Information zum Blog
Simon Betschinger
Diplom Volkswirt
Master of Science
Geschäftsführer TraderFox GmbH
Chefredakteur TradeCentre Börsenbrief

Performance
Start: April 2006 mit 100.000 Euro
2006: +58.377 Euro (Bescheinigung)
2007: +367.000 Euro (Bescheinigung)
2008: +140.000 Euro (Bescheinigung)
2009: +362.000 Euro (Bescheinigung)
2010: +236.800 Euro (Bescheinigung)
2011: +70.000€ (Bescheinigung)
2012: 142.898,85€ (Bescheinigung)
2013: 258.586,98€ (Bescheinigung)
2014: +109.136,13€ (Bescheinigung)

Bescheinigungen ab 2015: Der MasterTrader ist erfolgreicher denn je. Zum Beispiel Versiebszehnfachung mit NVIDIA. Oder Verdreifachung im The Bullboard Depot. Aber ich gebe aus privaten Gründen keinen detaillierten Einblick mehr in mein Vermögen.

Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Simon Betschinger handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren. Er klärt zu 100 % transparent über Eigenpositionen auf, wenn er darüber schreibt und hat sich strengen Verhaltensvorschriften verpflichtet.

Neu seit 2020: Der Telegram Trading-Room von Simon Betschinger. Bereits 650 Kunden nutzen diesen Service. Der Trading-Room ist für alle MasterTraders-Kunden zugänglich.

Simon Betschingers Trading Channel besteht aus einem Trading Tagebuch für mittelfristige Strategiebesprechungen und einem Live Trading Ticker für neue Käufe, Verkäufe und kurze Marktkommentare.
Simon Betschinger schrieb am Freitag, 31.12. in seinem Trading Tagebuch:
Liebe Trader, es war ein seltsames Börsenjahr. Meine Investments-Depots wurden von der allgemeinen Hausse auf neue Hochs getrieben und meine Monster-Position in NVIDIA, die aus meinem fokussierten Investing-Depot-Projekt stammt, das ich hier im ...
Außerdem verfasste er in den letzten Tagen 0 Meldungen in seinem Live Trading Ticker, die unmittelbar an seine Kunden per Mail gesendet wurden:
Live Trading Ticker
17.10. 19:04 Uhr
*******************
13.09. 16:55 Uhr
*******************
12.09. 17:59 Uhr
The Bullboard-Depot: Kauf 100 American Express und 90 VISA!
06.09. 16:32 Uhr
6000 Hims & Hers verkauft zu 13,83 USD an der NYSE
29.08. 14:26 Uhr
Zu Super Micro Computer im ewigen Depot: Diese Reise ist zu Ende!
Archiv
1 Beitrag
März 2022
2 Beiträge
Dezember 2021
3 Beiträge
Juni 2021
2 Beiträge
September 2020
2 Beiträge
April 2020
1 Beitrag
März 2020
1 Beitrag
Oktober 2019
1 Beitrag
September 2019
1 Beitrag
August 2019
1 Beitrag
Juli 2019
3 Beiträge
Februar 2019
1 Beitrag
November 2018
1 Beitrag
August 2018
1 Beitrag
April 2018
1 Beitrag
Januar 2018
1 Beitrag
Juli 2017
4 Beiträge
Mai 2017
1 Beitrag
Dezember 2016
1 Beitrag
November 2016
4 Beiträge
Oktober 2016
3 Beiträge
Juli 2016
1 Beitrag
Juni 2016
6 Beiträge
Mai 2016
2 Beiträge
April 2016
4 Beiträge
März 2016
1 Beitrag
Februar 2016
3 Beiträge
Januar 2016
1 Beitrag
Dezember 2015
4 Beiträge
November 2015
2 Beiträge
Oktober 2015
8 Beiträge
September 2015
4 Beiträge
August 2015
4 Beiträge
Juli 2015
4 Beiträge
Mai 2015
1 Beitrag
April 2015
1 Beitrag
März 2015
1 Beitrag
Februar 2015
2 Beiträge
Januar 2015
5 Beiträge
Dezember 2014
5 Beiträge
Oktober 2014
17 Beiträge
September 2014
12 Beiträge
August 2014
7 Beiträge
Juli 2014
2 Beiträge
Juni 2014
7 Beiträge
Mai 2014
4 Beiträge
April 2014
1 Beitrag
März 2014
2 Beiträge
Februar 2014
1 Beitrag
Januar 2014
5 Beiträge
Dezember 2013
1 Beitrag
November 2013
2 Beiträge
Oktober 2013
4 Beiträge
August 2013
3 Beiträge
Juni 2013
6 Beiträge
Mai 2013
2 Beiträge
April 2013
3 Beiträge
März 2013
2 Beiträge
Februar 2013
6 Beiträge
Januar 2013
8 Beiträge
Dezember 2012
5 Beiträge
November 2012
3 Beiträge
Oktober 2012
6 Beiträge
September 2012
6 Beiträge
August 2012
7 Beiträge
Juli 2012
3 Beiträge
Juni 2012
29 Beiträge
Mai 2012
15 Beiträge
April 2012
17 Beiträge
März 2012
9 Beiträge
Februar 2012
10 Beiträge
Januar 2012
11 Beiträge
Dezember 2011
13 Beiträge
November 2011
7 Beiträge
Oktober 2011
20 Beiträge
September 2011
43 Beiträge
August 2011
17 Beiträge
Juli 2011
13 Beiträge
Juni 2011
14 Beiträge
Mai 2011
11 Beiträge
April 2011
9 Beiträge
März 2011
9 Beiträge
Februar 2011
5 Beiträge
Januar 2011
8 Beiträge
Dezember 2010
10 Beiträge
November 2010
13 Beiträge
Oktober 2010
8 Beiträge
September 2010
9 Beiträge
August 2010
14 Beiträge
Juli 2010
12 Beiträge
Juni 2010
19 Beiträge
Mai 2010
12 Beiträge
April 2010
9 Beiträge
März 2010
7 Beiträge
Februar 2010
6 Beiträge
Januar 2010
7 Beiträge
Dezember 2009
7 Beiträge
November 2009
16 Beiträge
Oktober 2009
12 Beiträge
September 2009
14 Beiträge
August 2009
19 Beiträge
Juli 2009
25 Beiträge
Juni 2009
15 Beiträge
Mai 2009
9 Beiträge
April 2009
15 Beiträge
März 2009
13 Beiträge
Februar 2009
11 Beiträge
Januar 2009
20 Beiträge
Dezember 2008
21 Beiträge
November 2008
32 Beiträge
Oktober 2008
32 Beiträge
September 2008
18 Beiträge
August 2008
26 Beiträge
Juli 2008
9 Beiträge
Juni 2008
24 Beiträge
Mai 2008
35 Beiträge
April 2008
28 Beiträge
März 2008
28 Beiträge
Februar 2008
55 Beiträge
Januar 2008
38 Beiträge
Dezember 2007
44 Beiträge
November 2007
44 Beiträge
Oktober 2007
35 Beiträge
September 2007
54 Beiträge
August 2007
41 Beiträge
Juli 2007
34 Beiträge
Juni 2007
34 Beiträge
Mai 2007
37 Beiträge
April 2007
62 Beiträge
März 2007
88 Beiträge
Februar 2007
101 Beiträge
Januar 2007
83 Beiträge
Dezember 2006
43 Beiträge
November 2006
Der MasterTrader
Reales 100.000 € Trading-Depot
Kategorie: Allgemein | 14 Kommentare

Montag, 04. Juni 2012

Ein Aufschwung wäre ganz einfach möglich! USA 1939 bis 1945: Das Paradebeispiel keynesianischer Theorie!

Liebe Leser,

es gibt in Deutschland einen Überhang von Sparkapital wie noch nie zuvor in der Geschichte. Zweijährige Kredite bekommt Deutschland bereits zum Nulltarif. Selbst für dreißigjährige Schuldtitel bezahlt Deutschland nur noch 1,8% Zinsen. Einen Schreck bekam ich als ich am Freitag die Inflationserwartung des Marktes studierte, die sich aus der Differenz von gewöhnlichen Bonds und inflationsgeschützten Bonds ergibt. Die durchschnittliche jährliche Inflationserwartung in Deutschland ist auf 0,7% eingebrochen. Wir befinden uns in der sogenannten Liquiditätsfalle. Kein noch so niedriger Zinssatz ist in der Lage, die Investitionstätigkeit anzuregen. Das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung hat einen Nullpunkt erreicht. Wenn die Mehrheit der Wirtschaftssubjekte ihre Sparquote erhöhen will oder muss, führt das in eine Rezessionsspirale. Die Logik der Vernünftigen und Gewissenhaften, die sagen wir alle müssen den Gürtel enger schnallen, funktioniert gesamtwirtschaftlich nicht. Wenn eine ganze Nation spart, um ihre Schulden zu begleichen, steigt als Gesamteffekt die Schuldenlast noch stärker an. Es gibt nur einen Ausweg. Wenn die Privaten als Investoren und Nachfrager wegfallen, dann muss der Staat an ihre Stelle treten.

Im Wirtschaftsabschwung sollten wir alle Keynesianer sein. Alles andere funktioniert in von Schuldenrückzahlungen getriebenen Autodeflationsprozessen nicht. Die Immobilienblasen in den USA und Spanien haben hochverschuldete Verbraucher und Banken zurückgelassen, die ihre gesamten Ressourcen der Schuldentilgung aufopfern müssen. Die Ausgaben schrumpfen und mit ihnen schrumpfen die Investitionen der Unternehmen, die eine skeptische Erwartungshaltung einnehmen.

Das wohl beste Beispiel in der Geschichte wie Keynesianismus funktioniert, bietet die Entwicklung der US-Wirtschaft während des zweiten Weltkrieges. 1939 war die Verschuldung der privaten Haushalte ähnlich wie heute sehr hoch und die US-Wirtschaft drohte in die Rezession zurückzufallen. Dann musste die USA ihre Industrie auf Kriegsproduktion hochfahren. Der Staat trat als massiver Nachfrager auf. Die Verschuldung der USA stieg von etwa 50% des BIP in 1939 auf 120% des BIP im Jahr 1945. Welchen Einfluss hatte dies auf die Wirtschaft? Die folgenden Zahlen klingen fast unglaubwürdig, sind jedoch Realität: Die Arbeitslosenquote der USA (% of Labor Force) sank von 14,6% in 1940 auf 1,9% in 1945%. Eine Vollbeschäftigung in diesem Ausmaß wurde nie wieder erreicht. Das BIP (nominal) erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 71%, die stärkste Wachstumsperiode in der US-Geschichte. In den Jahren des zweiten Weltkrieges hatten alle Amerikaner Arbeit und durch den Wirtschaftsboom bauten die Haushalte ihre Verschuldung ab. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges trat anstelle der Staatsausgaben ein Boom des privaten Konsums. Die US-Wirtschaft wuchs 1946,1948 und 1950 erneut mit Wachstumsraten von jährlich rund 9%. Der Verschuldungsgrad der USA reduzierte sich von 120 % in 1945 auf 60% in 1962.

Die Rahmenbedingungen heute stehen optimal, um einen Aufschwung wie von 1939 bis 1945 zu wiederholen. Die Rohstoffpreise sind im freien Fall, die Inflationsrate ist niedrig und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass die Staatsverschuldung heute höher ist als 1939. Die Finanzierung von staatlichen Konjunkturprogramm kann in einer Schulden-, Deflationsspirale auch die Notenbank übernehmen und das sollte sie sogar. Wenn die Geschichtsbücher uns zeigen, welchen Effekt eine staatliche Nachfragepolitik in der Krise haben kann und wenn mit dem theoretischen Sachverständnis, das uns Keynes und andere Wirtschaftswissenschaftlicher hinterlassen haben, ein Werkzeug ausgearbeitet vorliegt, wie die Krise beendet werden kann, warum tun wir es dann nicht einfach? Weil Menschen an der Macht sind, die auf ihre Intelligenz vertrauen, aber im Bereich der Makroökononime ungebildet sind und sich darum der Zwangsläufigkeit nicht bewusst sind, zu welchem zerstörerischen Ergebnis kollektives Sparen führt.

Viele Grüße
Simon Betschinger

PS: Meine Forderung nach einer Ausgabenpolitik stellt die Notwendigkeit von Reformen in vielen europäischen Ländern nicht in Frage. Es versteht sich von selbst, dass mit Konjunktur-programmen nicht eine frühere Rente mit 60 Jahren gemeint ist.

Quelle der Daten: Economic History Association (http://www.eh.net/eha/)
http://eh.net/encyclopedia/article/tassava.WWII
Kommentar von HeJe:
Welche Güter soll der Staat/EU ohne Krieg nachfragen, dass sich die von dir erhofften Effekte (= fallende Arbeitslosigkeit, Entschuldung der Staaten, Wachstum, ...) einstellen? Meine direkte Frage soll nicht missverstanden werden, ein aufblähen der Bürokratie ist aber sicherlich nicht gemeint...?
Kommentar von bonniemc:
Hallo Simon, dake für den sehr guten und interessanten Blogeintrag. Genauso wie Heje würde mich interessieren, wie das am besten funktioniert. Also die mit dem Hubschrauber Geldscheine abwerfen methode, funktioniert bekanntermaßen nicht. Soll der Staat einfach Ifrastrukturprojekte, Forschungsförderung, Schulsanierungen etc auflegen und z.B. mehr Lehrer, Kindergärtner etc. einstellen. Oder die Steuern senken, Wohnungen bauen, EFH Zulage wieder einführen, Abwrackprämie II? oder wie genau? und wie geht das mit Schuldenbremse?
Kommentar von Trader 10550:
Kann mich nur den beiden HeJe und bonnieme anschließen: 1939-1945 als Vergleich heranzuziehen ist m.E. nicht zielführend und missachtet die Geschichte!Kriegszeiten zum Vorbild machen ist äußerst fahrlässig!
Kommentar von Simon:
@HeJe: Ja, vollkommen richtig. Die Bürokratie muss abgebaut werden. Der Staat muss für Nachfrage nach den Produkten privatwirtschaftlicher Unternehmen sorgen.
Kommentar von Simon:
@bonniemc: Die staatliche Nachfragepolitik muss dafür sorgen, dass privatwirtschaftliche Unternehmen, die im im Wettbewerb gegeninander konkurrieren, eine prosperierende Auftragslage vorfinden. Das kann unter anderem mit den von dir vorgeschlangenen Projekten erreicht werden. Es ist erforderlich, dass die hohe Arbeitslosigkeit in Europa abgebaut wird und dass ein Klima des Optimismus zurückkehrt. Infrastrukturprojekte stellen immer eine gute Basis dar, da sie eine Schlüsselindustrie mit hohen Multiplikatoreffekten sind. Durch die Ausschreibung und schnelle Druchüfhrung zahlreicher Großprojekte im Stile von Stuttgarte 21 und die Modernisierung von Verkehrverbindungen (Stichwort: Transrapid) kann die Baubranche sehr schnell auf Expanionskurs getrieben werden. Die Liste mit möglichen Projekten ist lang und ich werde darauf in einem eigenen Blog-Beitrag eingehen...
Kommentar von Toller:
Es sollte doch erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden. In Europa gibt es eine Überkapazität im Autosektor, Einzelhandel, Solarbranche. Es kommen bestimmt noch mehr Branchen hinzu. Nachfrage vom Staat führt wohl auch nicht zum Ziel siehe Japan. Die Misere aus 1930 wurde auch eher durch die Rüstungsproduktion behoben, wie dies einige Wissenschaftler behaupten. Neue Infrastruktur bei einer schrumpfenden Bevölkerung bringt eher große Fehlentwicklungen. Der Bürokratismus wird sich eher ausbreiten als verkleinern,da die Macht beim Staat als Nachfrager größer wird. Der New Deal von Roosevelt ist auch eher eine Planwirtschaft, wo große Mengen Nahrungsmittel vernichtet worden, um die Preise hoch zu halten. Es gab Hungersnöte. In der Wirtschaftwoche war eine Europastudie, wo man feststellte, daß die meisten Länder keine wirtschaftlichen Überschneideungen haben. Man nehme nur Griechenland, die eher im Balkan wirtschaftlich verflochten ist. Man könnte sagen Europa ist zu heterogen. Eine Lösung mit Konjunkturprogrammen führt wohl zu keiner Stärkung Europas. Die Probleme der Länder müssen eher einzeln gelöst werden. Spanien mit seinem Immobilienproblem, wo Wohnungen für 470 Mio Einwohnern stehen, kann man mit weiteren Infrastrukturmaßnahmen nicht helfen. Könnte jemand mal eher eine Bestandsaufnahme für Europa abgeben, somit man einen Überblick erhält.
Kommentar von Dude:
Also in Deutschland brauchen wir aktuell kein Konjunkturprogramm. Die Konjunktur läuft und die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Und in Griechenland hat doch die staatliche Ausgabenpolitik und die private Verschuldung erst in das aktuelle Dilemma geführt. Jetzt sind die Löhne dort viel zu hoch und als Folge die Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig. Jetzt kann man natürlich diese Unternehmen mit Konjunkturprogrammen subventionieren und die Löhne damit künstlich oben halten, damit verlängert man aber das Dilemma nur. Konjunkturprogramme werden wenig helfen wenn der Fehler im System liegt (= Währungsunion ohne politische Union).
Kommentar von Simon:
@Toller: Ach ja, und wie löst man das Immobilienproblem in Spanien? Hast du meinen Text gelesen? Ich habe doch geschrieben, dass solche Probleme mit Sparmaßnahmen nicht zu lösen sind.
Kommentar von Simon:
@Dude: Hast du meinen Text ganz und aufmerksam gelesen? Steht da irgendwas davon drin, dass der Verwaltungsapparat in Griechenland weiter ausgebaut werden soll? Steht in in meinem Text irgendwo drin, dass der Staat marode Unternehmen am Leben halten soll? Nein! Darum macht dein Kommentar als Antwort auf mein Posting keinen Sinn.
Kommentar von Dude:
@Simon: Ja ich habe den Artikel aufmerksam gelesen. Steht explizit nicht drin, aber so wie ich deinen Artikel verstehe, forderst du Konjunkturprogramme statt Sparzwänge für die europäische Peripherie. Wen sollen denn diese Konjunkturprogramme konkret betreffen, wenn nicht griechische, portugiesische oder spanische Unternehmen?
Kommentar von Simon:
@Dude: Die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Wirtchaftskrisen durch Sparpolitik verschlimmert werden. Durch Sparpolitik steigt der Verschuldungsgrad. Das ist das Spar-Parodoxon. Gesamtwirtschaftlich gelten andere Regeln als für Individuen. Wenn eine ganze Nation spart, fällt das BIP und der Verschuldungsgrad steigt weiter. Das heißt die Länder der europäischen Peripherie dürfen ihre Haushalte nicht kürzen, müssen die Mittel aber umschichten. Verwaltungsappart abbauen, aber gleichzeitig Aufträge an private Unternehmen ausschreiben. Die Staatsquote kann nur über die Zeit zurückgeführt werden. Eine Rückführung der Staatsquote und der Verschuldung über Ausgaben-Kürzungen funktioniert nicht.
Kommentar von maxfel2001:
hallo simon, der entscheidende Unterschied damals zu heute war, dass der USD zumindest in gewisser Weise goldgedeckt war. Heute sind die Papierschnipsel leider nichts wert. Die Forderungen die letzlich die Deckung unseres Geldes sind, sind uneinbringlich. Jeder weis, dass die heutigen Staatsschulden nicht zurückgezahlt werden können. Die Pokerspieler wollen jetzt aber sehen, dass man mit der Rückzahlung beginnt. Nur wie soll das gehen? Sparen? nein, dann würgt man die Konjunktur ab? Zusätzliche Verschuldung? Nein, dann werden irgendwann die Zinsen steigen. Inflationieren aber wo? Was wenn die Güterpreise sinken (Vermögensdeflation) aber Verbrauchepreise explodieren (Inflation). Es wird ohne break-down nicht gehen! Und Deutschland wird den Euro nicht abfangen können. Die Zinsen müssen endlich wieder das Risiko wiederspiegeln, welches hinter den Staatsanleihen steckt. Nur mit vernünftig hohen Zinsen, werden wirtschaftlich sinnvolle Investitionen getätigt. Das hat auch was mit Nachhaltigkeit zu tuen! Am Ende werden wir uns die Frage stellen müssen, wie bekommen wir Geld, welches dem Zugriff der Notenbanken und Politker entzogen wird. Nur dann wird Vertrauen zurückkehren. Mit Wirtschaftspolitik nach Keynes wird es nicht funktionieren. Übrigen hätte Roosevelt ohne die Kriegswirtschaft mit seinem New Deal auch Schiffbruch erlitten. Unser Geld ist nichts Wert, da es beliebig vermehrbar ist, deshalb sind auch die meisten Aktien derzeit billig, da niemand kalkulieren kann, wie diese teils stark kreditfinanzierten Unternehmen im Horrorszenario einer Währungsreform überleben. Und nur am Rande GM hatte auch immer niedrige KGVs und notierte oft unter Buchwert. Am Ende war GM pleite.
Kommentar von Simon:
@maxfel2001. Deine Aussage ist falsch. Während der Weltwirtschaftskrise gaben die USA den Goldstandard auf. Der Goldstandard war ein Mitverursacher der Krise. Nur mit Hilfe von Geldschöpfung konnte das Wirtschaftswachstum 1939 bis 1945 koordiniert werden.
Kommentar von maxfel2001:
@simon. mag sein, dass das wort goldstandard falsch ist. Fakt aber bleibt, dass roosevelt den bürgern am 9.3.1933 den privaten Goldbesitz verboten hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt kostete eine Unze Gold 20,67 USD. Dieser Preis war ja fix, da der USD jha goldgedeckt war. Verluste entstanden bis jetzt für die Bürger der USA nicht. Im zweiten Schritt wurde das Austauschverhältnis neu festgelegt. Ab jetzt war das Verhältnis wieder fix 35 USD je Unze Gold. Man hat also den Bürgern im Verhältnis zu Gold fast 50% des Vermögens abgenommen. Was nehmen wir denn diesmal den Bürgern weg, um welches Wachstum auch immer zu finanzieren? Häuser? Die sind oft schon kreditfinanziert. Was verpfänden wir, um unseren Gläubigern zu sagen - seht her euer Geld ist werthaltig investiert? Auch beim Schuldenmachen wird es kein perpetuum mobile geben. der expander ist bis zum zerreisen gespannt, ob er sich noch weiter ausdehnen lässt??? ich lasse mich gerne belehren. ich fürchte nur es wird schuldenbasiert nicht mehr funktionieren. ich empfehle zum thema fiat money sich die biographie des schotten john law von antoine e murphy durchzulesen. er führte sozusagen die bank von frankreich ein. interessant war, wie sein erstes fiat-money system zerbrach. für das ende eines ungedeckten geldsystems gibt es meist kein fahrplan. die frage nach der werthaltigkeit des geldes und der realität das künftige zahlungsströme bedient werden können, wird entschiedend für die zukunft sein. bloßes gelddrucken wird nicht funktionieren.
bewerten18 Bewertungen
Durchschnitt: 3,1
Donnerstag, 24. Mai 2012
Kategorie: Allgemein | 3 Kommentare

Der Aktienmarkt ist günstig, es läuft auf eine große Kaufparty hinaus!

Liebe Leser,

es läuft alles auf eine große Kaufparty hinaus. Wir werden sie nutzen. Unser Musterdepot (TradeCentre) liegt seit Jahresanfang noch 11% im Plus, wir haben rechtzeitig Cash aufgebaut. Das letzte, noch ausstehende Ereignis, bevor die Marktbereinigung abgeschlossen sein dürfte, ist der Griechenland-Bankrott. Hinter den Kulissen wird der Euro-Austritt von Griechenland offenbar vorbereitet, darauf deuten viele Kommentare hin. Wenn Griechenland fällt, dann werden die Bürgschaften für den Euro-Rettungsschirm fällig. Spanien und Italien werden Probleme haben diese Gelder zu finanzieren, deren Anleihemärkte werden höchstwahrscheinlich einbrechen und es ist davon auszugehen, dass am Aktienmarkt ein letzter Crash stattfinden wird. Dann müssen wir kaufen! Weil es wird dann rational betrachtet nur noch eine verbleibende Handlungsalternative geben. Die teilweise Monetarisierung der Staatsschulden von Italien und Spanien durch die EZB. Griechenland ist für den Euro-Raum verzichtbar, Spanien und Italien wird die EU-Komission auf Teufel komm raus verteidigen.

Der Aktienmarkt ist günstig! Sogar so günstig, dass es die Banker von Goldman Sachs offenbar gar nicht glauben können. Goldman Sachs betrachtet den deutschen Autosektor und verfällt regelrecht in Euphorie. Das Kursziel für Daimler wurde von 88€ auf 92€ angehoben. Das entspricht einem Kurspotenzial von etwa 142%. Ich teile die Argumentation von Goldman und sehe in der Daimler-Aktie eine große Chance. 2011 wurde eine Dividende in Höhe von 2,20€ je Aktie gezahlt, das ergibt eine Dividendenrendite von 5,6%. Analysen halten im Konsens bis 2013 eine Dividendensteigerung auf 3,07€ je Aktie für möglich. Das wäre dann eine Dividendenrendite von 8%. Auch andere Titel der Branche sind sehr günstig zu haben. Der Autozulieferer Leoni wird mit einem 6er KGV bewertet. Die Allianz hat ein KGV von 6,7 und eine Deutsche Post verspricht 5,6% Dividende.

Das Fazit ist somit eindeutig: Wir müssen demnächst auf Einkaufstour gehen. Die Konjunktur ist nicht überhitzt, in den meisten Ländern gibt es brachliegende Produktionspotenziale (hohe Arbeitslosigkeit). Die Gewinne der deutschen Konzerne dürfte daher steigerungsfähig sein. Der Aktienmarkt leidet noch unter der Schuldenkrise, das ist klar. Irgendwann wird die EZB Anleihen massiv aufkaufen müssen und dann beginnt mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächste Kursrally.

Viele Grüße
Simon Betschinger

Hinweis: Die ist die aktuelle Kolumne aus dem TradeCentre Börsenbrief. Das TradeCentre Musterdepot ist ein Realgeld-Musterdepot und nachbildbar. Sämtliche Transaktionen werden an unsere Abonnenten einige Stunden vor Börseneröffnung verschickt.
Kommentar von desi550:
ist ja toll, warum antworten sie mir auf meine mehrfachen anfragen nicht, was ihr depot, das ja diese jahr schon mit 90% vorne liegt bzw. den tradecenterbörsenbrief unterscheidet bzw. welchen ich buchen sollte, da ich ein grosses depot aufbauen möchte
Kommentar von Simon:
Hallo desi500. Mein Trading-Depot hier auf MasterTraders liegt 90.000€ vorne, nicht 90%. Das TradeCentre Musterdepot liegt 11% im Plus. MasterTraders ist eher für Trader. TradeCentre ist eher für Anleger. Das ist der Unterschied.
Kommentar von desi550:
vielen dank für die information
bewerten9 Bewertungen
Durchschnitt: 1,9
Donnerstag, 24. Mai 2012
Kategorie: Allgemein | 1 Kommentar

Der Cube von 3D Systems in Aktion!

Liebe Trader,

die Aktie von 3D System attackiert in diesen Minuten ihr Allzeithoch. Wie ihr wisst, bin ich long in dem Titel und nun sehr froh darüber, dass die Aktie sogar in dieser schwierigen Marktphase eine solche enorme Stärke an den Tag legt. Auf http://cubify.com/ findet ihr alle Infos zu den 3D-Druckern des Unternehmens für Privatanwender. Folgende Video zeigt den Cube von 3D Systems im Einsatz:



Es ist eine schwierige Börsenzeit, aber ich muss das Risiko, das eine Position in einer solch volatilen Aktie wie 3D Systems mit sich bringt, eingehen. Ich glaube fest daran, dass 3D-Drucker die Welt erobern werden. In industriellen Anwendung werden sie zum Einsatz kommen, um Bauteile zu produzieren, bei denen sich eine Serienfertigung nicht lohnt. Bei der Prototypen-Erstellung kommen sie ohnehin schon zum Einsatz. Und bei Privatanwendern werden 3D-Drucker reißenden Absatz finden, um 3D-Fotos zu erstellen oder anderen möglichen individualisierbaren Gegenstände auszudrucken. Beispiele für individuelle Handy-Schutzhüllen gibt es zum Beispiel hier: http://www.freshfiber.com

Als Investment sind Unternehmen von 3D-Druckern vor allem aufgrund ihrer Wertschöpfungstiefe hochinteressant. Der Verkauf von 3D-Druckern oder Replikatoren ist nur das Erstschäft, das Zweitgeschäft besteht im Verkauf Von Cartridges, also dem Material, aus dem die Gegenstände gedruckt werden. Das Prinzip ist ja von den klassischen Druckerherstellern wie Canon bereits bekannt. Die Drucker werden fast verschenkt, das große Geld wird mit den Druckpatronen verdient.

Es folgt der Chart der 3D Systems Aktie. Sie steigt mit hoher Dyamik empor. Bullenaktien geben sich durch ein solches Verhalten vor allem in Gesamtmarkt-Crashphasen zu erkennen. Und ja, ich glaube jetzt, dass ich mit 3D Systems tatsächlich einen Bullen entdeckt habe!

Kommentar von Pirat:
3D-Drucker werden sicherlich ihren Weg machen, aber in einigen Einsatzfällen werden die Produkte auch an ihre Grenzen stoßen. Insbesondere bei der Nachbildung von passgenauen Teilen wie z.B. die bekannten LEGO- oder Duplosteine bin ich da eher skeptisch. Diese Teile müssen immerhin mit einer Genauigkeit von
bewerten8 Bewertungen
Durchschnitt: 3,1
Mittwoch, 16. Mai 2012
Kategorie: Allgemein | 3 Kommentare

NEU: Wall Street Trends PDF-Newsletter. Aktien im CANSLIM-Check nach William O'Neil

Liebe Leser,

TradeCentre hat einen neuen kostenlosen PDF-Newsletter.

Wall Street Trends

In jeder Ausgabe werden US Trend-Aktien daraufhin getest, ob sie die CANLSIM-Kriterien von William O'Neil erfüllen. Der Bezug des Newsletters ist kostenlos und wird dauerhaft kostenlos bleiben.

Der Newsletter kann hier 100% kostenlos abonniert werden:
http://www.tradecentre.de/boersen-newsletter-kostenlos-beziehen/

Die erste Ausgabe von Wall Street Trends ist hier abrufbar:
http://www.tradecentre.de/boersenreport-archiv/

Aktuelle Ausgabe
Allegiant TraveL: Das US Unternehmen hat in der Touristik-Branche eine Marktnische entdeckt und brilliert!
Ariba: Facebook für Unternehmen? Internet-Wachstumsstory an der Nasdaq
Kommentar von GRODT:
Vielen Dank für den neuen Service. Meinem Eindruck nach ist das Traden von deutschen Aktien in letzter Zeit ziemlich mühselig. Von US-Aktien verspreche ich mir bessere Chancen.
Kommentar von kismet:
na dann auf gutes Gelingen! Hoffe auf die ein oder andere Anregung.
Kommentar von Trader 12103:
Vielen Dank für den Buchtipp und die sehr zeitnahe Umsetzung in Form des Newsletters!!! ...und den auch nnoch kostenlos...GratisInfos in dieser Branche sind rar...hab bisher u.a. neben meiner Momentumstrategie auch nach der Fundamentalstrategie gemäß "Rule 1" nach Phil Town agiert - die von William O΄Neil bringt beide Welten, nämlich die fundamentale und die technische zusammen...so gibt das einen Schuh :-) ...weiter so...!!!
bewerten9 Bewertungen
Durchschnitt: 3,3
Montag, 14. Mai 2012
Kategorie: Allgemein | 18 Kommentare

DAX im Crashmodus: Eskalation der Schuldenkrise ist möglich!

Liebe Leser,

die ersten Hochrechnungen was ein Griechenland-Staatsbankrott kosten würde, sind im Umlauf. Die Wirtschaftswoche kommt auf folgende Zahlen: Insgesamt würde sich für die Euroländer eine Summe in Höhe von 276 Mrd. € ergeben, auf Deutschland entfiele dabei ein Anteil von 77 Mrd. €. Deutschland könnte die Zahlung gerade noch verkraften, aber wie sieht es mit Italien, Spanien, Portugal oder Frankreich aus? Der Bankrott Griechenlands könnte der entscheidende Dominostein sein, der die Anleihemärkte Italiens und Spaniens zum Einbrechen bringt. Wo der DAX Ende 2012 stand als sich Italien an den Anleihemärkten kaum noch refinanzieren konnte, ist bekannt: Bei 5000 Punkten.

Paul Krugman hat in seinem Blog eine weiteres Szenario der Kriseneskalation aufgestellt. Es dürfte nicht mehr lange dauern bis eine Kapitalflucht von spanischen und italienischen Banken nach Deutschland einsetzt. Welcher Kapitalbesitzer kann mit großen Guthaben bei spanischen Banken, deren Aktienkurse schon seit Wochen auf Talfahrt sind, noch ruhig schlafen? Vermutlich wenige! Beim modernen Bank Run im 21 Jahrhundert stehen die Leute nicht mehr an den Bankschaltern schlange, sondern sie überweisen ihr Geld einfach auf Banken in Ländern, die als sicher gelten und diese sitzen in der Schweiz, in den USA oder in Deutschland.

In einer Krise wie der aktuellen, ist es erforderlich, dass Geld- und Fiskalpolitik an einem Strang ziehen. Das geht in Europa nicht mehr. Wir haben eine Kanzlerin, die uns vollkommen unnötig in eine Haftungsgemeinschaft mit Griechenland gebracht hat. Wir haben zudem eine Kanzlerin, die die Lektionen der Geschichte wie man in Wirtschaftskrisen vorgehen sollte, ignoriert. Als ob die Haftungsgemeinschaft noch nicht schlimm genug wäre, besteht diese Haftungsgemeinschaft mit Ländern, die dem Sozialismus sehr zugetan sind. Warum hart arbeiten, wenn das Geld über Transferzahlungen kommt? Die Rente mit 60 in Frankreich, von der Hollande so sehr schwärmt, reißt Löcher in die Staatskasse, die irgendwie aufgefüllt werden müssen. Ein Alptraum! Angela Merkel hat die Titulierung "Kanzlerin des Untergangs" ganz klar verdient, aber ihre Umfragewerte steigen. Woran liegt das? Darüber bin ich mir nicht im Klaren. Befürwortet die deutsche Bevölkerung eine sozialistisches Europa der Umverteilung, in dem deutsche Steuergelder systematisch für Transferzahlungen verwendet werden, oder hat die deutsche Bevölkerung einfach nicht verstanden, was Angela Merkel da angerichtet hat?

Kommentar von HeJe:
Es fehlt an Alternativen... Ich möchte mir die aktuelle Situation bzw. die Folgen nicht mit einem rot-grünen Kanzler vorstellen!
Kommentar von maddin91:
Ich denke auf jeden Fall zweiteres. Wenn ich rumfrage, bekomme ich immer nur zu hören, wie toll doch Frau Merkel die Krise meistert. Außerdem: Was wären die Alternativen? SPD, Linke und Grüne würde meiner Meinung nach noch schlechter mit der Krise umgehen. FDP? Ok, da sind wir uns einig, dass die es vergurkt haben. Piraten? Lassen jede Fachkompetenz in dieser Hinsicher vermissen. Das Traurige ist einfach: Es gibt in Deutschland keine Alternative!
Kommentar von Daxler:
ich würde sagen genau da liegt das Problem, in meinem Umfeld ist doch den meisten Leuten gar nicht bewusst was da grade passiert. man muss sich in Deutschland mal genauer die Wahlbeteiligungen anschauen, die meisten sind nur noch genervt und wenden sich ab. Wo sind den "richtige" politische Alternativen, unser Land geht den Bach runter.........ist leider so....
Kommentar von archimed_trade:
Klare Antwort: Das Volk hat es nicht verstanden und hat auch ( noch ) nicht die Kompetenz es zu verstehen, und wenn ich mich so umschaue traue ich nicht all zu vielen die Kompetenz zu
Kommentar von Stauumfahrer:
Was kann ein(e) Kanzler(in) eines einzelnen Landes ausrichten? In der heutigen EU leider gar nichts. Das jeder mal kurz aufschreit um die Interessen seines Landes zu verteidigen ist klar, aber dass man sich in diversen "Sondersitzungen" zermürben lässt, weil man sonst als "Verräter" dasteht leider auch schon fast. Es geht viel Zeit dadurch verloren, aber zumindest versucht sie es. Sie schmeisst das Geld den anderen nicht von Anfang in den Rachen. Das wird ihr glaub ich noch angerechnet, aber auch nur das...
Kommentar von Trader 10956:
Wo der DAX Ende 2012 stand ... Ende 2011 oder?
Kommentar von RussiaTrader:
Ich denke, dass unseren führenden Politikern abseits vom politischen Geschacher durchaus der Ernst der Lage bewusst ist. Folgende Szenarien halte ich für denkbar: Dies griechische Volk will mehrheitlich den Euro, aber nicht die harten Sparauflagen. Eine wesentliche Lockerung der Sparauflagen ist aber ausgeschlossen, da politisch im Rest-Europa nicht zu verkaufen. daraus folgt: a) entweder die Griechen sehen ein, dass die Sparauflagen sein müssen, und eine entsprechende Regierung fährt diesen Kurs weiter (mit ungewissem Ausgang). b) oder die Griechen werden eher den Euroaustritt riskieren, als den Sparauflagen zuzustimmen. Beides durchaus möglich, und wenn b) eintritt erwarte ich jedoch von der Politik eine massive Stützungsmaßnahme für Rest-Europa. Es wird keinen Brand geben, wenn Griechenland fällt. Die einzigen negativen Auswirkungen werden die verlorenen Milliarden sein, die jedoch langfristig gesehen verschmerzbar wären. Der nun folgende Niedergang Griechenlands würde den verbliebenen Staaten vor Augen führen was passieren kann, wenn der Euro fällt.
Kommentar von Rudykaals:
Mein Gefühl ist, dass viele Deutschen hinter der Kanzlerin stehen, gerade weil sie die Griechen (und Spanier, Italiener etc) zum sparen auffordert. Dass genau das der Nackenschuss für die Griechische Wirtschaft ist, und Deutschland bei einer Pleite in Griechenland noch mehr zahlen muss, kapieren nicht viele. Du fragst dich warum die Leute nicht auf die Straße gehen? Wird denn in Deutschland überhaupt mal demonstriert? In Berlin, ja in Berlin geht man jeden Tag auf die Straße, und schreit gegen den Kapitalismus, Faschismus, Religion, Frauenerpressung, Globalisierung, Mieterhöhungen, Fleischindustrie, das Merkel, Luftballons, das Wetter, volgekackte Pissoirs, Stefan Raab, Rhabarber, bestimmte Farben, und morgen wieder gegen alle andere Farben. Aber wer hört noch auf Leuten, die jeden Tag schon schreien? Es wird in Deutschland nichts passieren, denn dem Deutscher geht es nicht schlecht genug. Hätten wir hierzulande 20% Arbeitslosigkeit, und 50% Jugenarbeitslosigkeit, dann werden vielleicht mal Autos in München, Frankfurt, Saarbrücken, Hannover, und Bremen brennen. Eher noch erwarte ich, dass irgendein Opporunist (Wie Wilders in Holland) aufstehen wird, und mit dummen Argumenten die Wahlen gewinnt um danach das Land richtig in die Kacke zu führen. Ich denke aber, dass die Deutsche Wirtschaft nicht einbricht, und es hier nicht zu Demos kommt, auch nicht wenn die Griechen pleite gehen. Man liest jeden Tag in der Zeitung über mögliche Pleiten von Banken und Staaten, die Milliardensummen fliegen um die Ohren, aber wer hat Ahnung, wie hoch solche Beträge eigentlich sind? Und wer hat Ahnung wie stark wir von diesen Pleiten bedroht werden. Was erwartest du von einem Land, wo 90% der Leute ein Bausparplan für eine gute Investition hält? Solange ich nicht in der Bild Zeitung lese, dass die fantastische Sonderzinsen auf Bausparpläne gekürzt werden, erwarte ich keine brennende Autos, fliegende Steine, oder eine wütende Million Demonstraten vor dem Bunderstag und vor der EZB in Frankfurt.
Kommentar von pxtc:
Klar wird Geld verschwendet, Krisen kommen und gehen, aber der Anfang einer Europäischen Geschichte, einer Idee einer Gemeinschaft, wo in 100 Jahren in den Geschichtsbüchern steht "Sie hätten die Möglichkeit gehabt die Schwachen auszuschließen, haben es letztlich aber nicht getan. Die Geburtsstunde der richtigen EU." , da ist mehr langfristiges Potential ..
Kommentar von Dude:
Ein vereinigtes Europa schön und gut, aber man sollte die Reihenfolge beachten. Man sollte erstmal eine gemeinsame Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik etablieren bevor man eine gemeinsame Währung einführt und Schulden vergemeinschaftet. An einem Austritt Griechenlands führt kein Weg vorbei. Allen die zweifeln empfehle ich mal den Worten Hans-Werner Sinns zu folgen. Ein äußerst kompetenter Mann.
Kommentar von gil:
wie ich schon mal erwähnt hatte verschiedene Kulturen und Sitten die über Jahrzente in den unterschiedlichsten Ländern in Europa aufgebaut wurden ,alle untern einen Topf den "Euro "das geht eben nicht!die Griechen passen leider nicht dazu und was noch ausschlaggebender ist,sie wollen sich auch nicht "Anpassen"also raus aus dem Euro und alles wird gut ...wobei die Entwicklung von Spanien auch übel ist..trotzdem denke ich das Spanien und Italien die Kurve bekommen...weil die Griechen viel radikaler und sturer sind alles SP und I und das bricht ihnen das Genick!
Kommentar von Leon:
Ich denke, dass ein großer Teil der Bevölkerung die Haftungsgemeinschaft/Transferunion/ESM nicht versteht bzw. von diesen Dingen nichts weiß, weil vor allem die Massenmedien das Thema so gut wie gar nicht aufgreifen. Wenn den Menschen darüber die Problematik einfach dargeboten wird, dann sind vermutlich mehr Menschen bereit sich für beispielsweise eine Volksbefragung bzgl. Haftungsgemeinschaft/Transferunion/ESM zu engagieren oder sie überhaupt zu fordern. Mittlerweile gibt es ja ein oder zwei Kurzvideos, die die Problematik und Folgen des ESM in wenigen Minuten einfach darstellen. Wieso die Massenmedien so etwas nicht aufgreifen führt sicher nur zu Spekulationen. Als politische Alternativen kämen Parteien in Frage, die die Mitte neu besetzen, da die aktuelle immer mehr nach links zu rutschen scheint. Alternativen gibt es, z. B. die PdV (Partei der Vernunft). Diese würde jedoch das ganze Geldsystem umkrempeln wollen und da muss jeder für sich entscheiden welche Kompromisse er beim Wählen eingehen möchte. Jedenfalls sind sie für mehr Basisdemokratie, was meiner Ansicht nach ein guter Ansatz ist. Denn alle vier Jahre mal ein Kreuz zu machen und dann nicht weiter gefragt zu werden bei wichtigen Entscheidungen, die das gesamte Volk betreffen, ist in meinen Augen nicht wirklich demokratisch.
Kommentar von HeJe:
@Leon: es geht nicht um "mehr Demokratie", sondern um die von dir erwähnte Transfergesellschaft. Ich halte es für besser, wenn kompetente Politiker gewählt werden, die solche Probleme lösen. Dein Posting ist insofern doppeltgemoppelt, da du ua. die Ahnungslosigkeit der Bürger ansprichst, du dir andererseits mehr Entscheidungen wünschst...
Kommentar von Trader 10892:
Die Kapitalflucht aus spanischen und italienischen Banken findet doch seit Monaten ungebrochen statt. Wenn man sich nur die Target-2 Salden anschaut sieht man doch dass hier private Mittelzuflüsse komplett durch Zentralbankzuflüsse der starken Staaten ersetzt wurden. Diese Dynamik ist seit Ende letzten Jahres extrem hoch. Investoren ziehen Kapital ab, Bürger räumen ihre Konten und bringen Ersparnisse ins Ausland... Banken verlieren private Kreditgeber - dafuer springen die Notenbanken ein. Im Gegenzug steigen über das Target2-Zahlungssystem die Verbindlichkeiten ggb der EZB. Man muss sich nur die heute veröffentlichten Zahlen des Banca Espana angucken. Und wer etwas zum Thema Fluchtgeld wissen möchte muss nur mal mit Immobilienmaklern in Berlin und anderen dt. Städten sprechen. Dort werden Projekte im Schnellverfahren abverkauft - die Euros kommen aus Spanien, Italien und Griechenland.
Kommentar von konrad006:
Ich denke die Leute sind durch dieses jetzt vier Jahre andauernde Krisengerede abgestumpft.
Kommentar von kismet:
wie Konrad gerade geschrieben hat: durch dieses ewige Krisengerede sind die Leute "eingelullt". In 2009 hat man das "relaxte" Verhalten der Deutschen noch gelobt: keine Schlangen vor den Bankschaltern etc. Deutschland geht es noch (viel) zu gut.Weiss auch nicht, was passieren muss, dass die Leute auf die Strassen gehen: Mindestpreise bei Aldi? Keine Bundesliga mehr? Abgesehen davon ist das Ganze eine hochkomplexe Angelegenheit: die Krise wurde zum Teil im Forum Anfang des Jahres fast schon abgeschrieben. Wie soll dann der wirtschaftlich uninteressierte wissen, was für Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen haben. Was geht mich Griechenland an: weg damit. Wieso soll es uns schlecht gehen, wen die Spanier ihre Schulden nicht mehr bezahlen können?
Kommentar von FiMA:
Keine Ahnung warum ich Merkel gut finde. Weil Sie Physikerin ist? Weil ich glaube, dass sie bei aller Beliebigkeit, die ihr die Situation aufzwingt, gewisse Prinzipien hat, die sie versucht durchzuhalten? Weil neue Schulden nur dazu führen, dass Geld in die Finanzmärkte fließt? Weil neue Schulden in Zeiten einer schrumpfenden Bevölkerung Schwachsinn sind? Weil weginflationieren vor allem die Leute mit wenig Realvermögen trifft? Weil ich auch das Prinzip vertrete, möglichst nicht mehr auszugeben, als einzunehmen?... sehr diffus das alles
Kommentar von Trader 10571:
Sehen wir es doch mal anders: Solange Merkel den Eurobonds nicht zustimmt ist es noch erträglich: Schulden können derzeit fast umsonst aufgenommen werden, mit Eurobonds sähe das wieder anders aus. Hätte Deutschland nicht den Euro, wäre die Währung längst viel zu teuer und die Industrie hätte zu kämpfen, da uns massiv Kapital zufließt. Wir können derzeit also wunderbar von der relativ niedrigen Währung Euro profitieren, die durch die Schuldenstaaten runtergedrückt wird und genießen trotzdem den Status eines sicheren Landes für das Kapital. Natürlich wurden viele Fehler gemacht aber Merkel will die Währung aus vorgenannten Gründen unbedingt halten und wahrscheinlich auch Kohls Vermächtnis erfüllen. Ihr würde sicher nie über die Lippen kommen, dass damalige grobe Versäumnisse uns heute das Leben schwer machen. Dem Volk wird durch die Medien suggeriert "alles läuft bestens: Wirtschaftswachstum, sinkende Arbeitslosigkeit..." Dazu noch ab und zu den Fokus auf Fußball gemäß "Brot und Spiele" - wie praktisch ein "großes Spiel" beherrscht die Medien statt der G8 Gipfel und die Kanzlerin zeigt medienwirksames Intersse an der Volksablenkungssportart Nr. 1.
bewerten10 Bewertungen
Durchschnitt: 3,1