Information zum Blog
Simon Betschinger
Diplom Volkswirt
Master of Science
Geschäftsführer TraderFox GmbH
Chefredakteur TradeCentre Börsenbrief

Performance
Start: April 2006 mit 100.000 Euro
2006: +58.377 Euro (Bescheinigung)
2007: +367.000 Euro (Bescheinigung)
2008: +140.000 Euro (Bescheinigung)
2009: +362.000 Euro (Bescheinigung)
2010: +236.800 Euro (Bescheinigung)
2011: +70.000€ (Bescheinigung)
2012: 142.898,85€ (Bescheinigung)
2013: 258.586,98€ (Bescheinigung)
2014: +109.136,13€ (Bescheinigung)

Bescheinigungen ab 2015: Der MasterTrader ist erfolgreicher denn je. Zum Beispiel Versiebszehnfachung mit NVIDIA. Oder Verdreifachung im The Bullboard Depot. Aber ich gebe aus privaten Gründen keinen detaillierten Einblick mehr in mein Vermögen.

Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Simon Betschinger handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren. Er klärt zu 100 % transparent über Eigenpositionen auf, wenn er darüber schreibt und hat sich strengen Verhaltensvorschriften verpflichtet.

Neu seit 2020: Der Telegram Trading-Room von Simon Betschinger. Bereits 650 Kunden nutzen diesen Service. Der Trading-Room ist für alle MasterTraders-Kunden zugänglich.

Simon Betschingers Trading Channel besteht aus einem Trading Tagebuch für mittelfristige Strategiebesprechungen und einem Live Trading Ticker für neue Käufe, Verkäufe und kurze Marktkommentare.
Simon Betschinger schrieb am Freitag, 31.12. in seinem Trading Tagebuch:
Liebe Trader, es war ein seltsames Börsenjahr. Meine Investments-Depots wurden von der allgemeinen Hausse auf neue Hochs getrieben und meine Monster-Position in NVIDIA, die aus meinem fokussierten Investing-Depot-Projekt stammt, das ich hier im ...
Außerdem verfasste er in den letzten Tagen 0 Meldungen in seinem Live Trading Ticker, die unmittelbar an seine Kunden per Mail gesendet wurden:
Live Trading Ticker
17.10. 19:04 Uhr
*******************
13.09. 16:55 Uhr
*******************
12.09. 17:59 Uhr
The Bullboard-Depot: Kauf 100 American Express und 90 VISA!
06.09. 16:32 Uhr
6000 Hims & Hers verkauft zu 13,83 USD an der NYSE
29.08. 14:26 Uhr
Zu Super Micro Computer im ewigen Depot: Diese Reise ist zu Ende!
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Der MasterTrader
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Freitag, 25. November 2011

Die EZB - ein Käfig voller Narren - will die Rezession mit Zinssenkungen bekämpfen!

Liebe Leser,

heute läuft über den DPA-AFX Ticker folgende Meldung: "Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich zunehmend gegen Forderungen nach einem massiven Kauf von Staatsanleihen. Stattdessen deutete die Notenbank im Kampf gegen die Schuldenkrise und die lahmende Konjunktur weitere Zinssenkungen an. EZB-Direktoriumsmitglied José Manuel González-Páramo bekräftigte am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung der Universität Oxford: 'Die EZB ist kein Kreditgeber der letzten Instanz für Staaten.' Coene deutete eine weitere Zinssenkung an: Sollte die aktuelle Entwicklung anhalten, sei eine zusätzliche Senkung wahrscheinlich. Zuletzt hatte die EZB den Leitzins im Euro-Raum Anfang November von 1,5 Prozent auf 1,25 Prozent gesenkt."

Mit dieser Einstellung führt uns die EZB direkt ins Verderben. Zinssenkungen helfen nichts mehr, wenn die Abwärtsspirale in Gang gesetzt wurde. Nur noch eine Rückkehr des Vertrauens in die Geschäftswelt, kann die Investitionen wiederbeleben. Und dieses Vertrauen wird nicht dadurch hergestellt, dass der Zinssatz um weitere 0,25% gesenkt wird. Dieses Vertrauen kann nur dadurch hergestellt werden, dass die Gefahr einer Staatsinsolvenz im Tisch ist. Darum muss die EZB jetzt ab einem gewissen Kurs die Geldseiten für Staatsanleihen garantieren. Dieses Erkenntnis finden wir ebenfalls bei Keynes:

Über den Konjunkturzyklus

Es wird Keynes oft nachgesagt, er hätte eine Theorie für eine spezielle Wirtschaftslage, die Rezession, entworfen. Das stimmt allerdings weder mit dem Anspruch des Briten, eine Theorie vorzulegen, die "die Menge der Beschäftigung zu jeder Zeit bestimmt", noch mit dem Wirtschaftsbild überein, das sein Werk beinhaltet. Keynes führt den Konjunkturzyklus auf Schwankungen in der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals zurück. Dies sei der "wesentliche Charakter des Konjunkturzyklus", durch den sich insbesondere auch die regelmäßige Zeitfolge und Dauer erklären ließen. Ähnlich wie Schumpeter bietet Keynes eine endogene Erklärung des Konjunkturverlaufs an. Das System erzeugt zunehmend stärkere Kräfte, die es zuerst nach oben treiben, dann aber an Stärke verlieren und letztendlich von Kräften ersetzt werden, die es nach unten ziehen. Dieser ständige Wechsel entgegen gesetzter Kräfte erzeugt den Zyklus. Die Wirkungsrichtung dieser Kräfte ist im Wesentlichen durch das Investitionsvolumen bestimmt und Keynes geht bei Betrachtung der Wirtschaftshistorie des 19. Jahrhunderts davon aus, dass "Schwankungen in der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals zyklische Merkmale gehabt haben müssen."

Die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals ist der Diskontierungszinssatz, der den Kapitelwert einer Investition genau Null werden lässt. ("Genauer: ich definiere die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals als gleichwertig zu jenen Diskontsatz, der den gegenwärtigen Wert der Reihe von Jahresrenten, die aus dem Kapitalgut während seines Bestandes erwartet werden, genau gleich seinem Angebotspreis machen würde.”.) Sie verringert sich naturgemäß je mehr in ein Kapitalgut investiert wird, weil einerseits ein in großen Mengen produziertes Gut nur zu niedrigeren Preisen abgesetzt werden kann und anderseits, weil sich der Investitionspreis des Kapitalguts mit steigender Nachfrage verteuern wird. Unternehmen werden ihre Investitionen solange erhöhen bis die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals gleich dem Marktzinssatz geworden ist. Der Auslöser für die Krise ist allerdings nicht "primär eine Erhöhung des Zinssatzes, sondern ein plötzlicher Zusammenbruch der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals." Da sich die Konzeption der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals auf die voraussichtlichen Erträge des Kapitals stützt, hat eine Änderung der Erwartungshaltung seitens der Unternehmen große Auswirkungen auf die Bereitschaft neue Investitionen zu tätigen. Keynes betont, dass es falsch wäre, einen laufenden Ertrag auf die Zukunft zu extrapolieren. Das würde nur in einer statischen Ökonomie funktionieren. "Die Produktion mittels heute produzierter Ausrüstung wird…mit der Produktion späterer…mittels einer verbesserten Technik, erzeugter Ausrüstung konkurrieren müssen…".

In der fortgeschrittenen Phase eines Wirtschaftsaufschwungs sind die Marktakteure generell optimistisch gestimmt. Die positive Einschätzung der zukünftigen Erträge ist stark genug, um negative Faktoren wie steigende Zinssätze oder steigende Produktionskosten, etwa wegen erhöhter Faktorpreise, auszugleichen. Irgendwann, wenn die Renditen aufgrund der Übersättigung des Marktes mit einem bestimmten Gut niedriger werden, wird die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals, vor allem in jenen Industriesektoren, die "zu der vorherigen Phase großer Neuinvestitionen beigetragen haben", aus "Zweifel an der Zuverlässigkeit des voraussichtlichen Ertrages" und genereller "Ungewissheit über die Zukunft" zusammenbrechen. Die Angebotsseite der Ökonomie ist also letztendlich dafür verantwortlich, dass die aggregierte Nachfrage fällt, denn zusätzlich zur geringeren Investitionstätigkeit hat ein Abfallen der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals auch "die Tendenz, die Konsumneigung ungünstig zu beeinflussen." Auf dieser Ursachenanalyse des Konjunkturzyklus baut Keynes sein Argument auf, dass in rezessiven Phasen die Zinspolitik der Notenbanken oft wenig ausrichten kann. Vor allem der Einfluss der stark schwankenden Finanzmärkte signalisiert in Baissephasen eine so niedrige Ertragserwartung neuer Investitionsprojekte, dass "keine irgendwie durchführbare Senkung des Zinssatzes" ein nennenswertes Investitionsvolumen auslösen kann. Nur durch eine "Rückkehr des Vertrauens" in der Geschäftswelt kann die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals wiederbelebt werden. In einer solchen Phase der überwiegend pessimistischen Zukunftserwartungen ist deshalb nicht davon auszugehen, dass eine "laissez-faire" Politik die Beschäftigung deutlich stimulieren kann. Keynes folgert, dass "die Aufgabe, den laufenden Umfang der Investitionen zu regeln, nicht ohne Gefahr in privaten Händen gelassen werden kann."

Kommentar von thorsten160970:
Da gebe ich völlig Recht. Allen Greenspan hat in den USA seiner Zeit auch zu lange an niedrigen Zinssätzen festgehalten, oder ?
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Freitag, 25. November 2011
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Die Merkel-Rezession: Das kann genau so schlimm werden wie 2008!

Liebe Leser,

leider richtet meist erst die Geschichtsschreibung einen wissenschaftlichen und rationalen Blick auf die Ereignisse. Die letzte Sparpolitik in diesem Ausmaß wie sie derzeit in Europa auf den Weg gebracht wird, wurde 1930 von der Regierung um Reichskanzler Brüning auf dem Weg gebracht. Nach der ersten Welle der wirtschaftlichen Abkühlung 1930 setzte die deutsche Regierung damals auf eine massive Kürzung der Staatsausgaben, um das sich ständig vergrößernde Defizit einzudämmen. Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen setzte Reichskanzler Brüning auf eine Deflationspolitik. Löhne und Gehälter wurden gesenkt mit dem Ziel die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeit anzukurbeln. Von ihrem Höhepunkt im Jahr 1928 brach die Industrieproduktion in Deutschland von 84,3 Mrd. RM auf 38,0 Mrd. RM im Jahr 1932 ein, was einem gewaltigen Rückgang von 55 Prozent entspricht. In anderen Industriesektoren waren die Einbrüche sogar noch gewaltiger. Die Lastkraftwagenproduktion schrumpfte um kaum vorstellbare 76 Prozent. Im Februar 1932 waren in Deutschland über 6 Millionen Menschen arbeitslos.

Angela Merkel zwingt Europa auf einen ähnlichen Sparkurs. Die Frau ist Physikerin und hat demnach von wirtschaftlicher Theorie keine Ahnung. Sie geht in ihrem Wissenshorizont durchaus rational vor (Wer zu viel ausgibt, muss sparen), ignoriert dabei aber die Erkenntnisse der Ökonomie wie gesamtvolkswirtschaftliches Sparen aussehen muss, damit es keine depressiven Tendenzen gibt. Wenn die Preise für Güter, Dienstleistungen und insbesondere Löhne fallen (wie derzeit in Griechenland, Spanien, Portugal, ...) stellt sich entgegen der klassischen Wirtschaftstheorie kein neues, stabilisierendes Gleichgewicht ein, sondern es entsteht eine Abwärtsspirale, die weitere Lohn- und Preissenkungen auslöst. Diese Erkenntnis ist die keynesianische Revolution! Wer sich heute wundert, dass John Maynard Keynes immer noch so häufig zitiert wird, dann liegt das nicht an seinem Vorschlag des "deficit spendings", sondern an seiner allgemeinen Theorie über die Funktionsweise der Wirtschaft.

Die klassische Theorie unterstellt der Wirtschaft eine sich selbst regulierende Kraft, wenn Preise und Löhne flexibel sind. Im Falle hoher Unterbeschäftigung würden Arbeitslose den Unternehmen ihre Arbeitskraft zu günstigeren als den herrschenden Löhnen anbieten. Darauf hin können die Unternehmen ihre Fertigerzeugnisse günstiger verkaufen und würden somit eine höhere Nachfrage nach den Produkten schaffen. Dieser Wirkungsmechanismus enthält jedoch die versteckte Annahme, dass eine Kürzung der Nominallöhne keinen Einfluss auf die aggregierte Nachfrage entfaltet. Ein klassischer Ökonom würde zwar eingestehen, dass durch die Lohnkürzungen eine gewisse Minderung der Kaufkraft der Arbeiter eintritt, diese aber durch die höhere reale Nachfrage deranderen Faktoren, deren Grenzentlohnung gleich geblieben ist, kompensiert würde.

Das neue wirtschaftliche Gleichgewicht, nachdem die Nominallöhne gefallen sind, wäre außerdem durch eine höhere Beschäftigung gekennzeichnet. Keynes zeigt zuerst einige Fehler auf, die sich hinter dieser klassischen Beweisführung verstecken und hält dann sein eigenes Konzept entgegen. Eine Kürzung der Nominallöhne kann unter sonst gleichen Bedingungen die Beschäftigung im Allgemeinen nicht vermehren. Das wäre nur möglich, wenn die marginale Konsumneigung des Gemeinwesens gleich eins ist. In der Tat wird ein einzelner Unternehmer auf die gesunkenen Lohnkosten mit einer Ausweitung seiner Produktion reagieren, aber er wird von den tatsächlichen erzielten Erlösen enttäuscht sein und die Produktion wieder auf das frühere Niveau reduzieren. Ein Grund dafür ist, dass die ehemaligen Arbeitslosen, die durch das niedrigere Lohniveau in die Beschäftigung gekommen sind, nur einen Teil ihres verdienten Geldes ausgeben werden. Es klafft eine "Lücke zwischen dem Zuwachs des Einkommens und dem Zuwachs des Verbrauches". Keynes analysiert noch ausführlich die Rückwirkungen niedriger Nominallöhne auf die Konsumneigung, die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals und den Zinssatz und kommt zu dem Ergebnis, "dass die Erhaltung eines stabilen allgemeinen Niveaus der Nominallöhne im Endergebnis aller Überlegungen die ratsamste Politik für ein geschlossenes System ist."

Fazit: Mit ihrer Weigerung, die EZB an der Lösung der Staatsschuldenkrise zu beteiligen, lenkt Bundeskanzlerin Merkel die europäische Wirtschaft direkt in die Rezession. Die Geschichtsbücher werden ihr falsches Handeln entlarven.
Kommentar von Trader 12442:
Eine Lösung der Staatsschuldenkrise sind sicherlich Staatspleiten, die aber auch zu einer gigantischen Rezession führen würden, wie 1926. Einher geht das Ganze dann auch mit einem deflationären Kollaps. Dann schon besser Geld drucken und eine Inflation als das kleinere Übel in Kauf nehmen. Alles andere ist unverantwortlich! Gold ist zur Zeit ein guter Indikator. Fällt Gold rechnet der Markt mit Pleiten verbunden mit Deflation. Steigt Gold glaubt der Markt an eine " Lösung" über Inflationierung.
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Donnerstag, 17. November 2011
Kategorie: Allgemein | 11 Kommentare

Meine DAX-Einschätzung: Wenn nicht schnell etwas passiert, kommt der Bärenmarkt!

Liebe Leser,

Anfang August als der DAX so enorm einbrach, kritisiere ich Marktmeinungen, die diesen Einbruch als "irrational" abtaten und verwies auf die Prognosequalität des Aktienmarktes, zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen vorauszusehen. Lesen Sie hierzu meinen Beitrag von Anfang August:

"Der angekündigte Crash. DAX -400 Punkte. Ich bin jetzt erstmal bärisch!"

Vor knapp zwei Wochen schrieb ich:

"Italien kollabiert. EZB-Staatsschuld-Monetarisierung wird bald beginnen. Bullenmarkt in den Startlöchern!"

Aber die Zeit vergeht und ich komme nicht darum herum festzustellen, dass die EZB nicht ausreichend reagiert. Diese Krise wird sich nicht mehr von allein lösen. Das ist ausgeschlosen. Die wirtschaftliche Dynamik zeigt nach unten, die Staatsschuldenkrise erreicht die Vorstandsetagen und sorgt bei den Investitionsplanungen für Vernunsicherung. Italien kommt bei einem wirtschaftlichen Nullwachstum nicht mehr von dem 120%BIP-Schuldenberg herunter, wenn die Zinsen über 5% stehen. Das ist eine mathematische Prognose.

Die EZB hat noch ein kurzes Zeitfenster von Schätzungsweiser maximal drei bis vier Wochen, um die Rezession zu verhindern, indem sie die Staatsbankrottängste ausschaltet. Tut sie das nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann wird es extrem düster, zumal auch von einer anderen Seite Gefahr droht.

Mitten in dieser Phase der wirtschaftlichen Abkühlung, schießt der Ölpreis in die Höhe. Das ist brandgefährlich und weckt schreckliche Erinnerungen an das Stagflationsszenario der 1970er Jahre.




Kommentar von Trader 11925:
Merkel scheint hier der grösste Bremsklotz zu sein: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/euro-rettung-weiter-streit-zwischen-paris-und-berlin-11531697.html
Kommentar von Privatier:
ob italien kurzfristig 5 oder 7% zinsen zahlt, spielt meines erachtens nicht die entscheidende rolle. wichtiger scheinen mir die maßnahmen die europa ergreift um die schulden zu reduzieren: solange diese überwiegend in ausgabenkürzung und verbrauchssteuererhöhungen bestehen wird es zu 100% zu einer rezession kommen (da deutschland ca 80% des außenhandels mit der eu macht). der einzig sinnvolle weg scheint mir eine optimierung der staatsstrukturen (reduktion der bürokratie...) und einführung einer europaweiten vermögenssteuer/erbschaftssteuer, denn selbst in italien stehen den 2 bio€ staatsschulden weit über 2 bio geldvermögen (plus immobilienvermögen plus unternehmenswerte...) gegenüber. würde jeder millionär 20% seines vermögens dem staat übertragen wäre italiens verschuldung bei 85%)und zumindest sein restl. geld wäre sicher
Kommentar von Yank:
@Privatier - warum machst nicht den Anfang und überträgst 20% Deines Vermögens an den Staat?
Kommentar von Trader 10894:
Es wird noch etwas nach unten gehen an den Börsen (USA+D), aber einen neuen massiven Einbruch (>1.000 Punkte) sehen wir im DAX nicht mehr... und zum Jahresende wird das schon wieder alles deutlich besser aussehen.
Kommentar von johbre:
Erst wenn der letzte Bulle verreckt ist und die Bären regieren...
Kommentar von Trader 11925:
Draghi scheint wohl nicht von dieser Idee begeistert zu sein: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,798609,00.html
Kommentar von kismet:
guter Beitrag. Eine Frage zu der Überschrift: sind wir nicht schon längst in einem Bärenmarkt?
Kommentar von gil:
was mir nicht in den Kopf geht ist das anscheinend jeder Trader ob Hauptberuflich oder Nebenberuflich weis was die EZB zu tun hat um das schlimmste zu verhindern, nur die EZB selber nicht??sind die so Inkompotent oder überschätzen sich viele Trader mit ihrem Wissen??
Kommentar von kismet:
@ Gil: ich weiss was du meinst: momentan schreibt jeder (ich auch) irgendetwas über die EZB.Die EZB ist bestimmt nicht auf den Kopf gefallen,und dumm sind die auch nicht.Es ist nun mal nicht die Aufgabe der EZB irgendwelche BailOuts zu veranstalten: http://www.ecb.int/ecb/orga/tasks/html/index.de.html. Aber momentan ist ein Eingreifen der EZB nach dem Greenspan Modell wohl die einzige Möglichkeit größeren Schaden abzuwenden/zu verschieben bzw. Zeit zu erkaufen.Die EZB soll der einzige Retter sein: kann sich jeder selbst ausrechnen, wie groß die wirtschaftlichen Probleme sein müssen.Die strukturellen Probleme (Bankensystem, über die Verhältnisse Leben der Menschen,..) können nur mit Blut, Schweiss und Tränen (Churchill) gelöst werden. Aber das bedeutet eher eine Depression als eine Rezession, deshlab weitermachen wie bisher.
Kommentar von JoBo999:
Europa in Summe steht nicht gut da; aber faktisch wird von dem übergroßen Problem der Pleite Amerikas abgelenkt; Amerika hat oder wird zügig die 100 % Schuldengrenze nehmen; Es liegt natürlich - wie bei den Ratingagenturen - ein großes Interesse der Briten und Amerikaner von ihre eigenem Dilemma abzulenken; was bietet sich also mehr an als den Eurpäern medial einzuheizen?
Kommentar von Yank:
@JoBo999 - also die Amerikaner und die Briten heizen den Europäern medial ein durch deutsche und kontinentaleuropäische Medien. Das muss Du mir erklären!
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Mittwoch, 16. November 2011
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Die gespenstische aber logische Stärke des DAX in einem Europa, das Pleite ist!

Liebe Leser,

der Markt ist ein wahrhaft wunderbares System. Was in Italien keinem Staatsanwalt und keiner Frauenrechtsbewegung gelungen ist, hat der Markt mit einem Handstreich erledigt. Silvio Berlusconi wurde von Mr. Market vom Thron gestoßen. Bei Anleiherenditen von 7% hörte selbst für die Italiener der Spass auf. Denn ohne neue Kredite, kann der Staaten weder Beamten und Parlamentariern, noch Mitarbeitern im öffentlichen Dienst die Gehälter bezahlen.

Halb Europa ist nun Pleite und es ist nahezu gespenstisch wie sich der Aktienmarkt noch relativ stabil hält und rund 15% über seinem Jahrestief notiert. Selbst in Ländern wie Belgien, Frankreich oder Österreich brechen die Anleihenkurse nun ein. Der Aktienmarkt ist nur noch so stabil, weil insgeheim jeder mit einer baldigen EZB-Verpflichtungserklärung rechnet, ab einem gewissen Kurs die Geldseiten für Staatsanleihen in beliebigem Umfang zu garantieren.

Jeden Tag, den die EZB länger zögert, ist ein Tag, an dem die Verunsicherung immer stärker auf die reale Wirtschaft übergreift. Die Konsumenten reagieren noch relativ gelassen. Weil ohnehin die Geldentwertungsängste überwiegen, macht es für die meisten Bürger keinen Sinn, den Konsum oder den Kauf von Sachwerten zurückzustellen. Die Unsicherheit macht sich vor allem bei Unternehmenslenkern immer stärker bemerkbar, die über die Investitionsbudgets für 2012 entscheiden müssen. Bezeichnend hierfür ist die Ankündigung von Infineon, trotz einer vollen Produktionsauslastung, deutlich weniger zu investieren, weil man sich vor den Auswirkungen der Schuldenkrise fürchtet.

Die Staatsschuldenkrise 2011 ist endgültig zur Politikkrise geworden.
Haben uns nicht alle Politiker erklärt, dass wir den EFSF brauchen, um ein Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Länder zu verhindern. Kaum ist der EFSF beschlossen, schon wird die Schuldenkrise unkontrollierbar. Warum? Weil der Markt realisiert hat, dass durch das Zusammenwürfeln vieler schlechter Bonitäten keine bessere Bonität herauskommt. Das Gegenteil ist der Fall. Weil jeder für jeden haftet, kann nahezu jedes europäische Land auch die starken Länder mit in den Abgrund ziehen. Dumme Politik! Bitte EZB, schreite endlich ein, bevor auch Frankreich ins Wackeln kommt.

Viele Grüße
Simon Betschinger
Kommentar von TradingAsket:
Simon, bitte mal anschauen: Debt Collapse - $20,000 Gold - Mike Maloney - Mit deutschen Untertiteln. Erklärt u.a. auch sehr gut wie unser Geldsystem im Kern funktioniert und warum der Zusammenbruch unausweichlich ist http://goldsilver.com/video/debt-collapse-20-000-gold-mike-maloney/
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Sonntag, 13. November 2011
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Ich reduziere meine Inflationsprognosen. Europa steht vor dem Abdriften in die Rezession!

Liebe Leser,

Inflation ist nach wie vor das liebste Sorgenkind der Deutschen. Wenn er seine Theorie der rationalen Erwartungen gerne falsifiziert hätte, müsste der Ökonom und Nobelpreisträger Robert E. Lucas nur mal einen Abstecher nach Deutschland machen, wo nahezu in jeder Zeitung Inflationsängste hochgehalten werden und der Immobilienmarkt aus Angst vor Geldentwertung neu erblüht. Der Theorie der rationalen Erwartungen zufolge müssten sich höhere Inflationserwartungen auch in höheren Nominallöhnen niederschlagen, so dass aus der Erwartungshaltung eine inflationäre Tendenz entsteht. Aber glücklicherweise orientiert sich die Inflationsrate viel eher an wirtschaftlichen Realitäten als an Erwartungen. Die Realität sieht so aus, dass halb Europa mittlerweile kaputtgespart wird. Jetzt ist auch Italien mit einem gefährlichen Schrumpfkurs an der Reihe. 80 Jahre Ökonomiegeschichte wurden einfach mal beiseite gewischt. Die große Errungenschaft von Keynes, wie volkswirtschaftliches Sparen funktionieren sollte, wird ignoriert als hätte es die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren nach finanzpolitischen Fastenkuren nie gegeben. Gesundes volkswirtschaftliches Sparen geht nur über ein Konstanthalten und eine Neuordnung der Ausgaben, den Rest müssen die Zeit und das nominale BIP-Wachstum regeln.

Es ist ein gefährliches Experiment, das seit gestern offiziell mit der Absegnung des Sparpaketes im italienischen Parlament beginnt. Wie schnell eine Verminderung der Staatsausgaben in die Rezession führt, hat Griechenland erlebt. Mit Italien wird die Rezession nun aber der achtgrößten Volkswirtschaft der Welt verordnet und weil der europäische Export zu 68% in andere EU-Länder geht, kann das zum Problem werden. Wenn Italien auf Negativwachstum umschwenkt, dann wird es auch für Frankreich und Deutschland kritisch. Zuletzt war meine Prognose, dass ein massives Anleiheaufkaufprogramm der EZB ein Inflationspotenzial von 3% bis 4% freisetzen würde. Ich revidiere dies nun. Das Anleiheaufkaufprogramm ist notwendig, um die Inflationsraten bei 2% zu halten und keine Deflation zu riskieren. Denn neben dem Schrumpfen der Bankbilanzen und den Multiplikatoreffekten des italienischen Sparpaketes, ist das EZB-Anleiheaufkaufprogramm ein Tropfen auf den heißen Stein. Zumal die Offenmarkt-Operationen der EZB kaum einen Transitions-Prozess in die Realwirtschaft auslösen werden.

Viele Grüße
Simon Betschinger
Kommentar von kismet:
Simon, erstmal finde ich es gut, wenn man seine Einstellungen schnell überdenken kann und nicht auf Szenarien fixiert ist. Was veranlasst dich zu diesem Beitrag:die Sparprogramme und der unkreative Ansatz mit der Krise umzugehen ( Keynes Deficit Spending statt Alibi-Kaputtsparen zu Gunsten der Gläubiger,was jedoch nicht funktioniert) sind ja nicht neu. Zu Italien kannst du auch noch Portugal/Spanien dazunehmen.Wie passt dieser Beitrag in dein Big Picture (deine vorherigen Beiträge)? Was sind Risiken ,die eine Inflationierung durch die EZB verhindern(hiervon gehen schon viele Marktteilnehmer als beschlossene Sache und einzige Rettungsmöglichkeit aus)? Wird die Bundesbank dem Ganzen (schnell) zustimmen ? Ansonsten wird es eng. Selbst ohne die Sparprogramme wird es mit der Konjunktur in Europa schwieriger. Einfach deshalb, weil man momentan auf einem hohen Level angekommen ist, das so nicht lange gehalten werden kann. Im Zusammenhang mit deinem Beitrag sollte man Aussagen der Banken sehen, wie von der Commerzbank: Risikokredite etc. senken, was nichts anderes heisst als das Kredite restriktiver vergeben werden. Dies wird inbesondere dem Mittelstand wehtun, der in Deutschland nachwievor eine der tragenden Säulen ist. Habe keine Zahlen, aber aus dem Bauch und der eigenen Erfahrung heraus,denke ich,dass nicht wenige der Mittelständler Gewinnprobleme bei geringeren Umsätzen bekommen können, da der Umsatz Break Even oft ziemlich hoch liegt. Bisher haben viele Mittelständler auch von dem Export nach Brasilien, China, Indien etc. profitiert. Dies läuft oft über Exportfinanzierung (Akkreditive, etc.). Hier sind die Firmen wiederum auf Kreditlinien angewiesen. Wenn diese Geschäfte von den Banken zunehmend als Risiken klassifiziert werden, wird es für die Firmen schwieriger werden Geschäfte zu machen, da die notwendigen Investitionen nicht finanziert werden können.
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