- Umsatz und Ergebnis durch Trockenheit und einmalige Aufwendungen belastet - 2020 voraussichtlich deutliche Ergebnisverbesserung
Neu-Anspach, 23. Juni 2020 - Die AGRARIUS AG (ISIN DE000A2BPL90) konnte im Geschäftsjahr 2019 wie erwartet nach vorläufigen Zahlen mit Konzernumsatzerlösen von 7.097 TEUR (Vj. 9.450 TEUR) und einem Konzernergebnis von -2.278 TEUR (Vj. 236 TEUR) nicht an die Vorjahreswerte anknüpfen. Zwar hat AGRARIUS in 2019 die Gesamterntemenge von 32.135 Tonnen auf 36.708 Tonnen steigern können, was sich auch in einer auf 5,61 Tonnen je Hektar (Vj. 4,93 Tonnen je Hektar) erhöhten durchschnittlichen Erntemenge widerspiegelte, doch mangelte es aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des Witterungsverlaufs an der Qualität der Felderzeugnisse. Die höheren Erntemengen sind vor dem Hintergrund einer witterungsbedingt wesentlich kleiner als geplanten Winterrapsanbaufläche (485 Hektar) zu sehen. Es mussten rund 970 Hektar Winterraps, welcher trockenheitsbedingt nicht aufgelaufen war, durch Winterweizen ersetzt werden. Winterweizen hat einen höheren Hektarertrag als Winterraps, wird jedoch mit einem wesentlich niedrigeren Preis vergütet. Die erzielten Erlöse bewegten sich daher weit unter den Planungen. Während die 2019er Ernteeträge der Winterkulturen wie berichtet witterungsbedingt unter den Planungen gelegen hatten, überstieg die Erntemenge der Sommerkultur Körnermais die Erwartungen. So hat AGRARIUS insgesamt 10.531 Tonnen Mais geerntet (+24 % gegenüber der Planung; Vj. 11.992 Tonnen) und diesen zu 123 EUR/Tonne verkauft. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag damit zwar deutlich unter dem Vorjahreswert von 136 EUR/Tonne, traf damit aber fast den Planwert. Auch die Sojabohnenernte fiel mit 1.235 Tonnen etwas besser aus als erwartet. Jedoch verfehlte der durchschnittliche Verkaufspreis mit 282 EUR/Tonne sowohl den Vorjahres-, als auch den Planwert deutlich. Erneut nicht zufriedenstellend verlief die Ernte der Kürbiskerne, die nur 52 Tonnen (Vj. 104 Tonnen) brachte. Daher wurde die Produktion der Kürbiskerne, auch vor dem Hintergrund des in den letzten Jahren deutlich gefallenen Preisniveaus, eingestellt. Darüber hinaus erntete AGRARIUS 2.026 Tonnen Körnerhirse, die durchschnittlich zu 118 EUR/Tonne und damit unter Plan veräußert wurden. Somit konnten die Sommerkulturen den Planungsrückstand der Winterkulturen erlösseitig nicht kompensieren. Der durchschnittliche Umsatz pro Hektar ging bei nahezu unveränderter Anbaufläche von 6.544 Hektar (Vj. 6.513 Hektar) um 16 % auf 819 EUR zurück (Vj. 972 EUR). Exklusive der Flächenprämie beliefen sich die Konzernumsatzerlöse auf 5.579 TEUR (Vj. 7.769 TEUR). Ergebnismindernd wirkten sich neben den Umsatzeinbußen einmalig im Jahr 2019 aufgetretene Aufwendungen in Höhe von rund 558 TEUR aus. Ursache hierfür war ein letztmaliger Verlust der Tochtergesellschaft Ackerlust in Höhe von 109 TEUR. Weiterhin hat eine hinter den Erwartungen gebliebene nationale Zulage der Flächenprämie für 2018 das Ergebnis mit 99 TEUR belastet. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen waren in Summe mit -263 TEUR (Vj. +117 TEUR) ebenfalls negativ, da hierin vor allem einmalige Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen enthalten waren. Nicht Cash Flow wirksam sind die Verluste aus Kursdifferenzen in Höhe von 136 TEUR durch den Anstieg des Euro gegenüber der Landeswährung RON. Die Umgliederung von Pacht- und Leasingverträgen im Rahmen der Umstellung auf IFRS 16 verursachte im Vergleich zu der bisherigen Bilanzierungspraxis einen Aufwand von rund 30 TEUR. Die restlichen einmaligen Aufwendungen traten im Bereich Buchhaltung und Rechtsberatung für die Anleihe auf. Insofern weist AGRARIUS für das Geschäftsjahr 2019 nach Anwendung der neuen Bilanzierungsregel IFRS 16 ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 46 TEUR (Vj. 1.339 TEUR) sowie ein Betriebsergebnis (EBIT; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von -1.585 TEUR (Vj. 641 TEUR) aus. Die Verschlechterung des Finanzergebnisses auf -718 TEUR (Vj. TEUR -319 TEUR) hängt in erster Linie mit der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 und geänderten Anforderungen in Bezug auf die Bilanzierung von Leasingverhältnissen zusammen. Dementsprechend konnte AGRARIUS in 2019 keinen Gewinn erzielen, das Konzernergebnis mit -2.278 TEUR (Vj. 236 TEUR) und das Ergebnis je Aktie mit -2,43 EUR (Vj. 0,25 EUR) verfehlten das Vorjahresniveau deutlich. Trotz der auch in weiten Teilen Rumäniens vorherrschenden Trockenheit sind die Winterkulturen aktuell in einem überwiegend guten Zustand. "Nach dem extrem schlecht gelaufenen Jahr 2019, in dem sich alle negativen Einflüsse und Sonderfaktoren auf unser Geschäft kumuliert haben, sind die Kulturen in diesem Jahr in einem deutlich besseren Zustand. Es sind zwar erste Anzeichen von Trockenheitsschäden zu erkennen, jedoch sollte das Ertragsniveau aus heutiger Sicht immer noch gut sein. Außerdem haben wir in diesem Jahr über 2.000 Hektar Winterraps (Vj. 485 Hektar) angebaut, die mehrheitlich in einem guten Zustand und unsere betriebswirtschaftlich vorzüglichste Kultur sind", kommentiert Vorstand Ottmar Lotz die Feldbestände. "Noch ist es für verlässliche Aussagen zur Ernteeinschätzung aber viel zu früh. Mit Blick auf die Sommerkulturen können wir berichten, dass Mais und Soja gut aufgegangen sind und die Bestände sich bisher gut entwickeln. Eine erste detailiertere Prognose für das Jahr 2020 werden wir nach der Ernte der Winterkulturen geben können." Für 2020 geht der Vorstand von einer verbesserten Erlössituation und niedrigeren Preisen für wichtige Betriebsmittel, wie z. B. Dieselkraftstoff aus. Sonderfaktoren, welche das Ergebnis beeinflussen könnten, sind aus heutiger Sicht bis auf Wechselkursdifferenzen nicht erkennbar. Nach der Flächenexpansion in den Vorjahren ist es das Ziel der AGRARIUS AG, bei durchschnittlichen klimatischen Verhältnissen und Preisen deutlich bessere Ergebnisse als in der Vergangenheit zu erwirtschaften. AGRARIUS verwendet den Emissionserlös der im März 2020 platzierten Unternehmensanleihe in erster Linie für den antizyklischen Ein- und Verkauf von Betriebsmitteln und Agrarrohstoffen, um damit Kosteneinsparungen zu realisieren. Der mittelfristige Plan sieht die Erwirtschaftung einer durchschnittlichen Bruttoumsatzrendite von 8 bis 10 % vor. Der IFRS Konzern- und HGB Jahresabschluss der AGRARIUS AG für das Geschäftsjahr 2019 werden am 30. Juni 2020 unter www.agrarius.de/investor-relations/finanzberichte/ veröffentlicht. Die 2020er Hauptversammlung wird voraussichtlich am 31. August 2020 abgehalten.
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