleihen würden mittelfristig ins Rutschen kommen!
Ich fasse es klipp und klar zusammen:
-> Wenn der Rettungsschirm auf über eine Billion erweitert wird, dann werden deutsche Staatsanleihen unter Druck geraten.
Ich glaube nicht, dass Angela Merkel dies verstanden hat.
Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es vermutlich nur noch eine Lösung gibt: Die EZB muss den großen Befreiungsschlag starten. Die europäische Notenbank wird nicht darum herumkommen, Staatsanleihen in einer Größenordnung von 500 Mrd. € aufzukaufen, um das Schuldenproblem zu lösen. Was würde das für die Inflationsentwicklung bedeuten? Das BIP der EU-27 wird 2011 etwa 13 Billionen Euro betragen. Bei einer plötzlichen Geldmengenausweitung um 500 Mrd. € gehe ich davon aus, dass die aggregierte Nachfrage um etwa 50 Mrd. € ansteigen würde, was etwa 4% des BIP entspricht. Verteilt auf zwei Jahre würde das für zwei Jahre eine Inflationsbeschleunigigung um etwa 2 Prozentpunkte pro Jahr bedeuten. Stärker sichtbar wäre die EZB-Intervention auf den Assetmärkten.
Fazit: Die Kosten für die Lösung der Schuldenkrise entsprechen derzeit in etwa einer Inflationsbeschleunigung um 4 Prozenpunkte. Vorausgesetzt natürlich, die EZB-Intervention wird handwerklich richtig durchgeführt und mit einem Spar- und Reformpaket für Spanien, Italien und Co verknüpft. Let's do it!
aus einer kleinen Krise, die vor eineinhalb Jahren noch relativ einfach hätte gelöst werden können, wurde ein Monsterkrise gemacht. Anstatt einfach zu sagen: Griechenland ist Pleite, bekommt kein Geld mehr und jetzt retten wir alle systemrelevanten Banken wurden immer weitere Milliarden in kaputte System gepumpt. Jetzt stehen wir an dem Punkt, an dem eine weitere Ausweitung des Rettungsschirms endgültig eine sozialistische Transfergemeinschaft etablieren würde. Eine Ausweitung des Rettungsschirms würde den Grundstein für eine niedrigere Bonität deutscher Staatsanleihen legen. In ihrer unglaublich Naivität geht die EU-Komission derzeit noch davon aus, dass ein Rettungsschirm über 1,5 Billionen Euro die Renditen spanischer, italienischer Staatsanleihen wieder auf ein akzeptables Niveau absenken würde. Pustekuchen. Nicht die Zinsen der Problemländer würden fallen, sondern deutsche Staatsanleihen würden mittelfristig ins Rutschen kommen!
Ich fasse es klipp und klar zusammen:
-> Wenn der Rettungsschirm auf über eine Billion erweitert wird, dann werden deutsche Staatsanleihen unter Druck geraten.
Ich glaube nicht, dass Angela Merkel dies verstanden hat.
Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es vermutlich nur noch eine Lösung gibt: Die EZB muss den großen Befreiungsschlag starten. Die europäische Notenbank wird nicht darum herumkommen, Staatsanleihen in einer Größenordnung von 500 Mrd. € aufzukaufen, um das Schuldenproblem zu lösen. Was würde das für die Inflationsentwicklung bedeuten? Das BIP der EU-27 wird 2011 etwa 13 Billionen Euro betragen. Bei einer plötzlichen Geldmengenausweitung um 500 Mrd. € gehe ich davon aus, dass die aggregierte Nachfrage um etwa 50 Mrd. € ansteigen würde, was etwa 4% des BIP entspricht. Verteilt auf zwei Jahre würde das für zwei Jahre eine Inflationsbeschleunigigung um etwa 2 Prozentpunkte pro Jahr bedeuten. Stärker sichtbar wäre die EZB-Intervention auf den Assetmärkten.
Fazit: Die Kosten für die Lösung der Schuldenkrise entsprechen derzeit in etwa einer Inflationsbeschleunigung um 4 Prozenpunkte. Vorausgesetzt natürlich, die EZB-Intervention wird handwerklich richtig durchgeführt und mit einem Spar- und Reformpaket für Spanien, Italien und Co verknüpft. Let's do it!
Kommentar von maddin91:
Hallo Simon,
was hältst du denn von der Idee eines Nord-Euros? Meinst du Italien, Spanien, Griechenland & Co werden tatsächlich die Reformen umsetzen (wollen/können)? Sind die Diskrepanzen zwischen Nord- und Südeuropa nicht zu groß, als dass man mit der gesamten Euro-Zone so weitermachen kann?
Kommentar von tradefool:
Hallo Simon,
ist davon eine Kopie an Frau Merkel und eine an die EZB gegangen? Vielleicht ist noch ein Beratervertrag drin? Habe ich nicht heute morgen gelesen, dass die EZB sich von einer externen Beraterfirma einen Handlungsleitfaden erarbeiten lassen will?
Kommentar von JayJay12345:
50 Milliarden von 13 Billionen sind doch 0,4 Prozent.
Kommentar von Wavre:
Jetzt etwas tun?
Berlusconi hat doch bereits Sparprogramme angekündigt...ausführbar nach der Wahl 2013.
Somit dürfte klar sein wie realistisch eine schnelle Lösung der Krise sein dürfte. Sie wird überall an kleinstaatlichen Politkalkülen scheitern und am Ende zahlt der Norden für den Süden.
Eine begrenzte und auf Einzelfälle beschränkte Transferunion kann auf staatlicher Ebene durchaus nützlich sein (Länderfinanzausgleich). Im kontinentalen Kontext ist es reiner Wahnsinn.
Kommentar von elementleader:
Simon, endlich hast Du es auch verstanden:
"....eine sozialistische Transfergemeinschaft etablieren..."
Genau das ist doch das Ziel und das funktioniert nur, wenn man den letzten Fels in der Brandung (Deutschland inkl. DM, BuBa und den deutschen Staatsanleihen) abschafft.
Wenn Du ernsthaft denkst, dass die Politik ein Interesse daran hätte Deutschland zu retten, dann liegst Du falsch - das Ziel heisst "Brüssel" und sich dort einen wohl dotierten Platz zu sichern.
Kommentar von Trader 10707:
Die FED machte es schon vor mit ihrem "quantitave easing"-Programm. Sie kauft amerikanische Staatsanleihen und Hypothekenpapiere auch von minderer Qualität. Was ich noch nicht ganz verstehe: was macht sie damit? Immerhin hat eine Notenbank das Recht, Geld aus dem Nichts zu erschaffen und es ebenso dorthin wieder verschwinden zu lassen.
Kommentar von Trader 10812:
hmm also eine Inflationserwartung aus einer Geldmengenausweitung herzuleiten find ich etwas gewagt. Die Auswirkungen lassen sich nicht über eine einfache mathematische Gleichung herleiten bzw. die gibt es gar nicht. Allenfalls Tendenzen lassen sich angeben... und dass die inflationär sind ist klar...
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Mittwoch, 06. Juli 2011
Kategorie: Allgemein |
49 Kommentare
Die Ratingagenturen machen bezüglich Griechenland und Portugal alles richtig!
Liebe Leser,
es treibt mir die Tränen in die Augen. Ob es Tränen des Amüsements oder der Traurigkeit sind, kann ich nicht eindeutig unterscheiden. EU-Politiker überschlagen sich im Eifer darin, Beschimpfungen für die Ratingagenturen zu finden. In Portugal wurde die jüngste Abstufung der eigenen Anleihen als Terrorismus bezeichnet. "Wir müssen den Einfluss von Rating-Agenturen begrenzen", meint Finanzminister Schäuble. Gut gebellt, Herr Finanzminister, wollen Sie freie Meinungsäußerungen verbieten lassen, oder wie soll das funktionieren? Denn um nichts anderes handelt sich bei den Einschätzungen der Ratingagenturen. Kredit-Ratings spiegeln eine subjektive Meinung über die zukünftige Ausfallwahrscheinlichkeit eines Schuldners wider. Warum beachten so viel Investoren die Ratings von Standard & Poor‘s oder Moodys? Weil deren Einschätzungen in der Vergangenheit verdammt gut waren! Unternehmen, die von Standard & Poor‘s mit einem AAA Rating ausgezeichnet wurden, hatten in den 15 Jahren danach nur einen Zahlungsausfall in 1,09% aller Fälle. Bei einem BBB Rating betrug die Bankrotthäufigkeit 7,71%.
Standard & Poor‘s veröffentlich seit 1916 Einschätzungen zu Kredit-Ratings, um Investoren eine unabhängige Risikoeinschätzung zu bieten. Schon bald wurden diese Analysen von einer Vielzahl von Investoren bei der Entscheidungsfindung mit berücksichtigt. Auch im Falle von Griechenland lag "Standard & Poor‘s" auf ganzer Linie richtig. Bereits 2004 wurde das Rating von Griechenland erstmals abgestuft. Während die Politik in der Europa-Vereinigungseuphorie schwelgte, machte S&P bereits auf die zunehmenden Ungleichgewichte in Griechenland aufmerksam. Hätte die EU-Komission 2004 bereits auf die Warnung der Ratingagenturen gehört und Griechenland schon damals zu Reformen aufgefordert, wäre dieses schlimme Schieflage gar nicht erst entstanden. Es ist klar was hier passiert. Politiker schieben die Schuld für das eigene Versagen auf private Agenturen. Hetztiraden gegen alles was mit Kapitalismus und Spekulation zu tun hat, kommen bei der Wählerschaft gut an. Jetzt überlegen wir uns aber an dieser Stelle, was passieren würde, wenn die Ratingagenturen Griechenland und Portugal - gegen jede Vernunft - eine positive Bonität bescheinigen würden. Politiker würden dann in drei Jahren Entschädigungszahlungen für Anleger fordern, die ihr Geld verloren haben.
Fazit für Politiker: Nicht auf die Ratingagenturen schimpfen, sondern lieber frühzeitig auf sie hören.
Viele Grüße
Simon Betschinger
es treibt mir die Tränen in die Augen. Ob es Tränen des Amüsements oder der Traurigkeit sind, kann ich nicht eindeutig unterscheiden. EU-Politiker überschlagen sich im Eifer darin, Beschimpfungen für die Ratingagenturen zu finden. In Portugal wurde die jüngste Abstufung der eigenen Anleihen als Terrorismus bezeichnet. "Wir müssen den Einfluss von Rating-Agenturen begrenzen", meint Finanzminister Schäuble. Gut gebellt, Herr Finanzminister, wollen Sie freie Meinungsäußerungen verbieten lassen, oder wie soll das funktionieren? Denn um nichts anderes handelt sich bei den Einschätzungen der Ratingagenturen. Kredit-Ratings spiegeln eine subjektive Meinung über die zukünftige Ausfallwahrscheinlichkeit eines Schuldners wider. Warum beachten so viel Investoren die Ratings von Standard & Poor‘s oder Moodys? Weil deren Einschätzungen in der Vergangenheit verdammt gut waren! Unternehmen, die von Standard & Poor‘s mit einem AAA Rating ausgezeichnet wurden, hatten in den 15 Jahren danach nur einen Zahlungsausfall in 1,09% aller Fälle. Bei einem BBB Rating betrug die Bankrotthäufigkeit 7,71%.
Standard & Poor‘s veröffentlich seit 1916 Einschätzungen zu Kredit-Ratings, um Investoren eine unabhängige Risikoeinschätzung zu bieten. Schon bald wurden diese Analysen von einer Vielzahl von Investoren bei der Entscheidungsfindung mit berücksichtigt. Auch im Falle von Griechenland lag "Standard & Poor‘s" auf ganzer Linie richtig. Bereits 2004 wurde das Rating von Griechenland erstmals abgestuft. Während die Politik in der Europa-Vereinigungseuphorie schwelgte, machte S&P bereits auf die zunehmenden Ungleichgewichte in Griechenland aufmerksam. Hätte die EU-Komission 2004 bereits auf die Warnung der Ratingagenturen gehört und Griechenland schon damals zu Reformen aufgefordert, wäre dieses schlimme Schieflage gar nicht erst entstanden. Es ist klar was hier passiert. Politiker schieben die Schuld für das eigene Versagen auf private Agenturen. Hetztiraden gegen alles was mit Kapitalismus und Spekulation zu tun hat, kommen bei der Wählerschaft gut an. Jetzt überlegen wir uns aber an dieser Stelle, was passieren würde, wenn die Ratingagenturen Griechenland und Portugal - gegen jede Vernunft - eine positive Bonität bescheinigen würden. Politiker würden dann in drei Jahren Entschädigungszahlungen für Anleger fordern, die ihr Geld verloren haben.
Fazit für Politiker: Nicht auf die Ratingagenturen schimpfen, sondern lieber frühzeitig auf sie hören.
Viele Grüße
Simon Betschinger
Kommentar von gil:
hätte ich bloß nichts gesagt heute :-)
Kommentar von Adolescent:
Prinzipiell ein sehr guter Artikel, nur "verdammt gut" waren die Einschätzungen der Ratingagenturen nicht immer - besonders dann nicht, wenn es um Unternehmen in den USA ging, bzw. wenn es um die USA selbst geht...
Kommentar von Roman Biehler:
In der Finankrise 2008 waren es nach Meinung vieler Politiker die Shortys, welche die Kurse zum Einbrechen brachten. Nun sind es die Ratingagenturen. Mal sehen, wer für die nächste Krise verantwortlich ist. Es wird sich schon jemand finden.
Kommentar von Withoutname:
Man kann es den Leuten einfach nicht recht machen. Vor 5 Jahren haben die Ratingagenturen grandios versagt und dem ganzen ABS-Mist top Ratings verpasst. Dies führte mit zu der doch nicht unerheblichen Finanzkrise und alle waren Sauer. Heute versuchen die Ratingagenturen solche Fehler zu vermeiden und passen rechtzeitig die Ratings an und wieder sind alle Sauer...
Kommentar von Frerik:
Klaus Hellwig äußert sich im Brief des Herausgebers des morgen erscheinenden Nebenwerte-Journals auch und ähnlich zu den Ratingagenturen, siehe http://www.nebenwerte-journal.de/newsletter/Herausgeber_0711.pdf
Kommentar von Adolescent:
NACHTRAG:
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/meinung/kommentare/leitartikel-minnesota-triple-a-und-pleite-479522/index.do
Kommentar von Stauumfahrer:
Ich sehe eher das Problem der Monopolstellung der amerikanischen (!) Ratingagenturen. Wenn Sie doch konsequent wären, dann müssten Sie auch die USA anders bewerten? Naja, es bleibt sowieso dahin gestellt, welche Interessen börsennotierte Unternehmen haben? Gewinne erwirtschaften, richtig. Und wie geht das? Sicherlich nicht durch positive Bonitäten verleihen. Auf jeden Fall wäre es doch begrüßen wenn es eine europäische oder andere Ratingagentur geben würde.
Fazit: Glaube Statistiken nur wenn du Sie selber gemacht hast ;)
Kommentar von Simon:
Hallo zusammen, die richtige und einzige rationale Bewertung der Bonität der USA ist ein AAA Rating. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von US-Anleihen ist annähernd 0 Prozent. Die FED kann in jedem beliebigen Umfang Geld drucken und US-Staatsanleihen aufkaufen. Das tut sie und wird im Notfall, wenn die private Nachfrage nicht hoch genug ist, auch weiterhin tun.
Kommentar von Yank:
Zum Simons Artikel kann ich sagen: vollkommen richtig. Fakt ist, wenn die Einschätzungen der US-Ratingagenturen nicht zuverlässig wären, würden sie überhaupt keinen Einfluss auf den Markt haben. Die (deutschen) Politiker nutzen bewusst die Ignoranz der Bevölkerung aus, um die Schuld auf andere zu schieben, genauso wie sie versuchen, "Spekulanten" die Schuld an der Bewegungen der Rohstoffpreise.
Kommentar von Yank:
@Stauumfahrer: 1) die US-Ratingagenturen habe sehr wohl die Republicans und Democrats gewarnt, dass sie das AAA-Rating der USA aufs Spiel setzen, wenn sie keine ernsthafte Bemühungen machen, das Haushalt in Ordnung zu bringen. 2) Der Ruf nach einer europäischen Agentur ist nur eine weitere Ablenkungsmanöver der europäischen Politiker. Wenn es eine solche Agentur gäbe und sie nur die Meinungen der EU-Funkionäre bestätigen würde, würde sie am Markt kein Vertrauen geniessen. Wenn sie zu einer anderen Meinung käme, würde sie es den Politikern schwer machen, von ihrem eigenen Fehlern abzulenken. Deswegen sind das nur leer Worte.
Kommentar von Stauumfahrer:
Mit der Warnung das stimmt, aber dabei ist es auch geblieben. Dass der Helikopter-Ben weiter Geld in den Markt pumpt wenn es sein muss ist ein anderes Thema, bzw. wird m.E. auf lange Sicht auch nicht gut gehen...Stichwort: globale Ungleichgewichte.
Aber die Statistik von Simon ist mir ein Dorn im Auge, denn ich bin der Meinung erst durch die jeweilige Abstufung kommt es zur "selbsterfüllenden Prophezeihung". Grundsätzlich bin ich auch dafür dass Schieflagen sinnvoll gelöst werden (was man von der derzeitigen Politik nicht unbedingt behaupten kann), aber ich finde man sollte nicht den Patienten den "Todesstoß" setzen.
Kommentar von faxendick:
US-Ratingagenturen schaden Europa und sich selbst
von Jochen Steffens
Es ist schon seltsam. Kaum wurde in Griechenland die größte Katastrophe abgewendet, haut die Ratingagentur Moody‘s wieder auf Portugal und reduzierte die Note des Landes am Dienstagabend gleich um vier Stufen von "Baa1" auf "Ba2" und damit auf Ramsch-Niveau. Ab der Note "Ba1" sieht Moody’s "substanzielle Kreditrisiken". Bei den beiden anderen Ratingagenturen Standard & Poors und Fitch wird Portugal noch jeweils mit "BBB-" bewertet. Das liegt noch eine Note über dem Ramsch-Niveau.
Begründung
Begründet wird diese Abstufung damit, dass durch die geplante Beteiligung privater Investoren an der Griechenlandhilfe ähnliches in Portugal drohen wird, sofern Portugal ein zweites Hilfspaket benötigt. Moodys bezweifelt damit, dass Portugal die angestrebten Ziele bei der Verringerung seines Haushaltsdefizits erreichen wird.
Es hagelt heftige Kritik
Prompt reagierte Portugal und kritisierte die Herabstufung. So soll angeblich Moodys die gerade beschlossene zusätzliche Einkommensteuer ignoriert haben. Zudem übersehe die Ratingagentur, dass es in Portugal einen breiten Konsens bei der Umsetzung des Spar- und Reformprogramms gebe.
Weitere Kritik kommt zum Beispiel auch von der EZB, und selbst Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble hat mit scharfer Kritik auf die Abstufung reagiert. Portugal habe die Zielvorgaben der EZB sogar übererfüllt. Es gäbe somit keine sachlichen Gründe, die Bonität des Landes abzustufen. Er forderte daraufhin erneut, die Macht der drei großen Ratingagenturen, Standard & Poors, Moody’s sowie Fitch aufzubrechen.
Selbsterfüllende Prophezeiung
Mehrere Analysten sehen einen Zusammenhang darin, dass gerade jetzt, also kurz nachdem das Sparpaket in Griechenland beschlossen wurde, diese Herabstufung erfolgt ist. Und tatsächlich kann man sich fragen, was das soll. Sicherlich ist es zwar nicht völlig abwegig, dass die Probleme fortbestehen und auch in Portugal weitere Hilfsmaßnahmen notwendig werden, aber hilfreich ist dieses Vorgehen der Ratingagenturen sicher nicht. Und in gewisser Weise verursacht vielleicht gerade diese Herabstufung, dass Portugal ein zweites Hilfspaket brauchen wird. Es wäre eine Art selbsterfüllende Prophezeiung.
Weitere Frage
Hieran schließen sich viele weitere Fragen. Zum Beispiel nach der Macht, welche diese Ratingagenturen haben, beziehungsweise, wie viel Macht sie haben dürfen. Inwieweit dürfen sie zum Beispiel über politische Entscheidungen richten.
Und diese Fragen tauchen in einer Zeit auf, in der sich die Ratingagenturen bereits selbst als ernstzunehmende Institutionen widerlegt haben. Schließlich haben sie vor dem 2008er Crash Papiere mit Bestnoten bewertet, die eigentlich Ramsch-Status verdient hätten. Wer sagt denn nun, dass die aktuellen Einschätzungen besser sind?
Gemunkelt wird viel
Natürlich wird auch sofort darüber gemunkelt, welche Interessen hinter diesem Handeln stecken könnten. Hier sind allen möglichen Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Ich will mich an diesen Spekulationen gar nicht erst beteiligen, denn so sehr manche auch darauf beharren, dass es Fakten seien, es bleiben Spekulationen.
Der Machtverlust ist bereits eingeleitet
Aber es geschieht etwas ganz anderes im Hintergrund. Das Vertrauen in die drei großen Ratingagenturen wurde durch die 2008er Immobilien- und Finanzkrise stark erschüttert. In den vergangenen Monaten gerade im Zusammenhang mit der Krise hier in Europa ist dieses Vertrauen weiter gesunken.
Es ist abzusehen, dass sie in den kommenden Jahren einen weiteren, erheblichen Machtverlust erleiden werden. Zumindest dann, wenn es tatsächlich zu einer europäischen Ratingagentur kommt und auch chinesische Ratingagenturen, wie zum Beispiel die Dagong Global Credit Rating Co. LTD, mehr und mehr Gewicht auf den Finanzmärkten erhalten. Diese hatte sowieso vor einigen Wochen bereits die US-Konkurrenten scharf kritisiert und dabei gleichzeitig bekannt gegeben, dass es ihr Ziel sei, die Monopolstellung der drei großen zu brechen. Es kommen schwere Zeiten auf die US-Ratingagenturen zu. Und die hier besprochene Entscheidung beschleunigt diesen Prozess nur noch.
Kommentar von Yank:
Zum letzten Beitrag kann ich nur sagen: was soll der Schwachsinn? Es ist nicht die Aufgabe der US-Ratingagenturen den europäischen Politikern bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Agenturen sollen die Dinge nur beschreiben, wie sie sie sehen. O Wunder - es gibt da Meinungsverscheidenheiten! Die europäischen Politiker und EU-Beamten führen sich im Grunde auf wie kleine mieslaunigen Diktatoren, die freie Meinungsäußerung verbieten wollen. Bitte schön - gründet eure Europäische Hof-Ratingsagenturen. Aber wundert euch nicht, wenn sie gerade so ernstgenommen werden wie die "freie" Presse in der DDR!
Kommentar von TradingAsket:
Die dunkle Seite der Ratingagenturen:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/michael-grandt/ratingagenturen-fluch-oder-segen-.html
Kommentar von TradingAsket:
Zitat:
"Mit ihren Fehlbeurteilungen wogen die Ratingagenturen die Anleger bis kurz vor dem Crash in Sicherheit, die deren Top-Noten blind vertrauten, weil sie Gewinn und Stabilität versprachen. Sogar noch einen Tag vor dem Konkurs von Lehman Brothers war ihnen die US-Bank noch Top-Noten wert. Auch für andere Pleite- und Beinahe-Pleiteunternehmen wie AIG, Bear Stearns oder Merrill Lynch und bei Subprime-Hypothekenpapieren vergaben sie bis zuletzt Traumnoten.
Und das scheint keineswegs »professionelles Versagen« gewesen zu sein, denn die US-Börsenaufsicht SEC veröffentlichte in ihrem damaligen Untersuchungsbericht auch E-Mails von Agenturanalysten. Dort hieß es etwa: »Selbst wenn Kühe diesen Deal zusammenstellten, würden wir ein Rating herausgeben«, oder: »Hoffentlich sind wir alle reich und im Ruhestand, wenn dieses Kartenhaus zusammenfällt.« Für Kritiker gehören die Ratingagenturen demnach zu den »Hauptschuldigen der Krise«, weil sie das Rating von strukturierten Produkten »als Profitmaschine betrieben« haben."
Kommentar von Yank:
TradingAsket: Siehst Du aber nicht den Widerspruch in dieser (Deiner?) Position. In der Finanzkrise wurden die Agenturen vorgeworfen, dass sie die Wahrheit nicht gesagt oder erkannt haben. Bei Griechenland und jetzt Portugal wird Ihnen vorgeworfen, dass sie "zu viel" Wahrheit aussprechen. Begreifst Du nicht, dass die Agenturen einfach unabhängige Akteure in der freien Marktwirtschaft sind und alle Bemühungen, ihnen einen Maulkorb zu verpassen, gerade noch in Richtung Kommandowirtschaft gehen? Lassen wird doch den Markt entscheiden, ob ihr "Produkt" (Dienstleistung) von guter Qualität ist. Und übrigens, was die selbsterfüllende Prophezeihung angeht - jede mit Insolvenz bedrohte Firma kommt irgendwann in eine Todesspirale. Das ist nicht die Schuld der Banken, die irgendwann mal sagen: nein, das Risiko ist zu gross, als das wir dieser Firma Geld leihen könnten. Das ist ein Problem der Misswirtschaft. Wie bei Griechenland und anderen PIGS. Können wir vielleicht darüber diskutieren, anstatt den armen Amis die Schuld an euren Misere zu geben?
Kommentar von TradingAsket:
Yank: Die Frage ist halt wann sagen die die Wahrheit? Bei Firmen aus dem eigenen Land, mit denen sie großes Geld verdienen, da scheint man es nich so genau zu nehmen. Auf der anderen Seite, wenn es darum geht Europa zu schwächen, da schaut man auf einaml ganz genau hin. Welche Motivation steckt also hinter den Ratings? So unabhängig und nur der Wahrheit verpflichtet, wie die sich im darstellen, scheinen sie offensichtlich nicht zu sein. Wo großes Geld ist, da ist auch immer große Macht. Und Macht ist sehr selten der Wahrheit verpflichtet ...
Kommentar von Simon:
Bei Ratings handelt sich um freie Meinungsäußerungen. Niemand ist gezwungen auf ein Rating zu hören, genau so wie niemand gezwungen ist, den Empfehlungen von Aktienanalysten zu folgen.
Kommentar von TradingAsket:
Simon: Deine Aussage ist jetzt aber schon etwas naiv. Wenn drei Firmen den Markt beherrschen und mit ihren Ratings ganze Volkswirtschaften in Abgrund stürzen können, dann hat das schon was mit Macht und Politik zu tun. OK., bei Griechenland war es gerechtfertigt, was war aber Bear Stearns, Merrill Lynch, die kurz vor der Pleite noch Top-Ratings bekommen haben? Irgendwas scheint da nicht so sauber zu sein, wie einige das gerne sehen wollen ...
Kommentar von gil:
simon du sagt niemand ist gezwungen auf ein Rating zu hören!Die 3 Rating Agenturen haben mittlerweile so viel Macht(berechtig oder nicht) das die ganze Finanzwelt darauf hört ,das ist doch gerade das problem was ich meine!
faxendicke und der bericht von Jochen Steffens,sind meine worte nur besser ausgedrückt!100% zustimmung
Kommentar von gil:
TradingAsket.stimme dir 100% zu
Kommentar von Simon:
Ihr verwechselt Ursache und Wirkung. Rating-Agenturen stürzen niemanden in den Abgrund. Eine solche Kausalkette ist absurd. Es ist die moralische Pflicht von jedem, der ein Urteil über Staatsanleihen von Portugal und Griechenland abgibt, vor den enormen Ausfallrisiken zu warnen.
Kommentar von gil:
Sogar noch einen Tag vor dem Konkurs von Lehman Brothers war ihnen die US-Bank noch Top-Noten wert. Auch für andere Pleite- und Beinahe-Pleiteunternehmen wie AIG, Bear Stearns oder Merrill Lynch und bei Subprime-Hypothekenpapieren vergaben sie bis zuletzt Traumnoten!!GENAU DAS IST MEIN PROBLEM ,mehr möcht ich auch nicht mehr dazu sagen!jeder kann seine eigenen schlüsse ziehen ich hab meine gezogen!
Kommentar von TradingAsket:
Und wenn diese 3 quasie Monopolisten dann auch noch aus EINEM Land kommen, vom dem man weis, das es seine wirtschaftlichen Interessen mit ALLEN Mitteln durchzusetzen versucht, dann ist das ein Problem.
Kommentar von Yank:
Bleiben wir bei Griechenland und Portugal und lassen wir bitte erstmal Lehman & Co außen vor: Meint Ihr, die US-Ratingagenturen liegen falsch? Dann habt Ihr eine wunderbare Chance portugiesische Anleihen mit einer hohen Rendite zu kaufen. Ich meine, Ihr wisst ganz genau, dass die Einschätzung richtig ist. Put your money where your mouth is!
Kommentar von Yank:
TradingAsket: Und warum haben die Europäer es nie geschafft, eigene Ratingagenturen aufzumachen? Niemand verbietet es ihnen. Ich würde es persönlich begrüßen: anstatt ständig zu jammern und aus dem üblichen Minderwertigkeitskomplex und Paranoia Verschwörungstheorien zu spinnen, könnten die Europäer ENDLICH Verantwortung übernehmen. Aber wie man hier sieht: manchen fällt es echt schwer zuzgeben, dass die Fehler hausgemacht sind.
Kommentar von gil:
was heißt hier :Bleiben wir bei Griechenland und Portugal und lassen wir bitte erstmal Lehman & Co außen vor?willst du hier über fakten reden oder nur um den heißen brei?naja die diskussion führt zu nichts merk ich gerade,man kann sich auch alles so zu Grunde legen das man immer recht hat stimmts!
Kommentar von Yank:
Nein, über Lehman kann man auch gern reden. Ich wollte gerade etwas Struktur in die Diskussion bringen, da die beiden Aspekte hier durcheinandergewürfelt wurden. Es ist so, als ob Ihr sagen wollte, da Fehler bei Lehman gemacht wurde, gilt das Rating von Griechenland nicht. Das finde ich Quatsch.
Kommentar von TradingAsket:
Warum die Europäer keine eigene Ratingagentur haben? Das ist eine gute Frage, die ich auch gerne beantwortet hätte!
Wie viel Vertrauen kann man in Ratingagenturen setzten, in denen solch ein Denken herrscht (interne eMails, die der Untersuchungsauschuß der SEC vorgelegt hat): »Selbst wenn Kühe diesen Deal zusammenstellten, würden wir ein Rating herausgeben«, oder: »Hoffentlich sind wir alle reich und im Ruhestand, wenn dieses Kartenhaus zusammenfällt.«
Kommentar von TradingAsket:
Warren Buffett ist doch auch dick Moody´s investiert. Schon praktisch wenn man auf die Ratings der eigenen Untermehmen Einfluß nehmen kann. Und komm mir jetzt keiner mit von wegen, sowas würden die ja nie machen. Hallo, hier geht es um Milliarden, da wird ALLES probiert ...
Kommentar von faxendick:
die sache mit den ratingagenturen ist doch ganz einfach, wer die wahrheit sagt wenn es ihm in den kram passt und lügt wenn es ihm in den kram passt ist ein lügner. so einfach ist das.
Kommentar von Yank:
Eine Lösung nach eurem Geschmack oder? Wem die Wahrheit nicht passt, der verbietet sie einfach: "Die EU-Kommission erwägt, Ratingagenturen die Bewertung von kriselnden Euro-Staaten gesetzlich zu untersagen. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier kann sich vorstellen, die Ratings für Staaten auszusetzen, die internationale Finanzhilfen erhalten."
Kommentar von TradingAsket:
Der Vorschlag Barnier ist echt dumm! Typsich Politiker! Was wir brauchen ist ein eigener wirklich unabhängiger TÜV für Fianzen!!!
Kommentar von wincor:
ist ja eine ganz angeregte diskussion hier. dazu passt die heutige nachricht von fitch. die stufen minessota von AAA auf AA+ nachdem der staat seit freitag zahlungsunfähig ist. jetzt nehmen wir mal hypothetisch an portugal ist von heute auf morgen zahlungsunfähig. wie würde fitch wohl einstufen?
Kommentar von Simon:
@wincor: Hat Portugal eine eigene Notenbank, die Geld drucken kann? Nein! Ist dieser Unterschied zwischen Staaten, die sich der Druckerpresse bedienen können und Staaten, die kein Geld drucken können, wirlich so schwer zu verstehen? Die Situation ist in den USA mit einer aggressiven FED komplett eine andere als ein Europa mit einer sehr konservativen EZB.
Kommentar von wincor:
@simon - hat minnesota eine eigene notenbank die geld drucken kann?
Kommentar von Yank:
@wincor: in gewissem Sinne, ja, da die US-Bundesregierung Minnesota nicht hängen lassen wird und die FED hinter der Bundesregierung steht.
Kommentar von Reblaus:
Amerika besteht aus Bundesstaaten. Die EU aus einem Staatenbund. Das soll man sich immer vor Augen halten.
Die Portugiesen (und auch die Spanier) durften damals bei der Euro-Einführung gar keine Scheine drucken, mangels technisch ausgereiften Druck-Equipment. Das Geld wurde damals in Deutschland und Österreich gedruckt.
Kommentar von Yank:
Genau Reblaus. Minnesota ist nicht vergleichbar mit Portugal, sondern mit einem finanziell schwachen Bundesland in DE (z.B. Berlin). Meinst du, wincor, dass Berlin je pleite macht? Deswegen die verschiedenen Ratings für Minnesota und Portugal.
Kommentar von wincor:
@yank, nein - im gegenteil. ich bin mir sehr sicher, dass man aus der lehmanpleite gelernt hat und genau deswegen wird grichenland, portugal etc. nicht pleitegehen. von da her sind imo diese krassen ratingunterschiede nicht gerechtfertigt.
Kommentar von Simon:
@wincor: Wenn du so denkst, dann solltest du Griechenland-Anleihen kaufen und Anleihen von Minnesota shorten! Es wäre ein leichter Gewinn. Redest du nur, oder bist du auch bereit deinen Worten Taten folgen zu lassen?
Kommentar von Yank:
@wincor - dann freu dich und kauf griechische Anleihen, wenn du so sicher bist :-). Aber im Ernst: M.E. unterschätzt du die Gefahr, dass die EU nicht dauerhaft die Unterstützung der Bevölkerung in den verschiedenen Ländern haben wird, um Griechenland zu retten. Diese Gefahr gibt es praktisch nicht in den USA - genauso wie es sie in Deutschland bezüglich Berlin oder Bremen praktisch nicht gibt. Das Scheitern der EU-Verfassung zeigt, welche Richtung die Krise nehmen könnte.
Kommentar von Yank:
Zu Minnesota nur folgendes: der Bundesstaat ist nicht annähernd pleite. Die Schliessung der Behörden geht auf politische Uneinigkeit darüber zurück, wie man weiter sparen muss. Das scheinen sehr viele nicht verstanden zu haben - wahrscheinlich deswegen, weil die deutschen Medien solche Schliessungen gern als ein Problem der drohenden Zahlungsunfähigkeit darstellen. Ich habe gerade geguckt: die 10-jährige Minnesota Bonds haben eine Rendite von 2,8%. Der Markt geht eindeutig nicht von einer Insolvenz aus! (Und ideal für ein Short, wenn man anderer Meinung ist.)
Kommentar von wincor:
@simon - mit dieser investmentidee liebäugle ich ernsthaft. als armer häuslbauer fehlen mir dafür nur die nötigen mittel und meine aktieninvestments möchte ich deswegen auch nicht auflösen.:-)
etwas of topic vielleicht zur erklärung meiner meinung, die doch wesentlich von deiner abweicht. ich bin der festen überzeugung, dass es ein grosser fehler wäre grichenland bzw. andere eu-länder pleitegehen zu lassen. warum? es wurden in den betreffenden ländern noch nicht annähernd alle möglichen maßnahmen gesetzt um den staatshaushalt zu sanieren. einfach gesprochen muss gewährleistet sein, dass der staat nicht mehr ausgibt, als er an steuern einnimmt. würdest du, und ich betone, grichenland jetzt pleitegehen lassen würden andere defizitsünder wie portugal, italien, spanien ihre notwendigen sparmaßnahmen nicht mehr mit dieser vehemenz vorantreiben. wir befinden uns erst am anfang eines, vor allem für die südländer, schmerzhaften weges, der am ende zu einer langfristigen sanierung der staatshaushalte führen sollte. schönes we - ich bin jetzt für 14 tage urlaub und werde mit meinem urlaubsgeld die italiener unterstützen. :-)
Kommentar von Yank:
Ich habe gerade gelesen, dass Fitch dem französischen Unternehmen Fimalac gehört. Damit ist das Argument hin, dass die bösen "amerikanischen" Ratingagenturen Europa aus Eigeninteresse schwächen wollen (Fitch bewertet Portugal mit der letzten Note vor Ramschniveau). Damit ist auch das Argument hin, dass z.B. Minnesota bevorzugt behandelt wird, weil es ein amerikanischer Bundesstaat ist. Man muss sich nur klar machen, welches falsches Spiel die EU- und deutschen Politiker hierbei treiben. Für mich ist es auszuschließen, dass sie die Eigentumsverhältnisse bei Fitch nicht kennen. Das heißt, dass sie entweder bewusst Stimmung gegen die Amerikaner machen, um von ihren eigenen Fehlern und Problemen abzulenken (man sieht an vielen Beiträgen hier, dass das gut funktioniert). Oder die "europäische" Ratingagentur, die sie haben, ist nicht die, die sie wollen, da diese Agentur nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Also muss eine neue her.
Kommentar von elementleader:
Naja, Dein Lob über die Ratingagenturen ist etwas betriebsblind:
- natürlich haben sie Recht, der Club Med ist pleite
- dennoch ist das Timing der ganzen Herabstufungen seit der Griechenlandkrise dadurch geprägt, dass von dem größten Pleitekandidaten (USA!) abgelenkt werden soll und muss.
- das Problem ist, dass es keineunabhängigen Ratingagenturen gibt, alle sind in US-Hand, ergo schreiben die WAS (USA Immos gut, EURO immer schlecht) und WANN (gerade dann, wenn die USA nichts mehr verheimlichen können, nur noch ablenken) sie wollen bzw MÜSSEN.
- die Agenturen werden politisch eingesetzt, Europa ist auf einmal "die" Gefahr für den weltweiten Finanzfrieden...
Deswegen fände ich ein bisschen Differenzierung und etwas kritischere Sichtweise gegenüber den Agenturen angebracht, schliesslich waren SIE es, die die Grundlage für die "Global Financial Crisis" mit ihren AAA-Ratings für wertlose Häuserkredite ausgelöst haben.
Kommentar von Yank:
Ich wiederhole: Fitch (eine von den 3 grossen Ratingagenturen) gehört einer französischen Firma. Oder spielen jetzt die Franzosen mit in dieser Verschwörung gegen Europa ("EURO immer schlecht")? Auch der Beitrag von elementleader zeigt ganz deutlich, wie erfolgreich die EU-Politiker Ressentiments gegen die USA bedienen, um anderen die Schuld für ihre eigenen Problemen zu geben.
Kommentar von elementleader:
@ Yank:
Frankreich ist an einem schwachen EURO genauso interessiert, wie die anderen Club Med Staaten, die seit je her mit Deficit Spending Politik gemacht haben. Durch eigene Währungen und den Mechanismus der Abwertung blieb aber alles im Gleichgewicht - das ist nun nicht mehr möglich und ein starker EUR ist für die Looser-Staaten das schlimmste, was passieren kann (aus deren nationaler Sicht).
Frankreich hatte schon IMMER Interesse an einer weichen Geldpolitik und war daher die treibende Kraft bei der Exekution und Abschaffung der Bundesbank und der DM (nix starke EZB mehr, die ist genauso schwach wie die Fed und druckt durch den Ankauf der Junk-Anleihen auch genauso Geld). Das mal nur am Rande, kann man in den Archiven alles nachlesen, sie sind seit 2 Jahren offen.
Für das JETZT gilt aber nach wie vor: natürlich sind EUropas Politiker unfähig, aber sie können nichts machen - der EUR ist so konstruiert dass derjenige am meisten davon hat, der am meisten Schulden hat. Ergebnis ist eine Transgerunion, wie wir jetzt sehen. Mal nachdenken darüber, ist alles ziemlich logisch... Schuld ist die Abwesenheit von Sanktionsmechanismen für die Sünder, also können sie alles machen was sie wollen - nach französischen Vorbild übrigens.
Kommentar von Simon:
Ha ha, elementleader. Und wenn du mit Fieber im Bett liegst, dann machst du vermutich das Fieberthermometer für die erhöhte Temperatur verantwortlich. Ihr seid doch alle so simpel! :)
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