Nach der Hauptversammlung der ALBIS Leasing AG am 4. Juli 2024 in Hamburg steht Vorstand Sascha Lerchl unter Beschuss. Vorwürfe unzureichender Einbindung wesentlicher Aktionäre und Verstöße gegen grundlegende Prinzipien des Aktienrechts werden laut. Hamburg, 20. September 2024 ? Alleinvorstand Sascha Lerchl, sieht sich nach der jüngsten Hauptversammlung der Albis Leasing AG mit berechtigter Kritik konfrontiert. In einem Interview mit der Börsen-Zeitung behauptete Lerchl, der sich, obwohl einziger Vorstand, zudem als Vorstandssprecher bezeichnet, dass die Aktionäre seine Strategie vollumfänglich unterstützen. ?In der Hauptversammlung im Juli habe es nur positive Stimmen zur Entwicklung der Albis gegeben, berichtet Lerchl. Kritik an der Strategie sei ihm nicht bekannt.? Diese Aussagen stehen im Widerspruch zu den massiven Streitigkeiten, die auf der Hauptversammlung offen zutage traten und sich schließlich in der nur knappen Entlastung Lerchls mit lediglich 62,2 % niederschlugen. Auch ein Anlass des berechtigten Misstrauens im Aktionariat war der Vorschlag von Lerchl, einen aus Sicht vieler Aktionäre und Aktionärsschützer überdimensionierten Vorratsbeschluss für Kapitalerhöhungen zu fassen. Dieser Beschluss hätte der Verwaltung in den Folgejahren die Möglichkeit gegeben, Kapitalerhöhungen auch unter Ausschluss des Bezugsrechts durchzuführen. Gemäß § 182 AktG ist für Kapitalerhöhungen eine Dreiviertelmehrheit in der Hauptversammlung erforderlich. Bei Kapitalerhöhungen mit Bezugsrechtsausschluss ist das Vertrauen der Aktionäre in die Geschäftsführung unerlässlich, da Vorratsbeschlüsse der Verwaltung ein machtvolles Instrument an die Hand geben. Damit kann diese gezielt neue Aktien platzieren, Stimmrechtsanteile verschieben und so bestehende Mehrheitsverhältnisse subtil, aber wirkungsvoll beeinflussen. Diese Möglichkeit zur Manipulation der Aktionärsstruktur unterstreicht die Notwendigkeit einer vertrauensvollen und transparenten Unternehmensführung. Dies impliziert, dass wesentliche Aktionäre, insbesondere jene mit Sperrminorität, eingebunden werden sollten (Best Practices). So geschah es durch Lerchl`s Vorgänger noch 2021. Der damalige Vorstand vermied eine Schlappe auf der Hauptversammlung. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis, wählte Lerchl einen konfrontativen Ansatz und erlitt Schiffbruch. Christoph Zitzmann, seit 2005 wesentlich bei der ALBIS Leasing AG investiert und zweitgrößter Einzelaktionär mit einer Sperrminorität von über 25%, wurde im Vorfeld der Hauptversammlung nicht konsultiert. Andere Aktionärsgruppen waren aber offenbar über das Vorhaben informiert. Diese Vorgehensweise steht im Widerspruch zum Grundsatz der Gleichbehandlung gemäß § 53a AktG. Lerchls Amtsantritt 2021 markierte auch einen Bruch mit der bis dahin gängigen Praxis der Einbindung aller Ankeraktionäre im Aufsichtsrat. Der Ausschluss Zitzmanns nach dem Rauswurf von Vorstand Oppitz verschärfte die Spannungen zwischen den Aktionärsgruppen erheblich. Ein konsensorientierter Führungsstil hätte diese Konflikte möglicherweise vermeiden können. Die Verteilung von Aufsichtsratsmandaten ist nicht Sache des Vorstands, doch durch sein unglückliches Handeln im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung und aufgrund der schon vorher bestehenden Informationsungleichgewichte steht zu befürchten, dass er proaktiv und parteiisch im Aktionärsstreit agiert. Dies wirft Fragen auf, ob und inwieweit Herr Lerchl seiner Aufgabe als Vorstand und auch als Geschäftsleiter eines börsennotierten und von der BaFin beaufsichtigten Finanzdienstleisters gerecht wird. Auf der Hauptversammlung der ALBIS Leasing AG im Juli kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen. Im Fokus der Kritik standen insbesondere die jährliche Vergabe des hochdotierten Research-Auftrags an die Solventis AG aus Mainz, die mit dem Aktionär Rolf Hauschild in Verbindung steht, sowie die unnötigen Kosten für den von vornherein zum Scheitern verurteilten Tagesordnungspunkt "Kapitalerhöhung". Diese Punkte sorgten für Irritationen und lautstarken Protest unter den Aktionären. Federführend Börsenlegende Bernd Günther forderte angesichts dieser Umstände die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, um eine Sonderprüfung zu beschließen. Das Unwohlsein unter den Aktionären setzte sich gestern fort, als Hauschild, offensichtlich von anderen Umständen gezwungen, die Ankündigung eines möglichen Übernahmeangebots veröffentlichte, die noch am selben Tag von der Verwaltung der ALBIS korrigiert werden musste. Diese jüngste Entwicklung verstärkt den Ruf nach Aufklärung. Da der Antrag auf Durchführung einer Sonderprüfung ein Minderheitsrecht darstellt, wird die Umsetzung maßgeblich von der Haltung des Großaktionärs Zitzmann abhängen, der sich dazu bislang noch nicht abschließend positioniert hat. Zusammen gefasst hat es Vorstand Sascha Lerchl in der Hauptversammlung 2024 erneut versäumt, eine neutrale Position einzunehmen und die Interessen aller Aktionäre zu wahren, was gegen seine Neutralitätspflichten verstößt. Auch der seit 2021 unter dem Vorsitz von Christoph F. Buchbender geführte Aufsichtsrat der ALBIS Leasing AG, zeichnet kein besseres Bild. Christoph Franz Buchbender war bis Oktober 2022 Vorstand der Rheinland Holding AG und zugleich Vorstand und Mitglied der Geschäftsleitung in Gesellschaften der Rhein-Land Unternehmensgruppe in Neuss, die eng mit der Familie Werhahn verknüpft ist, guten Freunden des Albis Großaktionärs Rolf Hauschildt, auf dessen Ticket Buchbender in den Albis Aufsichtsrat gekommen ist. Auch Buchbender sah sich auf der Hauptversammlung dem Vorwurf ausgesetzt mit wesentlichen Informationen nicht sorgfältig, um zu gehen. Vermehrt ist festzustellen, dass der Aufsichtsratsvorsitzende interne E-Mail-Kommunikation (h)offensichtlich versehentlich auch an Außenstehende weiterleitet. Es ist zu begrüßen, dass im laufenden Geschäftsjahr die Ergebniserwartung angehoben wurde. Im Lichte der in unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang vorhergehenden erheblich gestiegenen Börsenumsätze, bleibt jedoch ein mehr als fader Beigeschmack. Die Anfang dieser Woche veröffentlichte Ankündigung eines späteren Übernahmeangebots durch Rolf Hauschildt bestätigt die Befürchtungen vieler Aktionäre und unterstreicht die problematische Strategie der Gruppe um Hauschildt und Solventis. Das angekündigte Angebot von ?beabsichtigten? 2,60 Euro je Aktie spiegelt in keiner Weise das wahre Potential der ALBIS Leasing AG wider, insbesondere angesichts der kürzlich angehobenen Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Im Gleichschritt mit und zur Erleichterung von Hauschildts offensichtlicher Einkaufstour veröffentlicht die Solventis Research seit Ende 2023 sinkende Kursziele trotz steigender Unternehmensgewinne. Abgesehen davon, dass ein gleichlautendes Angebot an Christoph Zitzmann bereits seit längerem auf dem Tisch lag, ist auch er gespannt, wie Herr Hauschild das wohl überhastet angekündigte Angebot dann genau ausgestalten wird. Als langjähriger und größter Einzelaktionär mit einer Sperrminorität von über 25%, kann zieht er nicht in Betracht, über das aktuell angekündigte Angebot nachzudenken. Vielmehr wird er auch weiterhin die Interessen der Kleinaktionäre erfolgreich gegen eine Übermacht von Aktionären mit spekulativen Zielen verteidigen. ?Die Zukunft unserer Albis Leasing AG bietet durch anstehende Veränderungen im Aktionariat ungeahnte Möglichkeiten? lässt er sich gerne zitieren. Die Verwaltung der ALBIS Leasing AG wird aufgefordert, zukünftig eine transparente und inklusive Strategie zu verfolgen, um die Interessen aller Aktionäre zu wahren und die Gesellschaft in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Eine faire Behandlung aller Aktionäre ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch im besten Interesse der Gesellschaft, um langfristige Stabilität und Erfolg zu gewährleisten. Dabei ist jedem großen Ankeraktionär selbstverständlich die Entsendung eines eigenen Mitglieds im Aufsichtsrat zuzubilligen. Herr Zitzmann ist der langjährigste und größte Ankeraktionär der Gesellschaft. Zudem bringt er im Gegensatz zu allen anderen, im Aufsichtsrat vertretenen Aktionärsgruppen spekulativer Herkunft, als einziger jahrelange Branchenexpertise im Leasinggeschäft mit und ist auch als einziger an einem langfristigen Erfolg der Gesellschaft und nicht an einem schnellen Geschäft interessiert, was auch in der Belegschaft so gesehen wird. Das Ziel ist eine langfristig selbstständige und prosperierende Albis Leasing AG auf Basis von Toleranz und Transparenz. ### Ende der Pressemitteilung ###
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