Presseinformation
DÜSSELDORF, 5. Dezember 2024 ? Die meisten Menschen entscheiden sich bewusst für eine Teilzeitstelle, weil sie mehr Zeit für sich und ihr Umfeld haben möchten (46 Prozent). Der Wunsch nach mehr Freizeit führt damit das Ranking der Gründe für eine Teilzeitbeschäftigung an. Das ist das Ergebnis einer Stepstone Studie unter 5.800 Arbeitnehmenden, darunter 700 in Teilzeit. Gleichzeitig sagt eine*r von fünf Teilzeitbeschäftigten, dass ein Vollzeitjob nicht möglich sei, da Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder pflegebedürftige Familienmitglieder fehlen würden. Jeweils 17 Prozent geben darüber hinaus an, dass für sie aus gesundheitlichen Gründen keine Vollzeitstelle infrage kommt. ?Die anrückende Arbeiterlosigkeit ist eine echte Herausforderung für die Wirtschaft. Es ist besser, wenn Menschen in Teilzeit arbeiten, als gänzlich aus dem Arbeitsleben auszuscheiden ? zum Beispiel aufgrund von Erziehungs- oder Pflegeverpflichtungen. Klar ist aber auch: Wirtschaftlich betrachtet brauchen jede*n Beschäftigte*n und jede einzelne Arbeitsstunde, die bestmöglich eingesetzt ist ? idealerweise in Vollzeit?, sagt The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr Tobias Zimmermann. ?Es ist entscheidend, dass die Menschen den für sich richtigen Job und Arbeitgeber finden. Nur so können wir produktiver werden und langfristig den Wohlstand Deutschlands sichern.? Voll- oder Teilzeitstelle ? noch immer eine Frage des Geschlechts Bei den Gründen für eine Teilzeitanstellung zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede. So sagt knapp jede vierte Frau (24 Prozent), dass es an Betreuungsmöglichkeiten für Angehörige fehle, um in Vollzeit arbeiten zu können. Bei Männern ist es hingegen weniger als jeder zehnte (9 Prozent). Gleichzeitig ist bei Männern die Annahme weit mehr verbreitet als bei Frauen, keine Möglichkeit zur Teilzeitbeschäftigung zu haben: Entweder weil der Job es nicht zulasse (25 Prozent vs. 14 Prozent) oder die Führungsaufgaben mit einer Vollzeitanstellung verknüpft seien (28 Prozent vs. 17 Prozent). Gerade bei Frauen liegt die Teilzeitquote derzeit auf einem Rekordniveau*. ?Bis heute tragen insbesondere Mütter die Verantwortung der Care-Arbeit. Viele von ihnen kehren nach der Elternzeit nicht in eine Vollzeitstelle zurück und übernehmen seltener Führungsaufgaben als ihre männlichen Kollegen ? mit negativen Folgen für ihre Karriere?, sagt Zimmermann. ?Unternehmen profitieren massiv, wenn sie Arbeitsplätze gestalten, die den individuellen Bedürfnissen je nach Lebensphase der Arbeitnehmenden entsprechen. Dazu zählt, Frauen stärker zu fördern, die mehr und in verantwortungsvollen Positionen arbeiten wollen. Und gleichzeitig ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Rahmenbedingungen für bessere Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen, um so viele Menschen wie möglich für den Arbeitsmarkt zu erhalten.?
Produktivitätsschub durch bessere Kinderbetreuung Eine Stepstone Berechnung aus dem Frühjahr 2024 zeigt, dass eine bessere Betreuungssituation eine direkte positive wirtschaftliche Auswirkung hätte. Wenn Eltern nicht in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten können, obwohl sie es gerne wollen (z. B. aufgrund fehlender Kindertagesbetreuung oder anderen Rahmenbedingungen), bleibt ein Wirtschaftspotenzial von jährlich bis zu 23 Mrd. Euro in der Gesamtwirtschaft ungenutzt. Allein auf Frauen entfällt dabei ein Anteil von 80 Prozent ? also 18 Milliarden Euro. ?Das bedeutet auch: Wir haben ein zusätzliches Wirtschaftspotenzial in zweistelliger Milliardenhöhe auf dem Arbeitsmarkt. Wenn wir es schaffen, das zu aktivieren, sind das großartige Nachrichten?, sagt Zimmermann. * https://iab.de/presseinfo/teilzeitbeschaftigung-liegt-auf-rekordniveau/
Über die Studie Über die Berechnung In einer exemplarischen Berechnung wurde das zusätzliche wirtschaftliche Potenzial für Deutschland ermittelt. Dafür wurde angenommen, dass alle Elternteile in Teilzeit mit Kindern unter 10 Jahren, in Vollzeit (35-40 Stunden) oder in Vollzeit-nahen Positionen (30-35 Stunden) arbeiten könnten. Die Berechnung basiert auf der aktuellen Anzahl der in Teilzeit beschäftigten Mütter und Väter in Deutschland (Statistisches Bundesamt 2023) und der Annahme, dass die Mehrheit gerne in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten würde, wenn Rahmenbedingungen wie die Kindertagesbetreuung gesichert wäre (Quelle: Studie Working Parents & Beyond, Teilnehmerzahl: 12.000 Menschen, darunter 2.000 mit Kindern unter 10 Jahren, Erhebungszeitraum: Oktober 2023). Konkret wünschen sich 15% der Mütter in Vollzeit zu arbeiten, 51% dagegen vollzeitnah. Bei Vätern zeigt sich ein umgekehrtes Bild: 48% bevorzugen Vollzeit und 23% würden gerne vollzeitnah arbeiten. Disclaimer: Zur Beurteilung des wirtschaftlichen Potenzials wurde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und das Medianeinkommen als Indikatoren verwendet. Das BIP misst die Gesamtleistung der Wirtschaft, während das Median-Einkommen eine wichtige Kennzahl für die durchschnittliche Einkommenslage ist. Durch die Analyse dieser beiden Daten kann ein umfassenderes Verständnis für das wirtschaftliche Potenzial eines Landes gewonnen werden. Es handelt sich um eine exemplarische und stark vereinfachte Rechnung: Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Wertschöpfung eines Landes.
Über The Stepstone Group Kontakt The Stepstone Group Presse press@stepstone.com Ende der Pressemitteilung Emittent/Herausgeber: The Stepstone Group Schlagwort(e): Dienstleistungen
|
Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | The Stepstone Group |
Völklinger Straße 1 | |
40219 Düsseldorf | |
Deutschland | |
Internet: | https://www.thestepstonegroup.com/de/ |
EQS News ID: | 2044381 |
Ende der Mitteilung | EQS-Media |
2044381 05.12.2024 CET/CEST