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04.November 2024 10:00 Uhr

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/ Schlagwort(e): Studie






GLOBAL ESG MONITOR 2024: AUTOMOBILBRANCHE MUSS BEI NACHHALTIGKEITSBERICHTEN AUFHOLEN ? QUALITÄT VARIIERT STARK 








04.11.2024 / 10:00 CET/CEST




Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.




GLOBAL ESG MONITOR 2024: AUTOMOBILBRANCHE MUSS BEI NACHHALTIGKEITSBERICHTEN AUFHOLEN  ? QUALITÄT VARIIERT STARK 



  • Materialengpässe und Lieferkettenmanagement: Deutliche Qualitätsunterschiede in der Berichterstattung über die nachhaltige und sozialgerechte Beschaffung von kritischen Rohstoffen wie z. B. Lithium und Kobalt.

  • Ressourcenverbrauch & Kreislaufwirtschaft: Positive Ansätze in der Berichterstattung über effizienten und wiederverwendbaren Ressourceneinsatz, aber oft fehlen Details.

  • Einhaltung der ESRS-Standards: Viel Arbeit nötig, um die neuen europäischen Nachhaltigkeitsstandards zu erfüllen. Mit durchschnittlich 45 Prozent Erfüllungsgrad ist mehr Transparenz erforderlich.

Wiesbaden, 4. November 2024 ? In der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Automobilbranche sind noch deutliche Unterschiede in der Transparenz und Qualität vorhanden, mit der Unternehmen über ihre nachhaltige Rohstoffbeschaffung und den Einsatz von Ressourcen als zentrales Thema der Branche berichten. Das zeigt der Global ESG Monitor (GEM) 2024, der aus einer Stichprobe von 194 Unternehmen die Berichte von 17 führenden Autoherstellern und Zulieferern analysiert hat. Dabei wurden bereits die neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) berücksichtigt. Das Nachhaltigkeits-Reporting des Automotive-Sektors muss für die nächsten Berichte somit nochmals deutlich an Geschwindigkeit aufnehmen. Mit einer durchschnittlichen Reporting-Qualität von 50 von 100 Punkten sieht der GEM 2024 die OEMs und Zulieferer aber in einer vielversprechenden Startposition für die erweiterten Berichtspflichten in der kommenden Berichtsperiode.



Die aktuellen Ergebnisse des GEM zeigen ein starkes Mittelfeld in der Branche. Diese Unternehmen haben gute Ansätze und können von den Best Practices der Spitzenreiter profitieren, die bis zu 69 von 100 Punkten erreicht haben. Zudem liegt die Automobilbranche mit 5 Punkten über dem Durchschnitt der gesamten untersuchten Unternehmen (n = 194), der bei 45 Punkten liegt.



Ariane Hofstetter, Mitgründerin des GEM, kommentiert die Ergebnisse eindringlich: ?Gerade die Automobilbranche steht aufgrund ihrer zentralen wirtschaftlichen Rolle und der engen Verflechtung mit Industrien wie Rohstoffgewinnung, Elektronik und Chemie unter enormem Druck, ihre Nachhaltigkeitsanstrengungen transparent zu machen. Der Markt und die Gesellschaft erwarten klare Antworten auf Fragen der Ressourcenverantwortung.?



Reporting-Motor zu Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft noch mit deutlich zu niedriger Drehzahl



Obwohl fast alle analysierten Automobil-Unternehmen den Ressourcenverbrauch und die Kreislaufwirtschaft als wesentlich einstufen, scheinen viele Bemühungen eher im Leerlauf zu laufen: Der Durchschnitt der Branche erreicht hier nur 37 von 100 möglichen Punkten (Best-in-Class 72 Punkte, Last-in-Class 8 Punkte). Dieser Rückstand reduziert den Vorsprung gegenüber der Gesamtstichprobe deutlich. Nur bei spezifischen Unterthemen wie Ressourcenverbrauch in der Produktion (39 Punkte gegenüber 30 Punkten) und bei den Richtlinien und Selbstverpflichtungen (45 Punkte gegenüber 39 Punkten) bleiben die Unternehmen der Automobilbranche spürbar vorne ? insgesamt aber auf einem noch nicht zufriedenstellenden Niveau.



Berichterstattung zu Wertschöpfungsketten und Arbeitskräfte als zentrale Branchenherausforderung



76 Prozent der Unternehmen in der Stichprobe betonen ihr Engagement für das UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung 8 (SDG 8) ?Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum?. Doch ein genauerer Blick auf die Berichterstattung zur Arbeitskraft in der Wertschöpfungskette zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit noch nicht übereinstimmen. Mit einer durchschnittlichen Reporting-Qualität von nur 41 von 100 Punkten bleibt die Berichterstattung hinter den Erwartungen zurück. Besonders auffällig: 38 Prozent der Unternehmen geben gar keine Auskunft darüber, welche Personengruppen potenziell von negativen Auswirkungen betroffen sind.



Auch Kinder- und Zwangsarbeit ist ein Beispielthema, bei dem die Unternehmen noch nachbessern können. 63 Prozent berichten zu expliziten Unternehmensrichtlinien, um Menschenhandel, Kinder- und Zwangsarbeit einzudämmen. Aktuell geben aber noch 56 Prozent unserer Stichprobe keine Informationen zu möglichen Anlagen oder Standorten mit dem Risiko von Kinderarbeit an. Ebenso informieren 81 Prozent nicht über Entschädigungsprogramme im Falle von Kinder- oder Zwangsarbeit. Insgesamt klafft die Qualitätsschere hier somit noch weit auseinander, der Best-in-Class-Wert liegt bei 70 Punkten und das Schlusslicht bei 13 Punkten.



Die Beschreibung der Wertschöpfungskette selbst hat der Automotive-Sektor hingegen gut im Blick. Hier ist er der Gesamtstichprobe mit 71 Punkten ganze 20 Prozentpunkte voraus. Zu Up- und Downstream-Aktivitäten wird mit 88 und 82 Prozent von der überwältigenden Mehrheit ausführlich berichtet und auch die Zuliefererbeziehungen werden im Großen und Ganzen anschaulich offengelegt. Allerdings könnte der Detaillierungsgrad bei verschiedenen Due-Diligence-Prozessen wie z. B. Nachhaltigkeitsbewertungen noch höher sein, dort fehlen bei einigen Unternehmen Informationen zum Prozess, Regelmäßigkeit oder vertraglich festgehaltenen Zielen.



Großer Handlungsbedarf für ESRS Compliance



Mit Hinblick auf die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) müssen die Unternehmen noch zwei Gänge höher schalten. Bisher kommen Sie hier nur auf einen Erfüllungsgrad von 45 Prozent. Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass somit die Automobilunternehmen nicht nur beim Ressourcenverbrauch, sondern im gesamten Reporting transparenter werden und sich besser nachvollziehbare Ziele stecken müssen.



Im Rahmen der ESG-Webinarreihe (Impact Challenger Days) erfahren Sie in den nächsten Sektor Specials mehr über die Reporting-Trends und Best Practices bei Banken und Versicherern (Teilnahme kostenlos: hier). Weitere Informationen zum Global ESG Monitor 2024 finden Sie zudem unter www.globalESGmonitor.com.


Über den Global ESG Monitor 



Der Global ESG Monitor (GEM) ist ein unabhängiger Think Tank, der sich der Analyse und dem Vergleich der Qualität von Nachhaltigkeitsberichten widmet. Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat der GEM über 1.300 Berichte von mehr als 500 Unternehmen weltweit untersucht. Die Operationalisierung der Qualität (Transparenz & Kontext) basiert auf der Methodik des GEM ASSAYTM, die die Prinzipien und Kriterien der European Sustainability Reporting Standards (ESRS), der Global Reporting Initiative (GRI), der IFRS (IFRS S1 und S2), der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), des United Nations Global Compact (UNGC) und des deutschen Lieferkettennachhaltigkeitsgesetzes (LkSG) integriert. Darüber hinaus fließen Erkenntnisse aus dem Dialog mit relevanten Stakeholdergruppen in die Methodik ein. Um eine sehr hohe Datenqualität sicherzustellen, wird jeder Unternehmensbericht einer Dreifachauswertung unterzogen. Die Analyse-Ergebnisse werden durch die GEM Academy und die Impact Challenger Days veröffentlicht. Interessierte Unternehmen können auf detaillierte, individuelle Analysen zurückgreifen, um ihre eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern. Der GEM bietet Unternehmen damit eine zweite Meinung zu ihrem Reporting und unterstützt sie durch Peer-Group-Vergleiche und Benchmark-Analysen dabei, ihre Nachhaltigkeitskommunikation kontinuierlich weiterzuentwickeln. Weitere Informationen finden Sie unter www.globalESGmonitor.com.


Über den Integrity Star Award  



Der Integrity Star Award (ISA) zeichnet die besten Nachhaltigkeitsberichte aus dem DAX®, MDAX®, SDAX® und einer internationalen Stichprobe aus. Mit der Auszeichnung werden Best Practices öffentlich zugänglich gemacht und Vergleichsdaten sowie Benchmarking-Möglichkeiten bereitgestellt. Ziel ist es, Unternehmen eine datenbasierte Grundlage zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung an die Hand zu geben, damit sie die hohen Erwartungen von Stakeholdern und Regulierungsbehörden erfüllen können. Die Bewertung erfolgt nicht durch künstliche Intelligenz oder eine Jury, sondern durch ein erfahrenes Analysten-Team, das die Berichte anhand der fundierten, objektiven Methodik des GEM ASSAYTM analysiert. Zugleich wird den Unternehmen aufgezeigt, wie ihre Berichte von Stakeholdern wahrgenommen werden könnten. Der Integrity Star Award basiert auf der Auswertung der aktuellen Nachhaltigkeitsberichte vor den erwarteten Veränderungen durch die ESRS und kann als Grundlage für zukünftige Fortschrittsmessungen dienen.


Über die Impact Challenger Days



Die Impact Challenger Days (ICD) widmen sich dem Thema Nachhaltigkeitsreporting in all seinen Facetten. Es geht um ESRS und CSRD, um Wesentlichkeit, Umweltthemen oder Themen aus dem Sozial- und dem Governancebereich. Zudem präsentieren die ICD sektorspezifische Erkenntnisse und durch die Kooperation mit der IR24 auch Beiträge, die das Thema Nachhaltigkeit aus der Kapitalmarktperspektive näher beleuchten. Jetzt an der ESG-Webinarreihe kostenlos teilnehmen: hier.


Kontakt:



Michael Diegelmann

Telefon: +49 61120585512

E-Mail: michael.diegelmann@globalESGmonitor.com 



Ariane Hofstetter

Telefon: +49 61120585518

E-Mail: ariane.hofstetter@globalESGmonitor.com



 





















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