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05.April 2020 11:46 Uhr

Investors-Research








DGAP-Media / 05.04.2020 / 11:46



Sind Cannabisaktien nach einem Absturz wieder interessant für Investoren? Ein Gedankenspiel



In den zurückliegenden beiden Jahren gab es im SmallCap Segment einen unbestrittenen Sieger: Den Sektor der Marihuana-Aktien.



Angefeuert von den politischen Entscheidungsprozessen vor allem in Kanada und den USA erklommen Wertpapiere aus diesem Business ungeahnte Höhen und die entsprechenden Pennystock-Papiere legten im Schnitt schier unfassbare Vervielfachungsorgien auf das Parkett. Damit stellten sie sogar den Boom der Lithium und der Krypto-Aktien in den Schatten.



Wie jede Blase zerplatzt und jeder Hype einmal ein jähes Ende findet, so mußten auch Marihuana-Investoren nach dem Börsenrausch einen immensen Crash verkraften und die Trümmer ihrer Anlagevehikel aufsammeln sowie ihre Tränen trocknen.

 



In der Spitze belaufen sich die Verluste im vergangenen Jahr auf bis zu 80 Prozent.


Branchenexperten führen mehrere Gründe für die momentanen Probleme der Branche an. Marihuana ist zwar bereits in 33 US-Bundesstaaten für medizinische Zwecke legalisiert, auf Bundesebene wird der Stoff allerdings weiterhin als verbotene Droge eingestuft. Deshalb stellt sich die Kreditvergabe für Cannabisunternehmen äußerst schwierig dar. Zudem stehen einige der neuen Produkte auf Marihuanabasis im Verdacht, schwere Lungenschäden zu verursachen, an denen bis Ende des vergangenen Jahren mehr als 2600 Menschen in den USA erkrankt und fast 60 gestorben sein sollen.



In Kanada wiederum, dem El Dorado für Cannabisproduktion, ist die allgemeine Nachfrage deutlich niedriger als ursprünglich erwartet. Die vollständige Legalisierung im Jahr 2018 zog nicht den prognostizierten Konsumboom nach sich. Umfragen zufolge besorgte sich zuletzt nicht einmal jeder dritte Cannabiskonsument seinen Stoff über legale Kanäle, wo die Preise aufgrund hoher Steuern und Kosten oftmals doppelt so hoch liegen wie auf dem Schwarzmarkt.



Die Folge ist, dass viele Hersteller auf Überbeständen sitzen. Die Kettenreaktion von Unternehmensinsolvenzen und Personalabbau ist geradezu zwingend.



Die weitere Entwicklung in Nordamerika wird vom Erfolg und der Erweiterung einer liberalen Drogenpolitik abhängen, die aber keineswegs garantiert ist.



Ein großer Teil der Krise ist auch hausgemacht. Zahlreiche Firmen haben hohe Schulden angehäuft, um ihre Expansion zu finanzieren. Während der euphorischen Boommonate kam das bei den Anlegern gut an. Jetzt sitzt die Branche auf einem immer stärker steigenden Angebot, für das es keine Abnehmer gibt.



Doch sind die Gesamtaussichten durchaus hoffnungsvoll. Denn zumindest zur medizinischen Anwendung wurde Cannabis in den vergangenen Jahren weltweit zunehmend freigegeben. Kanada und Uruguay legalisierten Cannabiskonsum vollständig. Insofern ist natürlich eine Spekulation auf eine weitere internationale Kommerzialisierung von Cannabis realistisch.



US-Präsident Donald Trump hat ebenfalls signalisiert, einer Freigabe nicht mehr abgeneigt zu sein. Die letzte Entscheidung in den USA gehört den einzelnen Bundesstaaten und zahlreiche dieser Bundesstaaten, eben 33, haben schon entsprechend reagiert.



Experten sehen aus diesem Grund derzeit großes Wachstumspotenzial für die Branche.


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Emittent/Herausgeber: Investors-Research

Schlagwort(e): Finanzen


05.04.2020 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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