Köln, 19. Mai 2020. Trotz großzügig geschnürter Rettungspakete der Politik müssen Unternehmen die durch das Coronavirus hervorgerufenen Probleme selbst in Angriff nehmen. Die überwiegende Mehrheit von ihnen hat bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Geschäftstätigkeit aufrecht zu erhalten. Das geht aus einer Umfrage der auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisierten Unternehmensberatung INVERTO hervor. Neun von zehn der über 100 befragen Entscheider gehen davon aus, dass Risikomanagement und Lieferketten nach der Coronakrise anders aussehen als bisher. Insgesamt geben die Ergebnisse der Studie einen Einblick, wie massiv die Unternehmen quer durch alle Branchen von der Pandemie betroffen sind: So geben 86% der Befragten an, dass sie in ihren Lieferketten bereits Engpässe wahrnehmen. Künftig erwarten sie noch eine Verschärfung der Situation. Spüren zurzeit noch 38% nur geringe Auswirkungen, so erwarten dies für die Zukunft nur noch 17%. Lediglich jeder zehnte Teilnehmer geht davon aus, dass die eigene Lieferkette nicht beeinträchtigt wird. Die Umsatzentwicklung fällt bei den beteiligten Unternehmen je nach Branchenzugehörigkeit unterschiedlich aus. Während alle Befragten aus dem Automobilsektor sagen, dass sie einen Einbruch von mindestens 10% verzeichnen, bestätigt dies im Maschinenbau nur jeder Zweite, während die restlichen Befragten keine eindeutigen Auswirkungen erwarten. Stark gespalten sind die Teilnehmer aus dem Handel: Zwei Drittel von ihnen befürchten eine Umsatzminderung von über 10%, während das restliche Drittel eine Umsatzsteigerung von mindestens 10% erreicht. Gespalten ist interessanterweise auch der Pharmasektor: Nur 20% aus dieser Branche rechnen mit Umsatzsteigerungen, während je 40% keine Auswirkungen oder gar eine Umsatzsenkung erwarten. Fast alle Unternehmen haben Sofortmaßnahmen umgesetzt Zwei wesentliche Hindernisse nehmen die Befragten dabei als problematisch wahr: 88% monieren einen Mangel an Informationen angesichts sich schnell ändernder Bedingungen, während 47% mangelnde Transparenz in der Lieferkette beanstanden. Ferner wirken sich Reisebeschränkungen und andere politische Maßnahmen sowie Zielkonflikte bei der Priorisierung negativ auf die Entwicklung von Lösungskonzepten aus. Sofortmaßnahmen zwingend, ganzheitliches Herangehen notwendig Zu der Zeit nach der Krise befragt, planen fast alle Teilnehmer Änderungen in ihrer bisherigen Einkaufsstrategie: 46% der Befragten wollen sich demnach künftig besser auf Krisenszenarien vorbereiten, während 42% lokale Lieferanten in ihre Lieferketten integrieren werden. 36% der Befragten planen, die Transparenz in ihren Supply Chains - auch mit Hilfe von technischen Mitteln - zu erhöhen, während 35% enger und partnerschaftlicher mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten wollen. Lediglich 12% gehen davon aus, dass sie nach der Pandemie weiterarbeiten wie zuvor. Thibault Pucken: "Keine dieser langfristigen Maßnahmen kommt überraschend, COVID-19 verstärkt hier bereits vorhandene Trends." Studiendesign 4.668 Zeichen Zusatzmaterial zur Meldung: Bild: http://newsfeed2.eqs.com/57405a/1050455.html Bildunterschrift: Fast 90% der Studienteilnehmer wollen Einkauf und Lieferkettenmanagement nach der Coronakrise anders gestalten als zuvor. Grafik: INVERTO GMBH
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1050455 19.05.2020