- Absatzgeschäft der Tochter Börde Vita GmbH hat sich im ersten Halbjahr 2019/2020 mengen- und preisseitig positiv entwickelt. Coronavirus führt aktuell aber zum Einbruch im Veredelungsgeschäft um rund zwei Drittel.
- Milchpreise haben sich seit dem Herbst 2019 zwar erholt, bewegten sich aber unter Vorjahresniveau. Niedrige 2019er Getreideernte und -preise belasten Segment Ackerbau.
- Kürzlich angepasste Prognose für 2019/2020: Vorstand erwartet das Umsatz- und Ergebnisniveau des Vorjahres zu unterschreiten.
Sülzetal, den 20. März 2020 - Mit 8,88 Mio. EUR (Vj. 9,12 Mio. EUR) hat die Tonkens Agrar AG (ISIN DE000A1EMHE0) im ersten Halbjahr 2019/2020 (1. Juli bis 31. Dezember 2019) Konzernumsatzerlöse im Rahmen der Erwartungen erwirtschaftet. So wuchs das Absatzgeschäft der Tochter Börde Vita GmbH mit veredelten Kartoffeln und Zwiebeln weiter und sogar etwas stärker als erwartet. Doch reichte die Umsatzausweitung im Segment Veredelung und Vermarktung um 1 Mio. EUR auf 4,11 Mio. EUR nicht aus, um die rückläufigen Segmenterlöse aus dem Ackerbau und der Milchproduktion zu kompensieren. Die in Folge der lang anhaltenden Dürre enttäuschende 2019er Getreideernte hatte Tonkens nur zu unter dem Vorjahresniveau liegenden Preisen veräußern können. Dies führte zu einem Rückgang des Segmentumsatzes Ackerbau um 1,0 Mio. EUR auf 1,93 Mio. EUR. Im Segment Milchproduktion haben sich die zuvor rückläufigen Milchpreise seit dem Herbst 2019 nur etwas erholt. Der durchschnittliche Auszahlungspreis von 33,71 ct/kg im ersten Halbjahr 2019/2020 lag unter dem des Vorjahreszeitraumes von 34,98 ct/kg. Entsprechend verringerte sich auch der Segmentumsatz Milchproduktion auf 1,60 Mio. EUR (Vj. 1,71 Mio. EUR). Die restlichen 1,08 Mio. EUR (Vj. 1,13 Mio. EUR) entfielen auf die Erneuerbare Energien (Photovoltaik und Biogas).
Unter Berücksichtigung der Bestandsverminderung fertiger und unfertiger Erzeugnisse von 0,20 Mio. EUR (Vj. Bestandsverminderung um 1,10 Mio. EUR) sowie sonstiger betrieblicher Erträge von 1,05 Mio. EU (Vj. 1,00 Mio. EUR) nahm die Gesamtleistung auf 9,74 Mio. EUR (Vj. 9,04 Mio. EUR) zu.
Kostenseitig verzeichnete der Tonkens Konzern beim Materialaufwand eine Erhöhung auf 4,08 Mio. EUR (Vj. 3,45 Mio. EUR), die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 1,91 Mio. EUR knapp unter dem Vorjahr (Vj. 1,95 Mio. EUR). Der Tonkens Konzern hatte erwartungsgemäß Rohware für die eigene Veredelung zukaufen müssen, aufgrund der schlechten 2019er Kartoffelernte. Kleinere Kostensteigerungen ergaben sich in den Bereichen Pflanzenschutzmittel, Futtermittel und Verpackungsmaterial, während sich die Aufwendungen für Saatgut und Düngermittel leicht rückläufig entwickelten. Der Personalaufwand blieb stabil bei 1,50 Mio. EUR.
Inklusive eines in Folge weiter abgebauter Verbindlichkeiten verbesserten Finanzergebnisses lag das Konzernergebnis vor Steuern mit 0,80 Mio. EUR (Vj. 0,75 Mio. EUR) leicht über dem Vorjahresniveau. Nach Steuern verblieb ein ebenfalls leicht erhöhtes Konzernergebnis von 0,75 Mio. EUR (Vj. 0,68 Mio. EUR). Damit legte das Ergebnis je Aktie auf 0,45 EUR (Vj. 0,41 EUR) zu.
Coronavirus: Vorstand muss Umsatz- und Ergebnisprognose für 2019/2020 anpassen
Für das Geschäftsjahr 2019/2020 hat Vorstand Gerrit Tonkens am 18. März 2020 die Prognose angepasst. Bislang war er - auch angesichts der im Rahmen der Erwartungen liegenden Halbjahreszahlen - weiter davon ausgegangen, in 2019/2020 zum Vorjahr vergleichbare bis leicht rückläufige Konzernumsatzerlöse sowie ein ebenfalls vergleichbares Konzernergebnis vor Steuern zu erwirtschaften. Stattdessen ist nun zu erwarten, dass das Umsatz- und Ergebnisniveau des Vorjahres unterschritten wird. Das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH ist aktuell um rund zwei Drittel eingebrochen, da zunehmend Kantinen, Mensen und Gastronomiebetriebe zur Eindämmung des Coronavirus schließen müssen. Wie lange sich der deutschlandweite Krisenmodus und damit das rückläufige Abnehmerverhalten fortsetzen werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen. Aktuell wird zwar mehr abgepackte Ware als üblich nachgefragt, doch wird dies voraussichtlich als Kompensationseffekt für die Einbußen im Veredelungsgeschäft nicht ausreichen.
In der Milchproduktion wurde dem Tonkens Konzern die weitere Abnahme der Rohmilch durch die Molkereien zugesichert. Nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand ist eine Übertragung des Virus über Lebensmittel unwahrscheinlich. Abzuwarten bleiben ferner Auswirkungen des Virus auf die Milchpreisentwicklung.
Im Segment Erneuerbare Energien werden zur Nutzung der Flexibilisierungsprämie im laufenden Kalenderjahr 2020 die bestehenden zwei Biogasanlagen jeweils um ein Blockheizkraftwerk ergänzt. Damit kann die Stromproduktion an den Bedarf angepasst werden, die im jährlichen Durchschnitt eingesetzte BHKW-Leistung bleibt gleich.
Tonkens verlässt Scale - neue Börsenheimat ist der Primärmarkt Düsseldorf
Mit Wirkung zum 31. März 2020 verlässt Tonkens das Frankfurter Freiverkehrssegment Scale. Bereits seit Anfang Dezember 2019 notiert die Tonkens Aktie im gehobenen Düsseldorfer Freiverkehrssegment Primärmarkt. Weder die Transparenz, noch die Handelbarkeit der Aktie werden durch den Segmentwechsel eingeschränkt. Die Veröffentlichungspflichten beider Segmente sind absolut vergleichbar. Durch die Notierungsaufnahme im Quotation Board in Frankfurt wird der XETRA-Handel der Aktie aufrechterhalten.
Der Halbjahresbericht der Tonkens Agrar AG steht ab sofort zum Download auf der Website des Unternehmens unter http://tonkens-agrar.de/Finanzberichte.html zur Verfügung.
Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
Anstehende Termine:
Mai 2020 |
Aktionärsbrief |
Juli 2020 |
Aktionärsbrief |
Oktober 2020 |
Berichterstattung zum Ernteverlauf |
November 2020 |
Pressemeldung zum Jahresabschluss 2019/2020 |
Ende November 2020 |
Veröffentlichung Jahresabschluss 2019/2020 |
Mitte Dezember 2020 |
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2019/2020 |
Weitere Informationen:
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Welsleber Straße 1, 39171 Sülzetal
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